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Asharas Rückkehr - 19

Asharas Rückkehr - 19

Titel: Asharas Rückkehr - 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Ardais - und Ellynyn ist Comyn und ein Emmasca, deshalb hat er freilich eine wundervolle Stimme.« Margaret dachte über diese Worte nach. Sie hatten sich nicht auf der Kassette »Handelssprache von Thendara City« befunden, aber sie war sich ziemlich sicher, dass sie wusste, was Emmasca bedeutete. Sie hatte die berühmten Kastraten des Vergnügungsplaneten Vainwal gehört und wünschte sich
fast, Kastrationen wären auch auf anderen Welten erlaubt. Es waren die schönsten Stimmen des Imperiums. Waren sie auf Darkover erlaubt? Oder kamen diese Sänger hier schon so zur Welt? Der andere Ausdruck blieb ein Rätsel, denn sie kannte ihn zwar, aber irgendetwas schien zu verhindern, dass sie seine Bedeutung verstand. Dann bemerkte sie, dass Ivor nicht mehr neben ihr war. Sie schaute umher und sah den Professor unter einem der Schilder stehen und die seltsam geformte Geige darauf betrachten. Margaret schüttelte den Kopf, ging zu ihm zurück und trieb ihn mit sanfter Gewalt weiter. Er murmelte glücklich vor sich hin, stellte sich Fragen und beantwortete sie sogleich.
Als sie die geduldig wartenden Jungen wieder eingeholt hatten, fragte Margaret: »Dann wird der Posten des Zunftmeisters also im Allgemeinen vom Vater an den Sohn weitergegeben?« Ihr Gehirn mochte müde sein, aber ihre Zunge schien automatisch weiter Fragen zu stellen.
Die Jungen sahen einander an und zuckten die Achseln. Ethan antwortete schließlich. »Manchmal. Das hängt davon ab, welche Fertigkeiten der Sohn hat oder nicht hat. Die MacArdis und die MacArans sind jetzt schon lange Zunftmeister in der Musikergilde. So wie die MacEwans und die MacCalls meisterhafte Schneider und die MacDoevids die besten Weber in Then-dara sind. Erald MacArdis wird sich nichts daraus machen, denn am liebsten streift er sowieso umher und sammelt Lieder. Meine Schwester Becca ist seit kurzem mit Rodrigos Bruder verheiratet, deshalb höre ich immer eine Menge Klatsch aus den Musikerkreisen, wenn sie nach Hause kommt. Lieder sammeln - ist das so ähnlich wie das, was Sie tun, Domna?« »Das ist genau das, was ich tue. Aber, wenn die Frage gestattet ist ich weiß nicht, was hier als unhöflich gilt -, wollte deine Familie nicht, dass Becca in die Tuchgilde einheiratet? Warum hat sie einen Außenstehenden geheiratet?«
»Warum? Weil sie singt wie ein Vogel, deshalb. Und wie die sich an einem Webstuhl anstellt! Selbst ich kann besser weben als sie - und konnte es schon mit zehn Jahren.« Ich wünschte, ich könnte es nicht, dann dürße ich tun, was ich will. Aber wie Mama sagt: Man kriegt eben nicht immer, was man will! »Aber ihr beim Singen zuhören, das ist wirklich eine Wonne.«
»Dann hoffe ich, sie einmal zu hören«, sagte Margaret, und der Junge grinste im flackernden Licht zu ihr auf. Er sah eigentlich ganz hübsch aus, wenn er lächelte. Und die Empfindung hinter seinen Worten war sehr stark - auch wenn sie sich die ganze Sache wahrscheinlich nur einbildete.
»Vater ließ sie außerhalb der Gilde heiraten, als sie damit drohte, davonzulaufen und sich den Entsagenden anzuschließen.« Margaret fragte sich, wer die Entsagenden waren und wem oder was sie entsagten. Sie hatte die Frage schon auf der Zunge, stellte sie dann aber doch nicht. Ivor ließ wieder den Kopf hängen und begann zu zittern. Sein Interesse für das seltsame Instrument war erloschen. »Wohnt Meister Everard hier in der Nähe?«
»Gleich dort«, sagte Geremy und führte sie zu einem Haus, das auf halbem Weg in der schmalen Straße lag. Es war ein bisschen größer als die anderen, wies ansonsten aber keine erkennbaren Unterschiede auf. Auf die Tür waren ein stilisiertes, harfenähnliches Instrument und ein Dudelsack gemalt. Geremy stellte die Taschen ab und sprang die drei Stufen hinauf. Er klopfte kräftig an die Tür.
Kurz darauf öffnete eine gut gepolsterte Frau in den Fünfzigern und spähte kurzsichtig hinaus. »Ja? Ach, du bist es, junger Mann. Was gibt es um diese Zeit?«
»Ich bringe eure Gäste vom Raumhafen. Es sind wichtige Leute von jenseits der Sterne«, verkündete er und ließ stolz seine schmale Brust schwellen. »Wo ist Meister Everard, Anya?«
»Was? Heute? Bist du sicher?« Sie sah Margaret im flackernden Schein der Eingangsbeleuchtung an und schüttelte den Kopf. »Der alte Knabe wird noch mal seinen Kopf vergessen! Nur herein! Was für ein Durcheinander! Ich habe Sie erst in zehn Tagen erwartet, aber wir werden es schon irgendwie schaffen.« Anya schien einen Moment lang darüber

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