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Asche zu Asche

Asche zu Asche

Titel: Asche zu Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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noch einmal ihren Puls. Wenn auch sehr langsam, schlug ihr Herz gleichmäßig und kräftig. Vor Erleichterung hätte ich fast angefangen zu weinen.
    „Ganz ruhig, Baby“, unterstützte mich Max und strich ihr die Haare aus dem Gesicht. „Ganz ruhig. Alles ist okay. Dir ist nichts passiert.“
    Sie öffnete und schloss den Mund, dann übergab sie sich in einem Schwall. Offensichtlich ging es ihr danach besser, dennoch machte sie erschöpft die Augen zu und ließ sich wieder auf den Boden fallen.
    „Wir tragen sie ins Bett“, sagte Max und hob sie hoch.
    Bella öffnete die Augen ein wenig und lachte leise. „Du versuchst es doch immer wieder, mich ins Bett zu kriegen, Vampir.“
    „Genauso ist es.“ Wenn Bella nicht wieder die Augen geschlossen hätte, wäre ihr die Erleichterung, aber auch die Traurigkeit, die Max im Gesicht stand, nicht entgangen. Auch wenn er verzweifelt versuchte, seine Gefühle nicht zu zeigen, waren sie ihm deutlich anzusehen.
    „Du passt auf sie auf. Ich sage Nathan Bescheid, dass er den Rettungswagen nicht zu rufen braucht“, bot ich an,während er mit ihr in die Eingangshalle ging. Sie mussten eine Weile allein sein. Wenn die beiden nach dieser Episode nicht in der Lage sein würden, vernünftig miteinander zu reden, ohne sich anzugiften, dann wusste ich auch nicht weiter.
    Nathan war in der Küche. Über den Küchentresen gebeugt hielt er den Telefonhörer in der Hand. Als er aufsah, waren seine Augen rot. „Ist sie …“
    „Ihr geht es gut.“ Ich zog einen Barhocker zu ihm heran und setzte mich. „Sie ist ziemlich erledigt, aber es geht ihr gut. Bei dir bin ich mir allerdings nicht so sicher …“
    Nathan schniefte und versuchte, seine Stimmung mit einem Lachen zu überspielen. „Ach, mir geht es gut. Meine Nerven sind nur etwas mitgenommen, das ist alles.“
    Weil sie besessen gewesen ist.
    Da er sich den Ärmel seines Pullovers hochgeschoben hatte, fiel mein Blick auf seinen Arm. Auch wenn Vampire schnell genesen, waren die Wunden, die er sich unter dem Einfluss des Souleaters selbst zugefügt hatte, nicht richtig verheilt.
    Ich rutschte vom Hocker, ging zu ihm und schlang meine Arme um ihn. „Es beunruhigt dich immer noch.“
    „Verdammt richtig, es macht mich nervös!“, gab er kurz zurück, stieß sich vom Küchentresen ab und schritt aufgebracht ans andere Ende der Küche. „Verdammt, Carrie! Sie hat uns gefunden! Sie hätte Bella fast umgebracht!“ Sofort blickte er schuldbewusst zu Boden. „Sie hätte sich auch dich aussuchen können. Sie hätte das alles dir antun können.“
    „Nathan“, flüsterte ich, während mir das Herz bis zum Hals schlug. „Sie hat mich aber nicht ausgewählt. Sie hat Bella angegriffen. Seitdem ich dich kenne, hat es nie einen Zeitpunkt gegeben, an dem wir nicht in Gefahr gewesen sind. Warum macht es dir jetzt so viel aus?“
    „Weil jetzt …“ Er ballte seine Hände zu Fäusten und sah weg. „Es ist einfach etwas anderes.“
    Weil du mich jetzt liebst , ergänzte ich durch die Blutsbande. Er schüttelte den Kopf. Dass er es verleugnete, erschütterte mich nicht so wie früher. „Du liebst mich und hast Angst, dass du mich verlieren könntest.“
    Er wandte den Kopf und wechselte das Thema. „Wir müssen die Sache selbst in die Hand nehmen. Wir können nicht davon ausgehen, dass außer uns noch jemand mitbekommen hat, was geschehen ist. Falls wir die Einzigen sind und noch länger abwarten … Ich mag an die Konsequenzen gar nicht denken.“
    Nathan hatte recht. Ich wollte es nicht zugeben, aber er hatte recht. „Was sollen wir tun?“
    „Heute Nacht? Nichts mehr. Das bringt nichts. Aber morgen Abend treffen wir uns wieder und stellen einen Plan auf. Er muss konkret sein. Er muss …“
    „Blutig und gewalttätig sein?“ Die Wut, die ich durch die Blutsbande spürte, war riesig. Fast bekam ich Angst. „Weißt du, wir haben bessere Chancen, wenn wir versuchen, unsere persönlichen Geschichten aus dieser Sache heraushalten.“
    Nathan deutete mit dem Kopf zur Tür. „Das erzähl mal Max.“
    „Auch wahr.“ Ich ging zu Nathan hinüber und lehnte den Kopf an seine Brust. Ich wartete darauf, dass er mich in den Arm nahm.
    Er zögerte, bis ich sagte: „Wir haben schon Schlimmeres durchgemacht, oder?“
    Ich spürte, wie ihm das Lachen im Hals stecken blieb. „Nein, aber einmal ist immer das erste Mal?“
    Obwohl ich noch weiter gern mit ihm so gestanden hätte, wanderten meine Gedanken zu den beiden anderen im oberen

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