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Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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vor Freude und vor Furcht. Das war knapp gewesen, so knapp. Jeder Teil seines Körpers zitterte vor Erschöpfung, trotzdem arbeitete Ash sich ein Stück weiter den Ast hinauf, bis nur noch seine Beine in den Fluss hingen. Anschließend rutschte er behäbig wie eine Schnecke auf dem Bauch vorwärts und verzog das Gesicht, als kleine Zweige und Knubbel ihn pikten. Schließlich fiel er auf das schlammige Ufer des Flusses. Die Brücke lag etwa einen halben Kilometer entfernt, in völliger Dunkelheit. Savage war weitergezogen. Schlotternd, gepeinigt von Schmerzen, blutend und Flusswasser spuckend, watete Ash ein paar Meter weiter und krabbelte das aufgeweichte Ufer hinauf.
    Reiß dich zusammen, das Schlimmste hast du hinter dir.
    Savage war unterwegs, um sich den Koh-i-Noor zu holen. Ash musste Parvati warnen. Sie hatte nicht nur keine Ahnung, dass Savage mit einer ganzen Armee unzerstörbarer Statuen im Anmarsch war – ihr tödlicher Biss würde ihr gegen die Loha-Mukhas auch nicht helfen und auch Khans Krallen würden an der undurchdringlichen Haut nur splittern. Wenn Ash nicht in die Gänge kam, würden diese Monster Parvati und ihre Rakshasas niedermetzeln. Das durfte Ash nicht zulassen, vor allem nicht, nachdem ihre letzte Begegnung so unschön verlaufen war. Er musste die Dinge zwischen sich und Parvati ins Reine bringen, er musste sie retten.
    Ich muss zurück. Parvati warnen, dass Savage mit einer Steinarmee anrückt.
    Doch noch während Ash durch das hohe Gras kroch, brach er in der feuchten Erde zusammen und verlor das Bewusstsein.

Kapitel 31
    Er sah aus wie viele andere Kinder, die die Straßen Kalkuttas bevölkerten, an Ampeln bettelten oder vor Hotels und schicken Restaurants Touristen abpassten. Ash scherte sich nicht darum. Dreckig von Kopf bis Fuß und in Lumpen gehüllt, war er auf dem Weg zurück in die Stadt. Er klammerte sich an der Ladefläche eines Trucks fest, der genau wie die vielen Rikschas und Ochsenkarren die Straße entlangratterte.
    Wie lange war er ohnmächtig gewesen? Er konnte es nicht mit Bestimmtheit sagen. Als sie die Vororte Kalkuttas erreichten, war bereits der Abend angebrochen. Ash hatte sich einige Bananen und ein Chapatti erbetteln können, aber er wurde von Fieber und Schüttelfrost gebeutelt. Sein kleiner Tauchgang hatte ihm fast zu viel abverlangt. Er schloss die Augen.
    Ich will nach Hause. Da, er gab es zu. Er wollte zu seiner Mum und seinem Dad, zu Lucky. Er hatte sich für zäher gehalten. Er hatte sich unbesiegbar gefühlt, nun, da er der Kali-Aastra war. Doch Savage hatte ihm deutlich gezeigt, wie arrogant und falsch diese Annahme war. Egal, was Ash auch machte, Savage konterte. Und vergangene Nacht hätte es für ihn beinahe schachmatt bedeutet. Und das nächste Mal?
    Trotzdem konnte er Parvati nicht im Stich lassen. Er musste sie sehen, musste sich davon überzeugen, dass es ihr gut ging, und das Kriegsbeil begraben.
    Grollend ballten sich am Himmel neue Gewitterwolken zusammen, dick und schwarz – kurz vorm Bersten. Der große Platzregen setzte ein, als Ash gerade um die Ecke zum Englischen Friedhof bog.
    Etwas stimmte nicht. Polizeibusse blockierten die Straße und eine Menschenmenge lungerte vor den Eingangstoren. Die Leute hatten sich um ein riesiges Loch in der Mauer versammelt. Trümmer übersäten die Straße, die umliegenden Gräber und Gebüsche. Polizisten in kakifarbenen Uniformen hielten die Schaulustigen mit langen Holzstöcken auf Abstand. Ein Stück neben dem zerstörten Mauerwerk hatte ein Limonadenverkäufer seinen Stand errichtet.
    »Entschuldigen Sie bitte, was ist denn hier passiert?«
    Der Mann musterte Ash abschätzig, der schlammverschmiert, staubig und mit zerrissenen Kleidern vor ihm stand. Er wischte sich über die Ärmel und legte schützend die Hand auf die Tasche, in der er seinen Geldbeutel aufbewahrte. »Scher dich fort, Junge!«
    »Was ist passiert?«, wiederholte Ash bestimmt und mit einem Anflug von Wut.
    Der Mann blickte ihn abermals an und trat einen Schritt zurück. Dann fasste er sich an den Hals, als würde Ash ihn jeden Moment erdrosseln wollen, und schluckte. »Das weiß keiner. Letzte Nacht ist es passiert. Angeblich wurden ein paar Bettler ermordet.«
    »Bettler?«
    »Bettler, die im Friedhof ihr Quartier aufgeschlagen hatten. In einem der großen Mausoleen wurde randaliert.«
    »In welchem?«
    »In dem von dem alten Kompanie-Präsidenten. Cornish oder so.«
    »Cornwall?«
    Der Mann nickte.
    Ash rannte zur Rückseite des

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