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Asche zu Asche

Asche zu Asche

Titel: Asche zu Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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mit Cyrus zu teilen. Der Souleater brauchte mich nicht. Und ich wollte so sehr, dass mich jemand brauchte. Jetzt schien es das Letzte zu sein, woran ich dachte. Ichwollte jemand anderes brauchen, und ich suchte unbewusst eine Person, die mir das bieten konnte.
    Wieder verfiel ich seinem hypnotischen Zauber.
    „Denk darüber nach, meine Liebe. Außer ein paar Vollzeit-Begleiterinnen habe ich niemanden, mit dem ich meine Interessen teile.“ Er warf mir einen vielsagenden Blick zu, der mich nicht im Unklaren darüber ließ, worin diese Interessen liegen könnten. „Und du würdest auch auf andere Weise von unserer Verbindung profitieren.“
    „Wie? Wenn Sie gelangweilt von mir sind, dann bekommt meine Seele einen Ehrenplatz in Ihrem unteren Verdauungstrakt?“ Ich schüttelte den Kopf. „Vielen Dank.“
    „Oh, ich würde dich nicht zu verspeisen haben, Carrie.“ Er wedelte mit der Hand herum, als wollte er meine Naivität verscheuchen. „Benutze deine Intelligenz. Mein Zögling weiß, was ich vorhabe, und wahrscheinlich hat er dir das auch gesagt. Wozu sollte ich dich brauchen oder aus welchem Grund sollte ich deine bemitleidenswerte kleine Seele besitzen wollen? Ich habe dich nicht verwandelt. Ich habe keine Verwendung für dich.“
    „Vor einer Minute sind Sie praktisch vor mir auf die Knie gefallen, und nun bin ich bemitleidenswert? Sie wissen wirklich, wie man das Herz einer Frau gewinnt.“ Ich stand auf, als wollte ich gehen. „Also, wenn das alles ist …“
    Er hob eine Hand, und eine unsichtbare Kraft zwang mich zurück auf das Sofa. „Beeindruckend, nicht? Die Macht … das ist alles, was du jemals haben wolltest, und mehr.“
    Ich starrte ihn an. „Und Sie werden sie jeden Tag meines Lebens gegen mich verwenden und mich zu einer hohlen Marionette machen. Das habe ich schon mit Ihrem Sohn durchgemacht. Was ist der Preis, oh großer Herrscher, für diese zweifelhafte Ehre?“
    Mit einem bösen Lächeln kam er auf mich zu. Ich konntemich nicht regen, als er sich über mich beugte und seine Zähne bleckte. Er hatte Reißzähne, auch wenn es nicht so schien, als wollte er von mir trinken. Zumindest hoffte ich das. Seine Nase berührte fast meine, und sein Atem berührte kalt meine Wangen, während er sprach. „Darum konnte mein Sohn dich nicht bändigen. Ich werde damit keine Probleme haben.“ Er schlug mir heftig ins Gesicht. Ich war überrascht und schmeckte Blut.
    „Der Preis dafür, dass ich dich am Leben lasse“, zischte er und griff mir in die Haare, um seine letzten Worte zu betonen, „ist, dass du mir meinen Zögling bringen wirst!“
    „Nathan?“, fragte ich trotz meiner Schmerzen. „Nein. Kommt nicht infrage. Töten Sie mich lieber gleich.“
    Mit leichter Hand hob er mich am Hals hoch und schleuderte mich durch den Raum. Ich schlug an der Wand auf und landete mit gebrochenen Knochen auf dem Boden. In meinen Gedanken überfielen mich Nathans Wut und seine Schmerzen – meinetwegen und wegen seines Erschaffers. Sie stachen in meinem Kopf wie tausend Spieße. Zuvor hatte Nathan es geschafft, die Wand, die ich errichtet hatte, um ihn auszuschließen, einzureißen. „Nathan, nicht!“ Aber es war nicht meine Absicht gewesen, es laut herauszurufen.
    Der Souleater lachte, und dieses Lachen verwandelte sich in die Schreie der Seelen, die in ihm gefangen waren. Seine Augen glühten rot, und sein Gesicht verzerrte sich. „Lass ihn herkommen. Lass mein missratenes Kind zu mir nach Hause kommen, wie er es sich so viele Male gewünscht hat.“
    „Nein!“ Ich konnte wieder aufstehen und rannte zur Tür, aber der Souleater hatte mich in einer Sekunde eingeholt und hielt mich zurück.
    „Kämpfe! Er wird deine Angst spüren, und das wird seine Schritte beschleunigen.“ Jacobs Hände verwandelten sich an meinen Armen zu Klauen, und sein Geruch von Verwesungübermannte mich. „Du wirst für deine Hilfe belohnt werden.“
    Ich schmeckte Galle und schluckte. „Er wird Sie töten! Und ich werde ihm dabei helfen, das schwöre ich!“
    „Und du wirst genauso sterben wie all die anderen, die es schon vor dir versucht haben.“ Seine Worte ebbten in einem ängstlichen Schrei ab, es war der Chor der Stimmen, die sich in ihm gegen ihre ewige Folter auflehnten.
    Die Tür zur Bibliothek prallte an den Wänden zurück, als sie aufgestoßen wurde. „Das wird sie nicht tun!“
    „Nathan, nein! Verschwinde von hier!“ Ich versuchte, mich aus den Fängen des Souleaters zu befreien, und zu meiner

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