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Asharas Rückkehr - 19

Asharas Rückkehr - 19

Titel: Asharas Rückkehr - 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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ergeben?
Margaret schaute von dem Balkon weg, schnitt die Flut der unangenehmen Bilder ab. Dann schaute sie zu einem hohen Turm auf einer Seite der Anlage. Von ihm hatte sie kein klares Bild. Sie fror, wenn sie ihn ansah, und sie fürchtete sich. Wütend riss sie ihren Blick los. Sie stiegen mehrere Stufen zu einer großen Doppeltür aus Holz hinauf, die mit Schnitzereien von Sternen und Figuren, die sie nicht auf Anhieb identifizieren konnte, verziert war. Neben der Tür standen zwei Wächter in einer Art Uniform. Sie trugen Schwerter, aber keine weitere Bewaffnung. Irgendetwas an ihrer Haltung verriet Margaret, dass diese archaischen Waffen nicht nur eine rein zeremonielle Bedeutung hatten, sondern dass die beiden damit umzugehen wussten. Die Wächter schwangen die Tür auf und salutierten Cap-tain Scott, als würden sie ihn gut kennen, während sie Margaret vollkommen übersahen. Sie fühlte sich sehr erleichtert, als sie durch das Portal der Comyn-Burg schritt, ohne eine Reaktion hervorzurufen.
Die Türen öffneten sich zu einem großen Foyer. Auf dem Boden lag ein schöner Teppich, dessen Weichheit ihren müden Füßen gut tat. Wappenbanner hingen an den Wänden, leuchtende Farben vor durchscheinendem, weißem Stein. Das nachlassende Sonnenlicht drang durch den Stein und verlieh dem Raum eine seltsame Atmosphäre. Margaret konnte nicht entscheiden, ob es traurig oder festlich wirkte - oder beides zugleich.
Rafe Scott führte sie durch die Halle in einen Gang mit vielen Türen. Der Gang war so breit, dass mehrere Leute neben
einander gehen konnten, und er roch sauber und trocken. Ein paar Gemälde hingen an den Wänden, Porträts hauptsächlich, und weitere Wappenbanner. Cowivw-Castle, entschied Margaret, war kein gemütlicher Ort. Die Höhe der Wände und das strenge Dekor begannen sie zu bedrücken. Sie sehnte sich in Meister Everards behagliches Heim zurück; Anya würde jetzt für den Abend zu kochen beginnen, es würde nach Essen riechen, Musik wäre zu hören. Obwohl sie erst vor einer Stunde gegessen hatte, war sie schon wieder hungrig und fürchterlich müde.
Der Flur war sehr lang, und sie sah mehrere Boten durch die Gänge eilen. Scott hielt einen von ihnen an und flüsterte ihm etwas zu, dann deutete er den Flur hinunter. Der Diener nickte, sah Margaret interessiert an und ging davon.
Schließlich betraten sie einen Raum, der als Sitzungssaal eingerichtet war. An einem Ende stand ein langer Tisch mit Stühlen. Rafe bot ihr einen der Stühle an, und sie ließ sich schwer darauf sinken. An einem Fuß bekam sie eine Blase, und ihr Rücken tat weh. Sie schaute gleichgültig zu, wie er in eine Art Sprechanlage an der Wand redete und daraufwartete, wie es weiterging. Ein Teil von ihr wünschte, sie wäre nicht mitgekommen, und ein anderer Teil wollte das Treffen rasch hinter sich bringen, damit sie zu ihrem alten Leben zurückkehren konnte.
Während Margaret wartete, grübelte sie über ihr Leben nach. Es schien ihr, als würde sie auf einem unsichtbaren Pfad geleitet, den sie nicht bis zum Ende erforschen wollte. Sie erinnerte sich an philosophische Diskussionen von Mitstudenten darüber, ob der Mensch einen freien Willen besitze oder ob sein Leben vorherbestimmt sei. In der vieltausendjährigen Geschichte der Menschheit war noch niemand zu einem glaubhaften Schluss gelangt, und sie bezweifelte, dass dies jemals der Fall sein würde. Dennoch fragte sie sich, ob ihre Be
gegnung mit Rafe Scott Bestimmung oder Zufall war. Er schien es für Ersteres zu halten, und sie war nicht begeistert, zu entdecken, dass sie ihm beinahe glaubte.
Sie war tief in diese Grübeleien versunken, als zwei Männer den Raum betraten. Ihre Gesichter waren nicht mehr jung, und Margarets erster Eindruck war, dass sie etwa das Alter ihres Vaters haben mussten. Ihre Bewegungen bestätigten diese Annahme, denn sie besaßen eine Sicherheit, die erst mit den Jahren entsteht. Einer der Männer sah sehr vertraut aus, und ihr fiel ein, dass sie sein Porträt im Flur gesehen hatte. Sie standen dicht nebeneinander, und in ihrer Haltung lag etwas zutiefst Vertrauliches. Der Mann, dessen Bild sie gesehen hatte, war schlank und wohlgebaut und hatte das blütenweiße Haar eines wesentlich älteren Mannes.
Er lächelte Scott an und sagte: »Schön, dich zu sehen, Rafe. Du hast uns viel zu lange nicht besucht. Was gibt’s - keine Probleme, hoffe ich.« Er sprach auf eine gutmütige, freundliche Weise, ohne jede Förmlichkeit, aber Margaret hörte

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