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Asharas Rückkehr - 19

Asharas Rückkehr - 19

Titel: Asharas Rückkehr - 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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taub und ließ ihre Gedanken ziellos wandern.
Ein rundliches Mädchen in darkovanischer Kleidung kam an den Tisch und fragte, was sie zu essen wünschte. Margaret war zu müde zum Auswählen und bat um irgendetwas Beliebiges von der Speisekarte, die mit Kreide hinter der Theke angeschrieben stand. Was es auch war, es würde bestimmt schmecken und satt machen.
Das Mädchen brachte ihr eine Schüssel mit dampfendem Rabbithorneintopf, einen Korb mit noch ofenwarmem Brot und einen Krug Bier. Große Stücke zartes Fleisch schwammen in einer dicken Sauce mit viel Gemüse, das quälend vertraut schmeckte. Die Krauter und Gewürze waren ihrer Zunge immer noch fremd, die längst an die fade Universitätsküche gewöhnt war. Sie musste lächeln bei der Erinnerung an ihre ersten Erfahrungen mit dem Gemeinschaftsessen. Wie sie einer ihrer Mitstudenten aufgeklärt hatte, als sie entsetzt auf eine
Schüssel mit geschmacklosen Getreideflocken gestarrt hatte, die sich als Frühstück ausgaben: »Das Essen an der Universität beleidigt niemanden, weil es weder Geschmack noch Charakter hat.« Der Eintopf hatte zweifellos Charakter. Sie verschlang ihn ohne Vorsicht oder einen Gedanken an gute Manieren. Trotz Anyas wohlmeinenden Bemühungen und energischen Protesten, hatte sie nur von Tee gelebt, sich hin und wieder nach Kaffee gesehnt, aber ohne wirkliche Dringlichkeit. Jetzt hatte sie das Gefühl, als würde sie mit Gewalt alles nachholen. Sie ließ die verführerischen Aromen auf der Zunge zergehen, als sie bereits ein wenig gesättigt war, und bekam den Eindruck, dass sie das Gericht schon einmal gegessen hatte. Für einen Moment war es, als würde ein kleines Kind auf ihrem Schoß sitzen, das kaum über die Tischkante reichte und denselben Eintopf in seinen hungrigen Mund löffelte.
Margaret hatte fast aufgegessen, als sie bemerkte, dass ein Mann sie beobachtete. Er trug die Lederkluft der Angestellten im Terranischen Raumhafen, aber er ließ die Körperhaltung eines Terraners vermissen. Sie rätselte kurz über diese Erkenntnis und entschied schließlich, dass er nicht aussah, als würde er sich aus Neugier unter die Einheimischen mischen, wie der größte Teil der restlichen Gäste. Sie schaute schnell weg, um einen direkten Augenkontakt zu vermeiden, wie man es ihr als gutes Benehmen beigebracht hatte, aber sie wusste sehr wohl, dass er sie weiterhin beobachtete. Sie fing an, leicht unruhig zu werden, was sich noch steigerte, als er aufstand und auf ihren Tisch zukam. Ohne um Erlaubnis zu fragen, ließ er sich auf den freien Stuhl gegenüber von ihr sinken und lächelte in einer Weise, die ihr beinahe die Angst nahm. »Ich weiß, wer du bist«, begann er ohne Einleitung. »Du bist Lew Altons Tochter, stimmt’s?«
Margaret konnte ihre Abstammung schwerlich verleugnen, aber sie fragte sich, woher dieser Fremde sie kannte. Sie sah dem Alten überhaupt nicht ähnlich. Erschien ihre Verwirrung zu spüren, denn er sprach in seiner freundlichen Art weiter. »Ich bin Captain Rafael Scott, aber die meisten Leute nennen mich Rafe.«
Margaret sah ihn nur an.
Als sie nichts sagte, fuhr er fort. »Wir sind verwandt.«
»Wie bitte?«
»Ich bin dein Onkel. Hat Lew nie von mir gesprochen?«
Margaret wünschte, sie trüge keine darkovanische Kleidung, wäre nicht so müde und die Leute würden aufhören, mit ihr zu reden, als wüssten sie Dinge, die sie nicht wusste. Der Mann war um die Vierzig und wirkte angenehm. Aber sie war misstrauisch. Die Kellnerin beobachtete sie nun, und mehrere Männer aus dem Raumhafen schauten ebenfalls zu ihnen hin. Sie sah aus wie eine Einheimische, und sie fühlte sich in einer Weise angreifbar, wie es in ihrer terranischen Kleidung nicht der Fall gewesen wäre. Sie wollte nicht mit einer Raumhafenhure verwechselt werden - eines der wenigen Dinge, die Dio ihr von Darkover erzählt und die sie verstanden hatte.
»Ja, ich bin Lew Altons Tochter. Aber der einzige Onkel, von dem ich weiß, ist der Bruder meines Vaters, und der ist seit langer, langer Zeit tot.« Sie fragte sich, was ihr Vater von dieser seltsamen Begegnung halten würde, und sie verfluchte den Alten innerlich, weil er nie die wichtigen Dinge erzählt hatte. Das sah ihm ähnlich, sie so im Dunkeln zu lassen! Ihr Zorn, der beim Essen in den Hintergrund getreten war, wurde wieder lebendig.
»Wie nennen sie dich?«
»Marguerida«, sagte sie, die darkovanische Form ihres Namens benutzend. »Wie können Sie mein Onkel sein? Ich habe noch nicht einmal von

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