Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
Vom Netzwerk:
irgendwer ist. Ich war den ganzen Tag hier, aber keiner ist zurückgekommen.« John schaute sich um. »Was sollen wir jetzt machen? Hierbleiben und warten?«
    »Nein, wir müssen Savage verfolgen.« Natürlich könnte er auf Parvati warten, aber es gab keine Garantie, dass sie zum Friedhof zurückkam. Warum sollte sie? Vielleicht hatte sie sich selbst schon an Savages Fersen geheftet.
    »Wir haben nur leider keine Ahnung, wo er hin ist.«
    »Vielleicht doch. Ich habe auf den Kisten, in denen er seine Statuen transportiert, einen Stempel gesehen. Und zwar von der indischen Eisenbahn – Route 2841 stand darauf. Hast du eine Idee, wo die Linie hinfährt?«
    »Das lässt sich leicht rausfinden. Aber wie soll uns das helfen? Er hat seine Rakshasas, die Steinleute und jetzt auch noch den Koh-i-Noor«, meinte John. »Mit dem werden wir nie im Leben fertig.«
    »Es gibt immer einen Weg.«
    Und Ash fiel auch schon einer ein, selbst wenn der ihm nicht besonders schmeckte.

Kapitel 32
    »Ich habe schon auf dich gewartet«, empfing ihn Ujba.
    Nur das flackernde Leuchten der bunt zusammengewürfelten Kerzen trotzte dem düsteren Zwielicht des Tempels. Seltsame Schatten huschten über die schiefen Wände – die umherschleichenden Geister vergangener Opfer, gefangen an dem Ort, an dem ihr Leben einst den Altar tränkte. Die Statue Kalis leuchtete rot. Blut tropfte von ihrem Gesicht auf ihre nackte Brust.
    »Ein Opfer?«, fragte Ash. »Jemand, den ich kenne?«
    »Nur eine Ziege«, entgegnete Ujba.
    »Freut mich, dass du dich beherrschen konntest.«
    Ujba entzündete eine weitere Kerze. »Dann hast du also versagt. Schon wieder.«
    »Du weißt, was auf dem Friedhof passiert ist?«
    »Selbstverständlich. Ich habe hier ebenso viele Spione wie in Varanasi.«
    »Warum hast du dann nicht bei der Suche nach Savage geholfen? Du hättest das alles verhindern können.«
    Ujbas Lippen verzogen sich grimmig. »Ich habe dir meine Hilfe angeboten, doch du hast sie abgelehnt. Warum sollte ich mich aufdrängen?«
    »Kommt jetzt gleich die Stelle, an der du mir unter die Nase reiben kannst: › Hab ich dir ja gleich gesagt?‹ Ich spar dir die Mühe: Du hattest recht. Und ich war ein Idiot. Ich kann Savage nicht besiegen, nicht so, wie ich jetzt bin. Ich muss stärker werden.«
    »Du willst das Soma?«
    »Wenn es nötig ist.«
    Mit klopfendem Herzen sah Ash, dass Ujba nickte. Er hatte gedacht, der Guru würde ihm einen Vortrag halten, ihn vielleicht sogar fortschicken, weil Ash ihn beim ersten Mal zurückgewiesen hatte. Doch der Guru tat so, als gehörte das alles zu seinem Plan. Als hätte er gewusst, dass Ash das Soma am Ende trinken würde.
    »Und das wird mir zeigen, wie ich kämpfen muss? Wie ich alles Mögliche zerstören kann?«, wollte Ash wissen. Wenn es funktionierte, dann wären Savages Loha-Mukhas keine Bedrohung mehr.
    »Weißt du, was Kali ist?«
    »Die Göttin von Tod und Zerstörung. Was sonst?«
    »Kali bedeutet schwarz , das Wort stammt aber auch von Kala ab – Zeit. Kali ist die Essenz der Zeit. Zeit ist die ultimative Kraft der Zerstörung. Selbst das Universum wird ein Ende finden, mit der Zeit.«
    »Und wie genau soll mir das helfen?«
    »Parvati hat mit dir über deine früheren Leben gesprochen, vermute ich?«
    »Ein paar habe ich getroffen.«
    »Die Priester behaupten, dass du die Zeit verlassen kannst, wenn du erst das Soma eingenommen hast. Allerdings hat es auf jeden eine andere Wirkung.«
    »Ich kann in der Zeit reisen?«, hakte Ash nach. Dann könnte er ja all seine Fehler wiedergutmachen. Er könnte alles in Ordnung bringen. Einfach kurz zurückhüpfen und Gemma retten.
    »Nein. Das wäre einer der Großen Zauber und den wird man dich nicht lehren. Kein Mensch sollte diese Macht haben. Es ist der Pfad der Narren. Selbst Ravana hat es nicht gewagt, diesen Zauber einzusetzen, obwohl er wusste, wie man in die Vergangenheit und in die Zukunft reisen kann. Er hatte begriffen, dass wir am Ende immer am selben Ort ankommen, egal welchen Pfad wir einschlagen.«
    »Wie wird das Soma dann bei mir wirken?«
    Ujba tippte sich an die Schläfe. »Hier drin ist alle Weisheit, alles Wissen deiner früheren Leben. Nichts geht verloren, denn alles wird in der Seele gespeichert. Und du, der Ewige Krieger, hast nur eine Seele. Du warst vielleicht hundert andere Menschen, vielleicht tausend, doch alle sind nur wie ein Gewand für dein wahres Ich. Dein Ich verändert sich nie. Die Seele erinnert sich an all ihre Leben. Wenn Kali

Weitere Kostenlose Bücher