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Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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aufgeschreckt hatte, doch er war es nun, der in diesem Loch festsaß.
    Skorpione. Ach du Kacke!
    »Wo sind die Skorpione?«, wollte Ash panisch wissen. Er traute sich nicht, sich zu rühren, für den Fall, dass sie irgendwo auf ihm hockten. Er spürte sogar etwas – oh Gott, krabbelten sie auf ihm herum? »Kannst du sie sehen?«
    »Nein.« Besonders überzeugend klang das nicht. »Keine Ahnung. Vielleicht sind sie weggelaufen. Da unten bei dir sind doch keine, oder?«
    »Das will ich zumindest stark hoffen!«
    Vorsichtig rappelte Ash sich hoch, fest davon überzeugt, dass er jeden Moment in den Rücken gestochen würde und heißes Gift sich in seinen Körper ergoss. Aber nichts geschah. Er klopfte sich den Staub von den Klamotten und wartete, bis seine Benommenheit nachließ. Dann schaute er sich in dem Loch um. Die Grube war vier, vielleicht fünf Meter tief und als Ash versuchte, an den Seiten hochzuklettern, gab der weiche Sandboden unter seinen Fingern nach.
    »Liegt bei dir da oben irgendwo eine Leiter oder so was in der Art?«, fragte er.
    »Nein.« Lucky lehnte sich über die Kante. »Es tut mir so leid, Ash.«
    »Hol einfach Onkel Vik.«
    »Okay.« Sie stand auf. »Lauf nicht weg.« Dann rannte sie laut nach Vik rufend los.
    »Sehr witzig«, murmelte Ash und tastete sich ab. Abgesehen von der Beule am Kopf hatte er nur einige blaue Flecken und Kratzer, außerdem eine Delle am Hintern, auf dem er schmerzhaft gelandet war. Ohne Probleme fand er seine Taschenlampe, die er mit einem kurzen Schütteln wieder zum Leuchten brachte. Im schummrigen Licht untersuchte er den Rest der Grube: An der Wand standen eine Spitzhacke und eine Wasserflasche aus Plastik, in der eine gelbe Flüssigkeit schwamm. Vermutlich handelte es sich dabei nicht um Limonade.
    »Lucks?«
    Nichts. Inzwischen konnte er noch nicht einmal mehr ihr Geschrei hören. Wie weit waren sie vorhin gelaufen? Keine Ahnung. Würde Lucky das Loch überhaupt wiederfinden? Immerhin gab es davon Hunderte – er könnte Ewigkeiten hier festsitzen!
    Ash hob die Hacke hoch. Wenn er sie ein Stück in die Wand schlug, konnte er sie vielleicht als Trittstufe benutzen. Er holte weit aus und schwang sie mit aller Kraft. Stecken blieb sie nicht, aber nach mehreren satten Hieben fielen Staub und Erdbrocken zu Boden.
    Was ist denn das? Er legte die Finger auf ein Stück Bruchstein.
    Es war ein Ziegel, rechteckig und gleichmäßig. Ash sah, dass nur einige Zentimeter hinter dem kompakten, harten Sand eine Ziegelmauer verborgen lag, die eindeutig von Menschen gebaut war. Als er dagegen klopfte, klang es dumpf und hohl.
    Das heißt, dass dahinter ein Raum ist. Aus der Aufregung schöpfte Ash neue Kraft, hob den Pickel noch einmal hoch und schlug auf die Wand ein, wieder und wieder. Er brach die Erde auf und löste Ziegel mit solcher Wucht, dass ihn bei jedem Hieb ein Beben durchzuckte. Schließlich fiel ein Stein unter lautem Krachen zu Boden und gleich darauf folgte ein zweiter, bis eine ohrenbetäubende Lawine aus Staub und Ziegeln vor Ash niederging.
    Kräftig hustend wedelte er die dicke Staubwolke beiseite, bis die Luft wieder so klar war, dass er sehen konnte, was er angerichtet hatte.
    Die Mauer war eingestürzt und dahinter war ein Hohlraum zum Vorschein gekommen. Selbst im matten Licht der Taschenlampe erkannte Ash, dass er gewaltig war. Er ließ die Hacke fallen und krabbelte mit der Taschenlampe im Anschlag durch das Loch.
    Die Decke des Raums war niedrig und wurde vom Gewicht der Sandmenge über ihr gefährlich weit durchgedrückt, sodass Ash sich ducken musste. Über ihm ächzte das Erdreich, das in kleinen Brocken ununterbrochen auf ihn niederrieselte. Gar nicht gut.
    Er befand sich in einer rechteckigen Kammer. Plötzlich fiel der Schein der Lampe auf eine staubige, von Spinnweben bedeckte Statue.
    Ash wischte eine Handvoll der klebrigen Fäden beiseite. Zum Vorschein kam ein etwa lebensgroßer, muskulöser Mann aus Bronze mit blauer Haut. In der rechten Hand hielt er einen geschwungenen Bogen und in der linken einen Pfeil.
    Rama. Der größte Held der indischen Mythologie.
    Der Pfeil, der das Licht reflektierte, weckte Ashs Neugier. Der Schaft war elfenbeinfarben und die Feder weiß. Der Lampenschein spiegelte sich in der Spitze, einem Dreieck aus Gold.
    Zumindest sah es wie Gold aus. Echtes Gold.
    Ash streckte die zitternden Finger aus.
    Sobald er ihn berührte, zerfiel der Schaft zu Staub und die Pfeilspitze fiel herunter. Instinktiv griff Ash nach

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