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Aschenputtel: Thriller (German Edition)

Aschenputtel: Thriller (German Edition)

Titel: Aschenputtel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Ohlsson
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schwach.
    » Können Sie mir sagen, wie Sie heißen?«
    Peder wartete, aber die Frau schwieg. Die Krankenschwester half ihr, einen Schluck Wasser zu trinken.
    Und dann flüsterte sie kaum hörbar: » Jelena.«
    » Jelena?«, wiederholte Peder.
    Die Frau nickte.
    » Wie ist Ihr Nachname?«
    Wieder eine Pause. Mehr Wasser.
    » Scortz.«
    Ein schwacher Windzug strich Peder über die Wange. Er versuchte, nicht zu lächeln, nicht zu zeigen, wie froh er war. Sie war es wirklich. Endlich hatten sie sie gefunden.
    Mit einem Mal war er nicht mehr sicher, wie er jetzt weitermachen sollte. War sie es wirklich gewesen, war es wirklich Monika Sander, die Sara Sebastiansson in Flemingsberg aufgehalten hatte? Sie mussten sich Klarheit verschaffen.
    Peder dachte angestrengt nach.
    Und beschloss, das Pferd von hinten aufzuzäumen.
    » Wer hat Ihnen das angetan?«
    Die Frau schob ihren Gips leicht über die Decke vor und zurück. Vielleicht juckte es sie?
    » Der Mann«, flüsterte sie.
    Peder beugte sich vor.
    » Entschuldigen Sie, Mann?«
    Die Krankenschwester setzte sich alarmiert auf, sagte aber nichts.
    » Der Mann«, wiederholte die Frau. Sie versuchte, deutlich zu reden, das sah man.
    » Ich nenne… ihn… nur so.«
    Peder starrte sie an.
    » Der Mann?«, fragte er erneut.
    Sie nickte langsam.
    » Okay«, sagte Peder behutsam. » Vielleicht wissen Sie ja, wo er wohnt?«
    » Wir… getroffen… nur… mir«, nuschelte die Frau.
    » Sie haben sich nur bei Ihnen getroffen?«, wiederholte Peder.
    Die Frau nickte.
    » Sie wissen also nicht, wo er wohnt?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    » Wissen Sie vielleicht, wo er arbeitet?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    » Psycho…«
    » Er ist Psychologe?«
    Die Frau sackte erschöpft zurück.
    » Wissen Sie, wo er arbeitet?«
    Sie schüttelte wieder den Kopf. Sie sah unglücklich aus.
    Peder dachte fieberhaft nach.
    » Wissen Sie, was für ein Auto er fährt?«
    Die Frau überlegte. Vielleicht versuchte sie, die Stirn zu runzeln, aber die Gesichtsmuskeln gehorchten ihr nicht. Peder nahm an, dass sie Schmerzen hatte.
    » Ver… sch…«, flüsterte sie dann.
    Peder wartete.
    » Nie… gleich.«
    Jetzt war es an Peder, erstaunt zu sein. Fuhr der Typ etwa in geklauten Autos durch die Gegend, oder mietete er sich immer wieder welche?
    » Dienst… wa… gen.«
    » Er fährt verschiedene Dienstwagen?«
    » Hat… gesagt.«
    Wut stieg in ihm auf. Das konnte doch nicht wahr sein. Aber offensichtlich log dieser Mann in jeder Hinsicht, warum also nicht auch in Sachen Auto.
    » Wo haben Sie ihn kennengelernt?«, fragte er.
    Die Frau im Bett reagierte überraschend heftig. Sie wandte den Blick resolut von Peder ab, sah fast wütend aus.
    » Möchten Sie nicht darüber reden?«, fragte er vorsichtig.
    Die Frau schüttelte den Kopf.
    In seinem Rücken konnte Peder Alex sich regen hören, aber er sagte nichts.
    Und dann kam Peder die Frau aus Jönköping in den Sinn. Dass er nicht gleich an sie gedacht hatte!
    » Wir glauben, dass der Mann, der Sie misshandelt hat, auch anderen Frauen Gewalt angetan hat.«
    Müde ließ Jelena Scortz den Kopf ins Kissen sinken, ließ Peder aber nicht aus den Augen.
    » Er benutzt sie für etwas, das er › Kampf‹ nennt.«
    Die Frau wich seinem Blick nicht aus, doch selbst Peder sah, dass sie mit einem Mal aschfahl wurde. Die Krankenschwester bewegte sich nervös und suchte Peders Blick. Er vermied es, sie anzusehen.
    » Es ist sehr, sehr wichtig, dass wir ihn finden«, sagte Peder und versuchte, nicht zu streng zu klingen. Und nach einer kurzen Pause fuhr er fort: » Wir müssen ihn finden, ehe noch mehr Kinder verschwinden und ermordet werden.«
    Die Frau wimmerte auf und begann, sich zu winden.
    » Nein, also wissen Sie…«, begann die Schwester und strich Jelena über das Haar, ganz, ganz vorsichtig, sodass es nur nicht wehtat.
    Doch Peder war mit Jelenas Reaktion sehr zufrieden. Jetzt wusste er, dass sie auf irgendeine Weise in das Verschwinden zumindest eines der Kinder verwickelt war.
    Er stand auf und setzte sich auf die Bettkante. Jelena weigerte sich, ihn anzusehen.
    » Jelena«, sagte er sanft, » wir sind ganz sicher, dass Sie zu alldem gezwungen wurden.«
    Das stimmte zwar nicht, das war aber für den Augenblick nicht von Bedeutung. Hauptsache, Jelena beruhigte sich wieder, und das tat sie auch.
    » Was wissen Sie?«, flehte Peder. » Wie findet er die Kinder? Wie wählt er sie aus?«
    Jelena atmete seltsam ruckartig. Sie sah immer noch weder zu ihm noch zu der

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