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Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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hätte.
    Doch Ash stieß mit den Fingern in einen anderen glühenden Punkt, diesmal an Mayars Ellbogen. Mayar brüllte erneut, als sein Arm erschlaffte und taub an seine Seite fiel, die Finger zuckend und nicht zu gebrauchen. Voller Furcht wandte er sich ab.
    Ash schritt auf ihn zu, fasziniert von den sich fortwährend verändernden Lichtmustern auf Mayars Körper. Pure Energie brauste durch Ashs Adern, brachte das Blut darin zum Kochen und erfüllte ihn mit loderndem Feuer. Sein Herzschlag hallte donnernd in ihm wider und mit jedem Schlag wurde frische Kraft in seine Muskeln und Glieder gepumpt.
    Das Feuer schien ihn von innen aufzuzehren und Ash wollte nichts sehnlicher, als diese verheerende Kraft zu entfesseln. Er wollte Mayar in Stücke reißen und sich in seinem Blut waschen.
    Ash warf den Kopf in den Nacken und brüllte, schrie all seine Wut und seinen Hass auf die Welt hinaus, sodass selbst die Wolken vor Grauen erzitterten.
    Mayar warf sich ins Wasser und tauchte unter. Ash blickte finster auf den Fluss und suchte die Oberfläche nach dem Dämon ab.
    Die Bestie würde ihm nicht entkommen. Er wollte töten.
    Da plötzlich ließ ihn ein Stöhnen hinter ihm herumfahren.
    Im Kahn lag eine Rakshasa.
    Ihr Körper funkelte vor Licht. So viele, viele Möglichkeiten, sie zu zerbrechen. So viele Wege, sie zu töten. Töte die Rakshasa, töte Parvati.
    Ash zögerte. Ihr Name war Parvati.
    Parvati war eine Freundin, sie hatte ihm das Leben gerettet – er wollte sie nicht umbringen.
    Ash ließ sich in den Fluss sacken, wo das kalte Wasser in seinem Gesicht ihn wieder zur Besinnung brachte.
    Plötzlich fühlte Ash sich schwach, alles tat ihm weh. Er sah zu, wie Mayar zum Schloss Savage zurücktauchte, wo er, gestützt von einigen anderen Rakshasas, an Land stolperte.
    Dann blickte Ash zu den Zinnen, wo Savage stand – er war leicht zu erkennen. Neben ihm war ein kleines Kind. Lucky.
    Savage hob die rechte Hand.
    Selbst aus dieser Entfernung war das Funkeln zu sehen, als helles goldenes Licht sich auf der polierten Oberfläche brach.
    Savage hatte den Aastra.

Kapitel 27
    Das Wasser schwappte gegen das Boot und wiegte es sacht wie eine Kinderkrippe hin und her. Ash, der völlig erschöpft war, sackte neben der noch immer bewusstlosen Parvati zusammen. Ihre Haut war eiskalt.
    Er sah zu, wie der Ganges den alten Mann mit sich nahm. Rishis Haar breitete sich wie ein Fächer auf der Wasseroberfläche aus, während sein Körper einen Augenblick lang auf den Fluten zu schweben schien, bevor er seitlich umkippte und versank.
    Von der langsamen Strömung erfasst, glitt der Kahn von der Sandbank und wurde von Varanasi fortgetragen.
    Ash blickte zu Savages Palast zurück und bleierne Müdigkeit legte sich um sein Herz.
    »Lucky …«
    Er hatte versagt.
    Über ihnen ballten sich Wolken zusammen, dunkelgrau und schwer. Fühlt es sich so an, in einem Sarg zu liegen?
    Ash schloss die Augen.
    Sonnenlicht, warm, hell und frisch, weckte ihn. Der Kahn stand still. Ash stand auf und stellte fest, dass sie am Ufer entlang einiger kleiner, ausgetrockneter Felder gestrandet waren. Einen guten Kilometer entfernt stand, in einem Kreis angeordnet, ein Grüppchen von Hütten. In deren Mitte brannte wohl ein Lagerfeuer, denn Rauch stieg in den blauen Himmel.
    Parvati murmelte etwas. Inzwischen hatte sie ganz ihre menschliche Gestalt angenommen und von ihren Schuppen war nichts mehr zu sehen. Die Wunde an ihrem Arm war nur noch ein kleiner dunkler Fleck. Zwar war sie noch immer blass, aber ihre Haut hatte nicht mehr dieselbe fahle, kränkliche Färbung.
    Plötzlich schlug sie die Augen auf. Ihre Pupillen, die so weit waren, dass sie die Iris beinahe vollständig ausfüllten, pulsierten, bevor sie sich verengten und zu einem Paar hauchdünner Schlitze wandelten.
    »Rishi?«
    Ash schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid.«
    Parvati setzte sich auf und begutachtete ihren Arm. »Was ist passiert?«
    »Mayar hat ihn erwischt. Und Savage hat den Aastra«, fasste Ash die Situation zusammen.
    Sie blickte starr auf das Wasser, das gegen das Boot platschte. »Rishi ist schon oft gestorben«, sagte sie leise und schaute dann abrupt auf. »Hast du auch irgendwelche guten Nachrichten?«
    »Ich weiß jetzt, dass der Aastra von Kali ist.«
    »Ein Kali-Aastra? Das fällt nicht gerade in die Kategorie guter Neuigkeiten.«
    Ash begann, ihr alles zu erklären. Er berichtete ihr vom Frühstück mit Savage und von dessen Überzeugung, dass man Ravana aus seinem

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