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Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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Königinnen. Das ist ein guter Platz für ein Picknick. Man hat eine grandiose Aussicht auf die Landschaft.«
    Ash überkam ein eisiger Schauer und er blieb wie angewurzelt stehen. »Die Sieben Königinnen?« Was hatte Savage noch gleich über sie gesagt?
    »Du wirst schon sehen«, rief Onkel Vik.
    Zu viert kletterten sie den Hang hinauf, bis sie eine weite Ebene voller Felder erreichten. Das Land war hier von niedrigen, ausgetrockneten Flussbetten durchzogen, die sich nur während des Monsuns füllten. Hier und da wuchsen vereinzelte, kahle Bäume und ein Stück vor ihnen standen mehrere Hütten und Zelte. Dort waren einige Fahrzeuge geparkt, allesamt weiße Humvee-Geländewagen, auf denen das Emblem der Savage-Stiftung mit den Mohnblumen und den gekreuzten Schwertern prangte.
    »Die Sieben Königinnen«, präsentierte Onkel Vik eine Reihe von sieben weißen Marmorplattformen, die im hellen Mondlicht wie bleiche Knochen glühten. Über jeder ragte ein sanft ansteigender Baldachin auf, ebenfalls aus Marmor und von schlanken Säulen gestützt.
    »Sie sind wundervoll«, staunte Tante Anita und streichelte mit den Fingerspitzen über den Marmor. »Warum nennt man sie die Sieben Königinnen?«
    Onkel Vik zeigte den Fluss hinunter, in Richtung Palast. »Der alte Maharadscha hatte sieben Ehefrauen. Diese Denkmäler kennzeichnen den Ort, an dem sie eingeäschert wurden.«
    Tante Anita hielt inne und blickte sich um. »Du suchst dir doch immer die romantischsten Fleckchen aus, Vikram.«

Kapitel 5
    »Woran arbeitest du, Onkel?«, fragte Lucky. »Und wann bekomme ich mein Pony?«
    »Darum kümmern wir uns später«, sagte Tante Anita.
    »Ich will ein schwarz-weißes.«
    »Lucky …«
    Onkel Vik zog etwas aus der Tasche. Als er es ihnen hinstreckte, sah Ash in seiner flachen Hand etwas glitzern, das an kleine, rechteckige Silber- und Goldmünzen erinnerte.
    »Hol die Lupe und schau es dir an.« Onkel Vik deutete auf den Werkzeugkasten.
    Mit der Lupe bewaffnet, untersuchte Ash die winzigen Bilder, die in die Münzen geprägt waren: Kühe mit langen Hörnern, bärtige Männer, schlanke Frauen und Gestalten, die entweder verkrüppelt oder eine komische Mischung aus Mensch und Tier waren.
    »Das hier sind Münzen von der neuen Grabungsstätte in Rajasthan«, erklärte Onkel Vik.
    Ash nahm eine. »Von wo genau?«
    »Savage verrät es nicht, aber ich tippe auf Jaisalmer in der Thar-Wüste. In den vergangenen Jahren hat man dort schon öfter Indus-Funde gemacht.«
    »Was für Funde?«, wollte Lucky wissen, während sie die Münzen auf der Picknickdecke ausbreitete und eine nach der anderen mit der großen Lupe begutachtete.
    Vik nahm seine Brille ab und putzte sie mit seinem Hemd, bevor er sie räuspernd wieder aufsetzte und in den Professor-Modus umschaltete.
    »Die Indus-Kultur – auch Harappa-Kultur genannt – war eine ungeheuer fortschrittliche Zivilisation, die vor sechs- bis viertausend Jahren florierte. Die Indus betrieben mit anderen Völkern dieser Zeit, etwa den Ägyptern des Alten Königreichs und den Mesopotamiern, Handel. Dann, praktisch über Nacht«, Vik schnippte mit den Fingern, »verschwanden sie.«
    »Sie verschwanden?« Lucky legte die Münzen hin und schlang sich die Arme um die Knie, während sie an den Lippen ihres Onkels hing.
    Vik fuhr fort. »Es scheint fast so, als wollten sie in Vergessenheit geraten. Indien wandelte sich von einem großartigen Königreich mit Beziehungen zu allen Ecken der Welt einfach so zu einer Anhäufung unkultivierter Dörfer. Innerhalb weniger Jahrzehnte waren die prächtigen Städte von einst vom Sand verschluckt.«
    »Vielleicht gab es Krieg?«, überlegte Ash.
    »Nein«, widersprach Vik. »An den Orten, an denen wir bisher gegraben haben, gab es keinerlei Waffenfunde, abgebrannte Häuser oder zerstörte Mauern – das wären die üblichen Anzeichen für eine militärische Eroberung. Die Indus-Kultur verschwand einfach aus dem Gedächtnis der Geschichte. Erst in den letzten hundert Jahren sind wir auf ihre Städte gestoßen. Und nun glaubt Savage, die Hauptstadt gefunden zu haben.« Onkel Viks Lächeln wurde breiter. »Stellt euch vor, was wir dort alles zutage bringen könnten.«
    »Noch mehr Schätze?«, riet Lucky.
    Ash grinste sich eins. Ohne Zweifel hoffte seine kleine Schwester auf einen ganzen Stall voller Ponys.
    »Sicherlich wird es dort weitere Paläste, Bibliotheken, Königsgräber und Tempel geben. Reichlich Gold- und Wissensschätze. Seit Tausenden von Jahren liegt

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