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Ash Grey

Ash Grey

Titel: Ash Grey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmin Romana Welsch
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bis es sich wieder einschalten lässt. Ich sitze in Chris‘ Plattenbau im Erdgeschoss, dort wo die Treppe in Richtung Keller führt. Hier störe ich niemanden und ich muss nicht durch den Sturm laufen.
    Ich will Jens anrufen, aber ich weiß nicht was ich ihm sagen soll. Vielleicht dass es mir leid tut, dass ich ihn überhaupt verlassen habe. Oder dass ich überreagiert habe und ihm dankbar bin, dass er Felix von mir befreit hat. Das ist alles absurd, ich weiß, schließlich bin ich nicht verrückt, nur verzweifelt. Dass das was ich vorhabe armselig und falsch ist, ist mir bewusst, aber es mangelt mir an Alternativen. Wenn ich nicht zurückgehe, stürzte ich hier ab, so wie Chris, davor habe ich höllische Angst. Als ich Jens Namen in meinem Handy anstarre, wird mir elend zu mute. Hoffentlich lässt er mich nicht betteln – wahrscheinlich schon. Ich lausche dem Klingeln.
    >> Ja? <<
    Er klingt wütend, genervt, kurz angebunden. Ich denke er ist nur vorsichtig, weil er nicht weiß warum ich anrufe. Ich könnte ihn auch anschreien, weil er Felix und mich auseinandergebracht hat. Meine Stimme bebt.
    >> Was machst du? <<
    Er schweigt lange, dann höre ich ihn dumpf lachen. Das macht er immer wenn er sich überlegen fühlt. Ich kenne ihn so gut.
    >> Wieso willst du das wissen? <<
    >> Weil ich nicht weiß was ich machen soll… <<
    >> Klingt, als ob dein supercooler Sänger abgehauen wäre. <<
    Ich schweige. Jens weiß was los ist, er genießt es nur.
    >> Was hast du jetzt vor? <<
    >> Ich weiß nicht. Ich war bei Chris. Ich kann nicht hier bleiben. <<
    >> Bei diesem Junkie? Wie bist du da hingekommen? <<
    >> Mit dem Zug. <<
    >> Dann fahr wieder zurück! <<
    >> Ich kann nicht. Ich hab kein Geld mehr. <<
    >> Willst du das ich dich abhole? <<
    >> Bitte… <<
    >> Bis vor kurzem wolltest du nicht mal mit mir reden! <<
    >> Es tut mir leid… <<
    >> Und jetzt soll ich alles stehen und liegen lassen um dich abzuholen? <<
    >> Bitte… <<
    Er lässt mich zappeln. Jedes Fle hen lässt mein Herz krampfen.
    >> Bitte Jens! Hilf mir! <<
    >> Gib mir die Adresse. <<
    Ich schäme mich furchtbar für alles was ich gesagt habe, aber das ändert nichts.
     
    Jens braucht lange hierher weil das Wetter nicht besser wird. Als er ankommt, stehe ich schon draußen vor dem Haus. Er steigt aus dem Auto aus und mustert mich.
    >> Du siehst scheiße aus. <<
    Ich nicke und fahre mir durch die Haare. Das macht es nicht besser, aber ich hasse es wenn er mich so ansieht.
    >> Bist du krank? <<
    >> Nein. Ich bin nur fertig. <<
    >> Ja, kein Wunder. Steig ins Auto. <<
    Ich tue was er sagt. Als er losfährt, fällt sein Blick auf meinen Unterarm.
    >> War das dieser Junkie, oder der Sänger? <<
    >> Keiner von beiden! Das war ein Unfall. <<
    >> Ist er gebrochen? <<
    >> Ich weiß nicht. <<
    >> Wir fahren morgen ins Krankenhaus. <<
    Ich nicke. Es ist Jens Entscheidung. Er hat immer alles entschieden, aber es ist nicht mehr wie früher. Früher hat es nur ihn für mich gegeben, ich dachte ich wüsste was Liebe ist, aber heute weiß ich es besser. Er hat Linkin Park laufen, Castle of Glas . Das macht alles noch schwerer.
    >> Als ich dich im Moon gesehen habe, hast du echt heiß ausgesehen << , meint er und grinst.
    Er legt die Hand auf meinen Oberschenkel und lässt sie nach oben wandern.
    >> Ich hab dich ewig nicht mehr angefasst. Du fühlst dich gut an! <<
    >> Schau auf die Straße Jens! Bitte! <<
    Es regnet in Strömen und er fährt viel zu schnell. Außerdem will ich nicht, dass er mich berührt. Ich will das so lange wie möglich hinauszögern. Wenn ich mit ihm schlafe, gehöre ich wieder ihm.
    >> Du brauchst nicht zu glauben, dass ich keine anderen Mädels hatte, während du dich von diesem schwulen Sänger und weiß Gott noch wem vögeln hast lassen! <<
    Ich weiß nicht warum er jetzt davon anfängt. Er kann schlafen mit wem er will, er soll nur nicht über Felix herziehen.
    >> Er ist nicht schwul! <<
    >> Ach, wieso hat er dich denn dann rausgeschmissen? <<
    Er tut nur unschuldig, ich denke er will es hören.
    >> Weil du ihm gesagt hast, dass ich eine Schlampe bin… <<
    Jens lacht halbwegs schockiert.
    >> Also ist es meine Schuld, dass er dich rausgeschmissen hat? Wenn du meinst…von mir aus. <<
    Es ist ihm wirklich egal. Er hat mich gedemütigt, bloßgestellt und mich beinahe zerbrochen, aber er hat was er will. Wir schweigen eine ganze Weile. Mein Handy vibriert in meiner Hosentasche. Ich bekomme mehrere SMS, aber ich kann sie jetzt nicht lesen. Jens will

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