Asche zu Asche
genug auf, um ihn davon abzubringen, noch einen Tropfen fallen zu lassen. „Okay, okay, ich sage es euch.“
Als seine Antwort nicht schnell genug kam, nickte Bella Max zu.
„Nein! Nein!“, flehte Patrick. „Ich bin hier, um etwas abzuholen.“
So kamen sie der Sache schon einen Schritt näher. „Max hob die Flasche einige Zentimeter an. „Was sollst du abholen?“
Patrick beruhigte sich ein wenig, als er sah, dass er der Gefahr, sofort verbrannt zu werden, entkommen war. „Eine Waffe. Aber ich weiß nicht, welche.“
„Diese Waffe … die bringst du dann dem Souleater?“ Bellas Stimme klang seltsam gepresst.
Max war das nicht aufgefallen, bis es zu spät war. Patrick machte einen Satz in seinem Stuhl. Zwar zerriss er nicht seine ganzen Fesseln, aber er drehte sich so, dass der Tisch umfiel und er seine Hand befreien konnte. Max fiel auf den Rücken, während er zusehen musste, wie der andere Vampir unsicher auf die Füße kam. Er schleuderte den Stuhl, auf dem er immer noch festgeklebt war, gegen eine Wand und zerbrach ihn. Mit einem Wutgeheul riss er ein herabhängendes Stück Holz von seinem Ellenbogen, das noch dort klebte, ging auf Bella zu und drohte ihr mit seinem Ersatz-Pflock.
„He, nicht!“ Max rappelte sich hoch und zog einen Pflock aus seiner Tasche.
Obwohl sie kein Vampir war, war Bella sterblich, und sie wäre blöd gewesen, wenn sie die Konsequenzen ignorierte, die es gehabt hätte, wenn ihr jemand etwas durchs Herz stoßen würde. Mit blitzartigen Reflexen schnappte sie sich dieUnterarme ihres Angreifers. Ihr Gesicht war wutverzerrt, als sie versuchte, ihn zu bändigen, aber ihre Kraft reichte nicht aus. Er schüttelte sie ab, und sie fiel zu Boden, als er wieder auf sie losging, stieß sie ihm ihre Füße in den Brustkorb.
Max sprang über den umgestürzten Tisch und schubste Patrick von Bella herunter. Er hatte ihn zu Boden geworfen, bevor sie wieder aufstand, und hatte seinen Fuß auf seine Kehle gestellt.
„Wo ist das Orakel?“ Max grub die Spitze seines Pflocks in Patricks Brust.
Der Vampir lachte. „Ich kann euch zu ihr bringen!“
„Ach, halt’s Maul. Wo ist sie?“ Max drückte stärker zu und beobachtete, wie um den Pflock herum Blut sichtbar wurde. „Wo, zur Hölle, ist sie?“
„Max, du wirst ihn umbringen!“ Bellas Stimme drang durch den roten Nebel, der Max in seiner unbeschreiblichen Wut umgab. Dieses Arschloch hatte versucht, sie umzubringen, hatte versucht, ihr einen Pflock durchs Herz zu rammen. Er hatte sie in seinem Zorn angegriffen.
„Max, bitte. Wir werden nichts aus ihm herauskriegen, wenn du so weitermachst.“ Bella ergriff seinen Arm.
Während er den Pflock ein wenig lockerte, nur ein wenig, drückte Max mit dem Fuß weiter zu. Patricks Gesicht wurde lilafarben.
„Du wirst sterben. Du kannst uns sagen, wo sich das Orakel aufhält, und ich schicke dich schnell in den Tod, oder du kannst durchhalten. Und ich könnte mir die ganze Nacht Zeit lassen. Was meinst du?“
Patrick griff nach Max’ Fußknöchel und versuchte, ihn zu bewegen, aber als das nicht funktionierte, entschied er sich dafür, Max den ausgestreckten Mittelfinger zu zeigen.
„Hol’ das Weihwasser“, grummelte Max. Er ließ sich aufein Knie auf der Brust des Vampirs nieder und zwang ihn, den Mund zu öffnen.
Patricks lautes und wütendes Protestgeschrei wurde zu einem hohen hysterischen Kreischen, als er die Flasche in Bellas Hand sah.
„Redest du?“ Max streckte den Arm nach der Flasche aus, aber die Art und Weise, wie Bella sie fester im Griff hielt, warnte ihn vor irgendetwas.
Das aber kam bei Patrick nicht an. „Okay, okay. Ich weiß nicht genau, wo sie ist. Ihre Leute waren letztens nachts hier.“
„Kommen sie noch einmal zurück?“ Max hatte Schwierigkeiten, den Pflock festzuhalten. Warum waren seine Hände plötzlich schweißnass?
„Sie kommen übermorgen Nacht.“ Das Weiß in Patricks Augen durchzog sich wie ein Spinnennetz mit roten geplatzten Äderchen. „Sie kommen gleich nach Sonnenuntergang und sollen mich zum Orakel führen. Bis dahin wird sie bekommen, was sie sucht. Sie glaubt … sie denkt, ich habe eine Nachricht vom Souleater, die ihr nur persönlich überbracht werden kann.“
„Und es sind niemals dieselben Leute, die ihr Nachrichten bringen“, warf Bella ein, unterbrochen von einem kleinen Schnuppern. „Es sind schon viele hier gewesen, seitdem du hergekommen bist … Das war vor zwei Wochen.“
„Du bist gut“, gab Patrick mit
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