Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
Vom Netzwerk:
Friedhofs, wo er unbemerkt über die Mauer kletterte. Überall waren zerstörte Grabsteine, ausgerissene Bäume und eingestürzte Gruften. Das Mausoleum, das Parvati als Hauptquartier und dem Koh-i-Noor als Versteck gedient hatte, bestand nur noch aus Trümmern. Das Kuppeldach war entzweigebrochen, ebenso wie die Säulen links und rechts des Eingangs. Die bronzenen Flügeltüren lagen fünf Meter entfernt verbogen und eingedellt im Gras. Die Bäume ringsum waren in der Mitte in zwei Hälften gerissen, als wäre etwas Gigantisches, Unnachgiebiges und unfassbar Starkes geradewegs durch sie hindurchgestapft. Gras und Erde zeigten ein riesiges Durcheinander an schweren Fußabdrücken. Einige waren viel zu groß und zu tief, um von normalen Menschen zu stammen.
    Savage und seine Loha-Mukhas hatten gnadenlos zugeschlagen.
    Plötzlich nahm er ein kaum hörbares Geräusch wahr, einen Schritt. Jemand versteckte sich hier. Ein Ast über ihm knarrte leise, als das Gewicht eines Körpers ihn belastete.
    Ash sprang. Er pflügte durch die Äste und den Blättervorhang, erwischte einen Kragen und zerrte daran, sodass er gemeinsam mit der fremden Gestalt zu Boden fiel. Dann erkannte er das angstverzerrte Gesicht.
    »John?«, flüsterte Ash. »Was machst du denn hier?«
    »Wo sollte ich sonst hin?« Der Junge starrte zu ihm auf. John hatte Angst, dennoch trat ein harter, trotziger Zug in seine großen Augen. »Willst du mich jetzt umbringen?«
    Etwas Schwarzes, Wütendes begann, sich in Ash zu rühren, während er sich über John beugte. Dieser sogenannte Freund hatte ihn betrogen und Savage den Koh-i-Noor verschafft. Was würde Kali von Ash erwarten? Was würde Ujba ihm raten? Beides war leicht beantwortet. Doch es würde nicht dazu kommen.
    »Deine Familie kam für dich an erster Stelle. Wer kann dir das übel nehmen?«, sagte Ash.
    »Dann killst du mich nicht? Was ist mit dem Zeug, das du in der Garnison gesagt hast?«
    »Ich musste es drauf ankommen lassen. Ich musste Savage davon überzeugen, dass ich es auf deine Todesenergie abgesehen hatte. Tut mir leid, wenn ich dir Angst gemacht habe, aber eine bessere Idee hatte ich nicht.« Er reichte ihm die Hand. »Hoch mit dir, Kumpel.«
    »Es tut mir wirklich leid.«
    »Mir auch, John.« Und wie. John war verzweifelt gewesen und Ash wusste genau, wie sich das anfühlte. Vor nicht allzu langer Zeit hatte Savage bei einem gewissen Frühstück versprochen, dass er Ash und seiner Schwester die Freiheit schenken würde – im Tausch gegen den Kali-Aastra. Als Savage auch noch damit gedroht hatte, Lucky zu töten, hatte Ash sofort eingewilligt. Er hatte die gefährlichste Waffe der Welt ausgehändigt, um seine Schwester zu schützen. John hatte auch nichts Schlimmeres getan. Ash wandte sich wieder dem zerstörten Mausoleum zu. »Savage und seine Loha-Mukhas?«
    »Ja. Ich bin kurz vor ihnen hier angekommen. Ich dachte, ich könnte Parvati vielleicht noch warnen, aber dann ist alles so schnell gegangen. Savage … war einfach da.«
    »Einfach da? Mit seinen Trucks?«
    »Nein. Er ist einfach so aus einer Rauchwolke aufgetaucht. Wie ein Zauberer. Und seine Loha-Mukhas hatte er auch dabei.«
    »Und dann?«
    »Es war ein mächtiger Kampf. Savage hat sich aus allem rausgehalten und seine Steinmonster die Drecksarbeit machen lassen. Aber das war nicht alles.« John tippte auf einen umgefallenen Sockel. »Ich habe ihn beobachtet. Er hat kurz die Hand geschwenkt und dann sind sämtliche Grabsteine hier einfach durch die Luft geflogen. Die großen Türen – er war nicht mal in der Nähe. Wie von alleine sind sie aus den Angeln gesprungen.«
    »Und was ist mit Parvati? Und mit Khan?«
    »Ihnen war klar, dass sie nicht gewinnen konnten. Parvati wollte den Koh-i-Noor noch retten, aber Savage hat einen Baum auf sie geworfen.« John seufzte. »Alles meine Schuld, Ash. Ich hab Savage alles verraten. Wo ihr seid und wo der Diamant versteckt ist. Nach fünf Minuten war alles vorbei. Er hat Magie verwendet – es war unglaublich. Er war einfach überall gleichzeitig.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich meine, einfach: Puff! « John zeigte in eine Ecke. »Erst stand er hier.« Er zeigte auf eine andere Stelle. »Dann war er auf einmal da drüben. Und mit seinen Statuen hat er dasselbe gemacht. Wie soll man gegen so jemanden gewinnen?«
    Teleportierung. Darum waren die Fußabdrücke so verwirrend: Savage konnte den Raum beherrschen. Das war schlecht. »Weißt du, wo Parvati jetzt ist?«
    »Keine Ahnung, wo

Weitere Kostenlose Bücher