Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Asharas Rückkehr - 19

Asharas Rückkehr - 19

Titel: Asharas Rückkehr - 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
Vom Netzwerk:
abzustellen und ihr Geld zu holen. Wenn sie im Kleiderbezirk etwas hörte, was eine Aufzeichnung wert war, würde sie später mit Ivor noch einmal hingehen. Auf der anderen Seite des Flurs hörte sie Ivor schnarchen; das tat er nur, wenn er wirklich erschöpft war. Sie befühlte die Münzen in ihrer Hand. Eine war aus Silber, die andere aus einem unedlen Metall; das waren die eisernen Sekal, die ungefähr drei imperiale Cents wert waren. Die andere, ein Reis oder Royal, war etwa drei Credits wert, was sie zuletzt gehört hatte. Der Angestellte bei Rothschild Ö Tanaka hatte es nicht genau gewusst, und nach einem Jahr auf einem Planeten ohne jede Währung war sie es nicht mehr gewohnt, in solchen Begriffen zu denken. An der Universität beschäftigte sie sich natürlich nie mit solchen Dingen - dort wurde alles mit Kreditchips erledigt.
Geremy und Ethan kauerten auf der Treppe und spielten ein Spiel mit ihren Händen. Sie ließen die offene Hand, die Faust oder zwei ausgestreckte Finger schnell vor- und zurückschnellen. Als sie Margaret sahen, sprangen sie auf, verneigten sich und lächelten. »Guten Tag, Domna«, sagte Ethan.
»Guten Tag. Was habt ihr gerade gespielt?«
Es war Geremy, der antwortete. »Das war »Schere, Stein, Pa-pier<.« Im Losgehen erklärten die Jungen die Schwierigkeit des Spiels. Margaret hatte ein dutzend ähnlicher Spiele auf einem dutzend verschiedener Welten gesehen und erzählte es den beiden. Sie waren fasziniert. Ethan wollte mehr über Weltraumreisen wissen, aber Geremy sagte, er sei ein Langweiler, und bemerkenswerterweise ließ das den spitznasigen Jungen verstummen.
Die Geschäfte in der Musikstraße hatten geöffnet, aber was sie am Abend zuvor für Schaufenster gehalten hatte, die mit Läden verschlossen waren, stellte sich nun als breite Maueröffnungen mit Ladentischen davor heraus. Hinter den Ladentischen sah sie Arbeiter, die an Werkbänken tätig waren. Die Gerüche von Holz, Öl und Harz stiegen in die Luft, begleitet von den Geräuschen von Stemmeisen und Feilen und dem gelegentlichen Klang eines Instruments: einer Pfeife, einer Harfe oder einer Fiole, die gespielt oder gestimmt wurden. Die Jungen erklärten ihr alles, und der Spaziergang durch die Musikstraße war rasch zu Ende. Das rötliche Sonnenlicht fiel auf ihre Wangen und wärmte sie, es tat gut, und auch der bohrende Kopfschmerz verging langsam.
Manche Handwerker starrten sie an, und einer verließ sogar seine Werkbank und kam nach vorn, um sich zu verbeugen. Andere runzelten die Stirn und sahen rasch weg, als wären sie peinlich berührt. Dabei handelte es sich um Männer, die etwa Margarets Alter hatten, oder um Frauen, die jünger waren. Sie begann, unsicher zu werden. »Ethan, sag mir die Wahrheit: Bin ich ungehörig angezogen?« Die Uniform bedeckte zwar ihren Körper, aber sehr viel enger als die Kleidung, die sie an den darkovanischen Frauen gesehen hatte. Sie war sich sicher, dass ihr Haar den Nacken bedeckte, worauf der Senator so viel Wert gelegt hatte. Ihre Jacke reichte deutlich unter die Taille, fast bis zu den Knien; der Service hatte sie speziell für Planeten entworfen, wo man die Geschlechter an der Kleidung unterschied. Natürlich lagen die Vorstellungen, die irgendjemand zu Hause auf Terra von Schicklichkeit hatte, draußen in der Praxis häufig komplett daneben - was Angestellte der Föderation offenbar nicht begreifen konnten.
»Hm, eigentlich nicht. Es ist hauptsächlich wegen Ihrem Haar.« Pas machte sie leicht konfus und ärgerlich. Warum konnte der Service nicht ausreichende Informationen zur Verfügung stellen? Wieso waren die Daten über Cottman IV so lückenhaft zusammengestoppelt? Nach jahrzehntelanger Präsenz der Föderation auf dem Planeten sollten die Ethnologen und Anthropologen genügend Monografien veröffentlicht haben, um eine kleine Bibliothek füllen zu können! »Und wegen der Uniform«, fuhr Geremy fort. »In diesem Teil von Thendara sehen die Leute nicht oft eine Frau aus dem Terra-nischen Sektor - die bleiben meist in den Gebäuden beim Raumhafen unter sich. Schwarz ist eine ungewöhnliche Farbe hier, weil unsere Färber kein gutes, dauerhaftes Schwarz herstellen können. Und da wir unser Handwerk schätzen, färben wir kein Schwarz. Unsere Garde trägt schwarze Mäntel, aber die sind aus einer Wolle, die von Natur aus schwarz ist. Sie wissen ja, wie die Leute sind, Domna sie begaffen alles, was anders ist.« Er krümmte sich ein wenig und sah aus, als wäre ihm nicht wohl

Weitere Kostenlose Bücher