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Asche zu Asche

Asche zu Asche

Titel: Asche zu Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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Stockwerk. „Ich geh mal nach Bella schauen.“
    An seiner Stimme hörte ich, dass Nathan lächelte, als er mich fragte: „Stets im Dienst, was?“
    „Alte Gewohnheiten wird man nicht so schnell los.“ Ich hob den Kopf und erwartete einen flüchtigen Kuss, aber stattdessen küsste mich Nathan lange und leidenschaftlich, sodass mir die Knie anfingen zu zittern. „Was verschafft mir die Ehre?“, hätte ich am liebsten gefragt, als wir uns trennten.
    „Wenn dir jemals so etwas zustoßen würde …“ Er sprach nicht zu Ende, und ich spürte, wie sich seine Finger durch mein T-Shirt hindurch in meinen Rücken gruben. „Ich schwöre dir, Carrie, ich mag zwar nicht, was ich bin, aber ich würde jeden umbringen, der dir etwas antut. Ich würde die Person umbringen, und es würde mir Spaß machen, es zu tun.“
    Ich wusste nicht, was ich entgegnen sollte, und glaube, ich hatte Nathan noch nie so zornig erlebt. Jedenfalls nicht so wütend und so verletzlich. Ich ging einen Schritt zurück und versuchte zu lächeln. Aber er hatte mir auch ein wenig Angst gemacht. Mein Lächeln fühlte sich nicht echt an. „Ich weiß, Nathan, ich weiß.“
    An dem, was er gesagt hatte, zweifelte ich keine Sekunde.
    Ich wusste nicht, wohin Max Bella gebracht hatte, aber sie befand sich in keinem der Gästezimmer im dritten Stock. Auch in Max’ Schlafzimmer fand ich niemanden vor. Ich nahm an, dass der Haufen leerer Eiscremepackungen und Bierflaschen keine Umgebung war, die er einem Patienten zumuten wollte.
    Gerade wollte ich in die anderen Räume hineinschauen, als ich sah, dass die Doppeltür zu Marcus’ Zimmer einen Spalt offen stand. Im Schlüsselloch steckte der Messingschlüsselmit der großen Quaste, der normalerweise an Max’ Bettpfosten hing.
    „Hm, wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass er von allein hierhergekommen ist?“, murmelte ich und stieß die Tür ein wenig weiter auf.
    Zwar hatte ich nie zuvor das Zimmer von Marcus aufgesucht, aber man sah sofort, dass hier Max’ Schöpfer gelebt haben musste: schlichte dunkle Möbel, unschöne markante Farben, teure Stoffe, die aussahen, als würden sie kratzen. Kein Wunder, dass Max diesen Raum immer abschloss.
    Es war dunkel. Eine Nachttischlampe mit einem goldfarbenen Schirm, der mit Troddeln besetzt war, verbreitete sanftes warmes Licht. Bella lag mitten auf dem Bett. In diesem antiken Monstermöbel sah sie aus wie ein Zwerg. Der riesige Betthimmel reichte fast bis zur Decke. Ich schätzte, dass links und rechts von ihr noch vier Leute Platz gehabt hätten. Max saß neben ihr und hielt ihre blasse Hand.
    Einen Moment lang sah es so aus, als beugte er sich vor und wollte ihre Stirn küssen. Ich räusperte mich, damit er nicht wieder so tat, als würde ihn das Ganze nichts angehen, sobald er mich bemerkte. „Klopf, klopf.“
    „Wer ist denn da?“, fragte er mit ironischem Unterton. „Herein, wenn es kein Schneider ist. Wenn du jetzt sagst, es ist der Schneider, dann haue ich dich.“
    Vorsichtig betrat ich das Zimmer, irgendwie hatte ich das Gefühl, ich sollte diesen intimen Moment nicht stören. Auf dem Nachtschränkchen standen einige Kinderfotos von Max in dunklen Holzrahmen. Es war mir nicht recht, diese sehr privaten Fotos sehen zu müssen. „Sie ist wieder ohnmächtig?“
    Er nickte. „Aber sie atmet noch, sie schnarcht ja ein wenig.“
    Automatisch griff ich nach ihrem Handgelenk und fühlteihren Puls nach dem Schlag der goldverzierten Standuhr in der Ecke. „Sie erholt sich wieder. Ich habe keine Ahnung, was das Orakel mit ihr gemacht hat …“
    „Nicht. Nicht wenn sie dabei ist.“ Er legte Bellas Hand auf ihren Brustkorb, was mich gruseligerweise an einen Leichnam erinnerte.
    „Wenn es sonst noch etwas gibt, was du brauchst …“
    Max winkte ab. „Geh nur. Wenn sie das noch einmal mit uns vorhat, werden weder du noch ich sie daran hindern können. Und ich glaube, wenn sie noch einmal auftauchen sollte, dann braucht Bella mehr als Sofortmaßnahmen am Unfallort.“
    „Rede doch nicht so“, bat ich ihn leise. „Hör mal, wir können darüber morgen Abend sprechen. Im Moment brauchen wir Zeit zum Nachdenken. Aber es ist noch nicht alles verloren.“
    Max schüttelte den Kopf. „Ich sage es nur ungern, aber es ist nicht immer so gewesen. Als du zu uns in unsere Welt kamst, war das wirklich ein ungünstiger Zeitpunkt. Ich würde dir gern erzählen können, dass dieser ganze bescheuerte Kram, über den man ständig nachdenken muss, hier alle paar

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