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Asche und Schwert

Asche und Schwert

Titel: Asche und Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. M. Clements
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Sklavenhändler ausfindig zu machen, der eine dunkelhaarige orientalische Priesterin im Angebot hat. Und andere Händler ebenso. Sie wird schon auftauchen. Zu gegebener Zeit.«
    Â»Ich mache mir Sorgen um Medea und um Pelorus’ Erbe.«
    Â»Warum solltest du dich dafür interessieren?«
    Â»Das gesamte Erbe soll auf Timarchides übertragen werden.«
    Â»Das ist allerdings ärgerlich. Hätte es Pelorus etwa umgebracht, wenigstens einen kleinen Teil davon dem Haus zukommen zu lassen, das ihm die Freiheit geschenkt hat?«
    Â»Aber das, was jetzt geschehen soll, entsprach seinem Wunsch?«
    Â»Mit seinem letzten Atemzug hat er es so gewollt. Mit seinem letzten Atemzug spuckt er uns ins Gesicht, indem er seinen ganzen Besitz in unwürdige Hände übergibt.«
    Â»Medea hat mir erzählt, was sie getan hat, als sie zu fliehen versuchte.«
    Â»Du sprichst von ihrer sinnlosen Rebellion?«
    Â»Von ihrem kurzen Versuch, frei zu sein. Von einem einzigen Messerstich in Pelorus’ Hals.«
    Â»Dramatisch!«, sagte Batiatus. »In der Arena liebt die Menge diese Art des Angriffs.« Wehmütig starrte er aus dem Tor hinaus auf ein unsichtbares Amphitheater, das nur in seinen Träumen existierte. »Wenn man genau zielt, vergehen mehrere Augenblicke, bevor das Opfer in der Lage ist, sein Schicksal zu begreifen. Gut möglich, dass der getroffene Gladiator sogar noch weiterkämpft, ohne sich darüber klar zu sein, dass er bereits zum letzten Mal Atem geholt hat.«
    Â»Ich selbst habe diesen Schnitt mehrmals in der Arena benutzt«, stimmte Spartacus zu. »Aber –«
    Â»Das Opfer erstickt bereits, doch es kämpft weiter«, fuhr Batiatus fort. »Die Menge weiß, dass der getroffene Gladiator tot ist, noch bevor er selbst es erahnt. Sein Schwert fällt zu Boden, er umklammert seine Kehle mit beiden Händen. Dann, und erst dann, knicken die Knie ein, und der Körper fällt in den Sand.« Batiatus’ Augen funkelten, als er an die vielen Kämpfe dachte, deren Zeuge er vom Balkon aus geworden war. »Euer Lehrer bevorzugt das Beibringen einer solchen Halswunde, wenn es darum geht, einen prominenten Gegner im Einzelkampf zu besiegen«, fügte er hinzu. »So erhalten die Zuschauer die Gelegenheit, den Augenblick des Todes ganz besonders zu genießen. Dieses Vorgehen empfiehlt sich auch, wenn man sich unerfahrener Gladiatoren entledigen will, bei denen man möglicherweise nicht darauf vertrauen kann, dass sie gut zu sterben wissen. Augenblick! Willst du damit etwa andeuten, dass Medea eine erfahrene Kämpferin ist, die eine entsprechende Ausbildung durchlaufen hat?«
    Â»Nein, dominus . Ich glaube, dass einfach nur das Überraschungsmoment auf ihrer Seite war. Und dass ihre Nacktheit alle abgelenkt hat.«
    Â»Nebst dem Zufall, dass sie eine scharfe Klinge in Reichweite hatte.«
    Â»Aber dominus  –«
    Â»Was ist, Spartacus?«
    Â»Ich spreche zu Euch wegen der besonderen Art der Verletzung.«
    Â»Was ist damit?«
    Â»Ein Mensch, der eine solche Schnittwunde in der Kehle hat, kann nicht sprechen.«
    Â»Nun, er wird mit seinen Gedanken gewiss bereits woanders sein.«
    Â» Er kann nicht sprechen . Er ist einfach nicht in der Lage dazu.«
    Die Augen des lanista wurden immer größer, als der Schock plötzlicher Erkenntnis einsetzte.
    Â»Pelorus hat überhaupt keine letzten Worte geäußert!«, hauchte Batiatus. »Verres lügt.«
    Â»Genau das wollte ich sagen, dominus .«
    Â»Mir ist die seltsame Art aufgefallen, in der Pelorus’ Leiche bei der Begräbnisprozession mit Binden umwickelt war. Ich dachte, es handle sich nur um irgendeine ägyptische Laune, wenn man den Körper so straff bandagiert, aber … Jetzt wirkt es so, als hätten sie dafür sorgen wollen, dass sein Kopf an Ort und Stelle bleibt. Spartacus, Spartacus, ich habe die Wunde gesehen . Sie klaffte so weit auf wie ein zweiter Mund. Ich dachte, es sei nur eine von vielen, aber jetzt sagst du, dass es nur einen einzigen Schnitt gab?«
    Spartacus zuckte mit den Schultern.
    Batiatus stieß ein aufgeregtes Kichern aus und klopfte sich zufrieden selbst auf die Brust.
    Â»Der angebliche Letzte Wille ist ein einziger Schwindel. Timarchides ist nur eine bequeme und überzeugende Spielfigur, die das Erbe übernehmen soll, sodass Verres den großzügigen Römer spielen kann, ohne

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