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Asche zu Asche

Asche zu Asche

Titel: Asche zu Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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„Als du ohnmächtig geworden bist … hat sich das Orakel deines Körpers bemächtigt.“
    „Was?“, schrie Bella und wurde blass.
    Sanft legte er ihr eine Hand auf das Knie, um sie zu beruhigen. Auch wenn zwischen seiner Hand und ihrer Haut eine Hose und die Decke lagen, spürte er, wie sie seine Handflächen versengte. „Sei unbesorgt. Sie hat nicht dafür gesorgt, dass du verrückt wurdest und jemanden getötet hast, so wie es der Souleater bei Nathan gemacht hat. Sie hat durch dich zu uns gesprochen. Im Prinzip ist sie nur in dich gefahren, um uns zu sagen, dass sie hier ist.“
    Bella runzelte die Stirn. „Das weiß ich. Ich erinnere mich.“
    „Na, dann warst du ja gar nicht so weit weg, wie wir dachten“, stellte Max fest, weil ihm nichts Besseres einfiel. Genauso gut hätte er murmeln können: „Morgen ist ein neuer Tag“ oder „Jede Wolke verbirgt Sonnenschein“. Das wäre ebenso einfallsreich gewesen.
    „Irgendwie habe ich das gespürt. Aber woher weiß ich das alles?“ Bella begann zu zittern, ihre Augen wurden groß.
    „Wahrscheinlich ist es bis in dein Unterbewusstsein vorgedrungen. Ich meine, vielleicht ist es so etwas wie eine psychische Spätfolge …?“
    Bella richtete sich abrupt auf. „Spätfolge?“ „Entschuldige bitte, ich wollte nicht die gesamte psychologische Fachwelt aufschrecken.“ Er hob mit einer entschuldigenden Geste die Hände in die Höhe.
    „Du bist ein Vampir. Du kennst dich doch aus mit den Blutsbanden? Bestehen sie immer noch?“
    Du hast ja keine Ahnung. Wohin Max auch immer sah – Marcus’ Bett, Marcus’ Stühle, Marcus’ unanständig teure Teppiche– jeder Gegenstand erzählte von Marcus und dass er hier sein sollte.
    Natürlich konnte man von einer Werwölfin nicht erwarten, dass sie das verstand. „Ich versuche doch nur, dir zu helfen.“
    „Ja, ich weiß.“ Ihre Stimme war ungewöhnlich sanft. „Sie ist auf dem Weg, den Souleater zu treffen.“
    Max runzelte die Stirn. „Wir hatten angenommen, dass …“
    „Sie ist auf einem Boot. Es ist so eine Art Frachter, auf dem Weg nach … Boston.“ Bella schüttelte den Kopf. „Warum sollte sie euch diese Informationen geben?“
    Max entschied sich dafür, einen Moment lang die kalten Schauer zu ignorieren, die seinen Rücken hinunterliefen. „Das hat sie nicht wirklich getan.“
    Einen Moment lang starrten sie einander an. Allmählich begann Max, das Ticken der Standuhr wahrzunehmen und das kaum hörbare Klicken, das immer vor dem Gong erklang. Als er erschall, schraken beide hoch.
    „Wie habe ich dann …“
    Er unterbrach sie. „Keine Ahnung. Weißt du sonst noch etwas?“
    „Vieles.“ Bella zitterte jetzt am ganzen Körper, und eine Träne rann ihre Wange hinunter. „Sie hat einen Seemann getötet, den sie hinunter in den Laderaum geschickt hatte, um etwas nachzuschauen. Laderaum. Dieses Wort benutze ich normalerweise nicht.“
    „Das benutzt man auch nicht in einer alltäglichen Konversation.“ Er faltete die Hände und legte sie an die Lippen. „Vielleicht ist es ein glücklicher Zufall.“
    „Warum Zufall? Ich kenne ihre Erinnerungen. Sie sind alle in meinem Kopf. Du glaubst, das sei ein glücklicher Zufall?“ Bella rutschte vor, um aufzustehen, aber Max streckte seinen Arm aus, um sie aufzuhalten.
    „Du hattest keine gute Nacht. Ruh dich noch ein bisschen aus.“ Er stopfte die Decke unter ihre Füße.
    „Ich soll mich ausruhen?“, schrie sie und strampelte die Decke zur Seite. „Das meinst du nicht im Ernst! Ich bin als Marionette missbraucht worden!“
    „Schau mal, es gibt keinen Grund, jetzt in Panik auszubrechen. Jedenfalls jetzt noch nicht. Sie hatte nicht genügend Macht, um noch länger Besitz von dir zu ergreifen.“
    Bella schlug sich die Hände vor das Gesicht. „Warum ich? Ich bin doch keine von euch. Warum hat sie sich nicht einen von euch ausgesucht? Sie ist doch ein Vampir?“
    „Ich weiß es nicht.“ Max stellte sich dieselbe Frage und grübelte darüber nach, warum sich das Orakel Bella und nicht ihn ausgewählt hatte. Liebend gern hätte er mit ihr getauscht.
    Noch einmal versuchte sie, aufzustehen, aber ihre Arme zitterten und konnten ihr Gewicht nicht halten. Sie fiel in die Kissen zurück und stöhnte überrascht auf, als hätte sie noch nie Schmerz oder Muskelkater erlebt.
    Max half ihr, sich hinzulegen, und wiederholte: „Ganz langsam. Ruh dich aus. Du hast heute Nacht ganz schön etwas abbekommen.“
    „Etwas abbekommen?“, raunzte sie. „Ich bin

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