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Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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die Stadt nun schon unberührt da. Was immer dort begraben wurde, ist noch dort.« Er hob eine der Münzen auf. »Sobald ich die Übersetzungen für Savage fertig habe, gehe ich die Stadt wahrscheinlich besuchen.«
    »Was übersetzt du denn?«, fragte Ash.
    »Eine uralte königliche Schatzliste«, antwortete Onkel Vik. »Savage glaubt, dass hier, in der Nähe von Varanasi, Schätze vergraben liegen. Irgendwie muss das mit den Arbeiten in Rajasthan zusammenhängen, nur weiß ich noch nicht genau, wie.«
    »Für heute reicht es mit der Arbeit. Esst«, unterbrach Tante Anita sie, öffnete eine Schachtel und teilte an alle frische Samosas aus. Onkel Vik hantierte an seinem alten Radio herum. Das Plastikgehäuse wurde nur noch von Klebeband und einigen Gummibändern zusammengehalten, aber nach einiger Zeit bekam er tatsächlich einen indischen Musiksender rein. Die sanften Klänge einer Sitar erhoben sich über das statische Rauschen und das Flüstern des Windes.
    »Komm mit, Lucks.« Ash stand auf, nahm sich eine der Ersatztaschenlampen und schaltete sie ein. »Lass uns ein bisschen um die Gräber ziehen.«
    »Ash –«
    »Wir passen schon auf, Onkel.«
    Sie kletterten in den Ruinen herum, die im nördlichen Teil des alten Schlossgeländes verstreut lagen. Die Mauern waren in ziemlich schlechtem Zustand, weil die Einheimischen immer wieder Steine geklaut hatten, um damit ihre eigenen Häuser zu bauen. Daneben gab es mehrere Gruben und jede war mit roter Schnur gekennzeichnet. Vik hatte ihnen erklärt, wie Ausgrabungsarbeiten abliefen: Man teilte jedes Gebiet in übersichtliche Abschnitte von zehn Quadratmetern ein und grub dann bis zu einer vereinbarten Tiefe von üblicherweise drei bis fünf Metern.
    Als Werkzeuge benutzte man Spitzhacken, Schaufeln und Spatel, die jetzt ordentlich aufgereiht an verschiedenen Hütten und improvisierten Büros lehnten, die aus wenig mehr bestanden als gespannten Markisen. Mit Licht und Strom wurde die Stätte über dicke schwarze Kabel versorgt, die wie ein Netz aus Tentakeln aus einem rostigen, alten Generator quollen.
    Es ist keiner hier , bemerkte Ash. Das war merkwürdig. Sobald sich herumsprach, dass irgendwo Grabungen stattfanden, tauchten üblicherweise die Hobby-Schatzjäger und Diebe auf, die sich nachts einschlichen und nach Gold oder Artefakten suchten, die sie auf dem Schwarzmarkt verkaufen konnten. Warum also gab es hier keinen Sicherheitsdienst?
    Oder Arbeiter. Es gab Zelte, Kochgeräte und alle anderen Hinweise auf eine mehr als große Belegschaft, doch niemand war zu sehen. Anscheinend pendelten sie jeden Tag, doch auch das war ungewöhnlich. Was hatte dieser Ort nur an sich, dass er allen Angst machte?
    Und wonach suchte Savage?
    Ash wurde sein ungutes Gefühl nicht los. Hier ging es um mehr als nur darum, die Sprache der Indus-Kultur zu übersetzen und ein paar uralte Grabstätten zu öffnen.
    »Schau mal, Ash.« Lucky hielt einen Ast in der Hand und stocherte damit unter einem Felsen herum. »Ich höre was.« Sie stellte den Fuß gegen den Stein und stemmte ihn langsam hoch. Der Felsbrocken schaukelte zuerst nur ein wenig, dann immer mehr, während Lucky ihn mit ihrem Ast immer weiter anhebelte.
    »Lucks, das würde ich nicht –«
    Da fiel der Stein nach hinten um.
    Plötzlich waren überall Skorpione.
    Die glänzend schwarzen Tiere krabbelten rasend schnell aus dem nun bloß liegenden Loch unter dem Felsen.
    Kreischend hüpfte Lucky auf einen der gelben Transformatoren. Ash wich zurück und kickte Sand auf den Strom schwarzer Wesen, der über den Boden auf ihn zufloss.
    »Ash! Pass auf!«
    Seine Wade schrammte gegen ein Stück dicker Schnur. Im nächsten Moment strauchelte Ash und ruderte wild mit den Armen in der Luft herum, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Er schwankte am Rand einer der Gruben und dann verfing sich sein Knöchel auch noch in der Kordel.
    Lucky streckte die Arme nach ihm aus, aber sie stand zu weit weg. Ash verlor den Boden unter den Füßen und fiel rückwärts in die Tiefe.

Kapitel 6
    Unsanft landete Ash auf dem Boden der Grube und knallte mit dem Hinterkopf heftig gegen etwas Hartes. Prustend lag er im Sand und sah eine ganze Supernova an Sternchen.
    »Ash, alles okay?«
    Ash zuckte vor Schmerz zusammen, als er die Schrammen in seinem Gesicht berührte.
    »Ash, bitte sag doch was!«
    »Das ist alles nur deine Schuld.«
    Lucky machte ihrem Namen alle Ehre – sie war ein echtes Glückskind. Zwar war sie es gewesen, die diese Skorpione

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