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Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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aus Bronze und lachend lässt er sie über die Truppen sausen, rafft mit jedem Schlag das Leben Dutzender dahin. Seine Rüstung ist übersät mit Speeren, Pfeilen und abgebrochenen Schwertern. Jede sterbliche Kreatur wäre an solchen Verletzungen schon hundertfach gestorben, doch er ist alles andere als sterblich.
    Hinter ihm johlt seine Armee vor Schadenfreude und niederträchtigem Entzücken. Einhunderttausend Rakshasas folgen ihrem König auf Schritt und Tritt. Er ist schön, seine Haut ist golden und er strahlt wie die Mittagssonne. Helle Flammen lecken über seinen Körper und er verströmt derart grelles Licht, dass es wehtut, ihn anzusehen. Am hellsten leuchtet das Mal auf seiner Stirn, der Kreis aus zehn Köpfen, der wie ein drittes Auge glüht. Dieses Zeichen verkündet, dass er die zehn Formen der Magie beherrscht und auch die Realität selbst im Griff hat. Solch große Macht hat er, dass sich sogar die Götter vor ihm fürchten.
    »Ravana«, flüstert Rama. Der Dämonenkönig.
    Wie viele Jahre schon herrscht Krieg zwischen ihnen? Wie viele mussten schon ihr Leben lassen? Nun wird sich das Schicksal entscheiden. Rama lässt den Blick über das vom Tod getränkte Schlachtfeld schweifen, starrt auf die bleichen Leichen von Freunden, Verwandten und Landsmännern, die sich in ihrem Todeskampf mit den dämonischen Körpern der Rakshasas verworren haben, mit deren Hauern, Klauen und abscheulichen, haiartigen Zähnen. Eine schwarze Leere schwillt in Ramas Brust an, eine große Verzweiflung. So viel Tod. Soll das etwa sein Königreich sein? Ein Land voll gebrochener Menschen, Witwen und vaterloser Kinder?
    Doch selbst dann wäre die Welt besser als jene, die Ravana errichten will.
    »Die Parade der Qualen«, wispert Neela, die Stimme halb erstickt von dem nahenden Schrecken: Männer, die einst Menschen waren, setzen brabbelnd einen Fuß vor den anderen, angetrieben von den Peitschen und dem Gekreische der Rakshasas. Es sind diejenigen, die sich Ravana ergaben, die unter seinen Drohungen zusammenbrachen und mit dem Dämonenkönig einen Pakt schlossen, um unter seiner Herrschaft zu leben.
    Einige schleppen sich vorwärts, starren mit blinden Augen wild umher und wimmern unter nie endender Folter. Einige treiben plündernd unter den Toten ihr Unwesen und schlecken das Blut der Sterbenden auf. Die grässlichen Qualen, die sie erleiden mussten, haben ihnen den Verstand geraubt.
    Über die Felder trampeln Kreaturen, die noch viel monströser sind als die Rakshasas. Gigantische, schwerfällige Riesen, erschaffen aus ganzen Völkern – sich überschlagende Wesen mit Hunderten von Armen, Beinen und schreienden Mündern. Jeder Körper, der diesem abstoßenden Puzzle hinzugefügt wurde, noch immer lebendig, doch dank Ravanas Magie für immer gefangen in einem fleischgewordenen Albtraum.
    Neela packt seinen Schwertknauf fester. »Wie kann so etwas existieren?«
    »Ravana gebietet der Wirklichkeit«, antwortet Rama. »Er kann alles möglich machen.«
    Doch wie soll er, ein einfacher Sterblicher, ihn dann besiegen? Rama tritt einen Schritt zurück.
    »Nur Mut, Bruder.« Lakshmana nimmt ihn am Arm und blickt ihm gefasst in die Augen. »Du kannst alldem ein Ende setzen. Du allein.«
    Tränen steigen ihm in die Augen und Ramas Knie werden weich. Alle Kraft verlässt ihn und ohne Lakshmanas Hilfe würde er stürzen. Er starrt den goldenen Krieger an, der hell wie ein Scheiterhaufen im Herzen des Gemetzels aufragt.
    »Wie?«, fragt er. »Wie?«
    »Es ist dein Schicksal, Rama. Was kannst du anderes tun, als dich fügen?«
    Mit aller ihm noch verbleibender Kraft zwingt Rama sich zu einem Lächeln und sieht auf sein Spiegelbild im Brustpanzer seines Bruders. Nicht das Lächeln eines Lebenden entdeckt er dort, sondern das steife Grinsen eines Toten. Und doch muss jeder Mensch einmal sterben. Besser also hier, umgeben von seinen Generälen, an der Seite seines Bruders, während er dem größten Bösen die Stirn bietet, das die Welt je sehen wird.
    Heute ist ein guter Tag zum Sterben.
    »Reicht mir meinen Bogen.«
    Rama streckt die Hand aus und Lakshmana reicht ihm seine Waffe. Sie ist ebenso groß wie der Prinz und er allein ist in der Lage, sie zu biegen. Strahlend weiß ist der Bogen, in den die Segnungen aller Götter eingraviert sind. Rama spannt die Sehne.
    Die Luft beginnt zu zittern. Die Winde verstummen und die Stürme legen sich, während jeder Mann sein Schwert sinken lässt und zu Rama blickt. Selbst die Rakshasas halten in

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