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Asche zu Asche

Asche zu Asche

Titel: Asche zu Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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Fesseln, umso motivierter, als er sah, dass sie einen Seitenschneider vom Tisch nahm.
    Anne kehrte zu ihm zurück und beobachtete seine zuckenden Hände. Sie hielt das Werkzeug hoch. „Sollen wir?“
    Das Herrenhaus des Souleaters – ich hörte auf, es als Cyrus’ Haus zu betrachten – war so angsteinflößend, wie ich es inErinnerung hatte. Natürlich fürchtete ich mich aus naheliegenden Gründen jetzt noch mehr. Vorher, als ich hergekommen war, um Dahlias Blut zu stehlen, hatte ich Angst vor meiner Vergangenheit gehabt. Meine aktuellen Befürchtungen bezogen sich auf die Gegenwart und die nahe Zukunft.
    Wir hockten neben der rückwärtigen Mauer. Ich hatte das Grundstück und das Haus nie aus diesem Winkel betrachtet, und ich bezweifelte, dass Menschen es jemals getan hatten. Auch nicht diejenigen, die das riesige Grundstück besaßen, in das wir eingedrungen waren, um an unseren Zielort zu gelangen. Wir schlichen uns an einem Nachtwächter vorbei, über einen dunklen Rasen, an Tennisplätzen und einem Swimmingpool vorbei, bis wir die zerfallene Backsteinmauer gefunden hatten, die einen normal aussehenden Gartenschuppen von dem Wachhaus trennte, das zum Haus des Souleaters gehörte.
    Jetzt verstand ich, warum das Anwesen so isoliert gewesen war. Obwohl das Haus sichtbar war, konnte man keine Menschen ausmachen. Wir sahen Schatten, die an den Fenstern vorbeigingen, aber wir konnten nicht sagen, was sie dort taten. Weder Stimmen noch Geräusche drangen zu uns vor. Dichte Hecken, die das Haus umgaben, dämpften jeden Laut, bevor wir ihn wahrnehmen konnten – Hecken, die zu einem Labyrinth geformt waren.
    „Wir gehen alle durch das Labyrinth“, ordnete Cyrus neben mir an. „Ich weiß, wie man auf die andere Seite kommt, Nolen und ich können uns dort leicht verstecken, bis du zurückkommst.“
    „Aber wie wird sie uns finden?“, zischte Nathan durch die Dunkelheit. „Wir brauchen einen Treffpunkt.“
    Ich hob meine Hand. Das war nicht der richtige Moment, um zu streiten. „Ich werde mir den Weg merken. Wir treffen uns dort, wo er aufhört. Falls es Ärger gibt oder uns jemandentdeckt, dann kümmert sich jeder um sich selbst, okay?“
    „Nein!“, flüsterten die beiden zugleich.
    Ich bat sie, leiser zu sein. „Wollt ihr, dass euch jemand hört? Hört mal zu, ich kann auf mich selbst aufpassen. Ich werde unsichtbar sein. Über euch mache ich mir Sorgen.“
    „Ich gehe nicht weg, wenn du Schwierigkeiten hast. Das ist zu viel verlangt!“ Nathan schüttelte vehement den Kopf. „Das mache ich nicht.“
    „Hört mir zu!“ Ich nahm seine Hand und drückte sie. „Ich habe Blutsbande zu euch beiden. So könnt ihr meinen Weg verfolgen. Wenn etwas passiert und ihr mich verliert oder ich nicht mit euch kommunizieren kann, dann wisst ihr, dass es zu spät ist. Versprecht mir, falls ihr mich nicht mehr hören könnt, lauft ihr weg!“
    Trotz der Dunkelheit, die uns umgab, konnte man den Schmerz in Nathans Augen sehen. Er nickte kurz zustimmend.
    „Dann lass uns los!“, sagte Cyrus leise und bewegte sich auf die Mauer zu. „Carrie, ich hebe dich hoch.“
    Wir fanden eine Stelle, an der die Mauer oben ein wenig eingestürzt war und wo es nicht so schwierig war, hinüberzuklettern. Auf der anderen Seite hinunterzukommen war vielleicht eine ganz andere Sache, also bereitete ich mich seelisch darauf vor, während mir Cyrus seine verschränkten Hände hinhielt.
    Carrie!
    Ich sah in sein Gesicht, das er mir zugewandt hatte. Seine Gesichtszüge stachen scharf im Mondlicht hervor. Er sah verzweifelt aus. Ich berührte seine Wange. „He, wir sind nicht bei der Feuerwehr. Hilf mir hoch.“
    Es war kein Todessprung, der mich auf der anderen Seite erwartete. Im Gegenteil, die Mauer schien sogar auf unserer Seite höher gewesen zu sein. Nach der Landung blieb ich amBoden und krabbelte zu einem nahen Baum, um mich darunter zu verstecken. Er würde keinen großen Schutz für mich darstellen, aber es war schön, etwas zwischen mir und dem Wachhäuschen zu haben.
    Cyrus kam mir nach, dann Nathan. Ich winkte beide zu mir, aber Cyrus schüttelte den Kopf und deutete auf das Labyrinth. Offensichtlich hatten wir seiner Meinung nach alles ausreichend geplant.
    Als ich mit Cyrus zusammen in diesem Haus gelebt hatte, war ich nie ins Labyrinth gegangen. Ich hatte gesehen, wie die Fangs in den Hecken verschwunden waren. Ich hatte Dahlia gesehen, wie sie hineinrannte und versuchte, den Vampiren zu entkommen, die sie auf der

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