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Asharas Rückkehr - 19

Asharas Rückkehr - 19

Titel: Asharas Rückkehr - 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Ethan. Wenn du dich so gegenüber einem befehlshabenden Offizier benimmst, landest du im Bau, bevor du weißt, wie dir geschieht.« Margaret war sich dessen nicht sicher, denn ihr Wissen über den Betrieb in einem Sternenschiff stammte größtenteils aus Videos, die sie gelegentlich sah, aber der Bursche musste lernen, sein Temperament zu zügeln, wenn er Erfolg haben wollte. Und plötzlich wünschte sie dem kleinen Ethan, dass seine Träume wahr wurden.
»Oh!« Der Junge sank zusammen und presste sein Bündel an die Brust. Dann schaute er voller Verehrung zu Margaret auf. »Es tut mir Leid.«
Rafaella überging das kleine Schauspiel und sah Margaret beinahe unhöflich an. »Im Ernst, Sie sind keine Comynara?«
Margaret konnte sich nicht vorstellen, warum das so wichtig war für das Mädchen, aber sie wollte die Angelegenheit umgehend klären. »Wenn ich es richtig verstehe, war mein Vater in der Tat ein Comyn. Aber er hat Darkover vor Jahren verlassen. Ich kam hier zur Welt, verließ Darkover jedoch, bevor ich sechs war. Ich wurde weit weg von hier erzogen und habe, solange ich denken kann, auf Planeten des Imperiums gelebt. Verschiedene Leute haben mich mit jemand aus eurer Aristokratie verwechselt, aber ich bin ausschließlich als Musikwissenschaftlerin der Universität hier. Ich bin hier nicht aufgewachsen, und ich bin nicht daran interessiert, jemand anderer als ich selbst zu sein. Und wenn wir jetzt aufhören könnten, in aller Öffentlichkeit mein Privatleben zu diskutieren, dann schaffen wir es vielleicht noch, vor morgen aufzubrechen!«
Dergestalt zur Ordnung gerufen, sagte Rafaella: »Ich nehme an, Mutter Adriana hat mich ausgesucht, weil ich eine gute Sängerin bin. Eine laute, jedenfalls.« Sie grinste. »Ich war aber nicht gut genug, um in der Musikergilde für die Bühne ausgebildet zu werden, und es hätte mir ohnehin nicht gepasst. Wenn ich unterwegs bin, singe ich manchmal in den Wirtshäusern für eine Runde Getränke.«
Margaret verbarg ihr Entsetzen. Eine Kneipensängerin war nicht gerade das, was sie sich erhofft hatte. »Sie haben eine kräftige Sprechstimme.«
»Und ich liebe ihren Klang«, antwortete Rafaella scharf. Ethan stieß ein heftiges Schnauben aus, dann hielt er sich die Hand vor den Mund und verwandelte es in ein Husten. »Und ich kenne in der Tat eine Menge Leute, die noch die alten Lieder singen.«
»Das ist ja wunderbar«, sagte Margaret mit mehr Wärme, als sie empfand. »Spielen Sie ein Instrument?«
»Ich kann mit einer Gitarre umgehen, und ich habe auf Reisen immer meine Flöte dabei. Spielen Sie Instrumente?« Rafaella schien ihre Feindseligkeit für einen Augenblick vergessen zu haben.
»Ich spiele viele Instrumente«, sagte Margaret, »aber keines davon so gut, dass ich in einem Orchester auftreten wollte. Ich bin mehr Wissenschaftlerin als Künstlerin.« Sie dachte an ihre Begegnung mit der Ryll bei Meister Everard und wie sie sie gespielt hatte, als hätte sie jahrelang geübt. Sie sagte nichts über ihren eigenen Gesang, denn in ihrer Kindheit hatte ihr Vater bei dem Klang immer finster geschaut. Für einen Moment erinnerte sie sich daran, wie sie sich in den kargen Verschlagen des Waisenhauses selbst ein Schlaflied gesungen hatte, um die Einsamkeit zu vertreiben.
Sie war sich sicher, dass die rothaarige Mutter, an die sie sich kaum erinnerte, es ihr vorgesungen hatte, und nun wuss
te sie, warum es für den Senator schmerzlich gewesen sein musste, ihr zuzuhören.
Unter Anstrengungen verscheuchte sie die Erinnerungen. »Es ist sicher sehr nützlich, jemanden dabei zu haben, der die Einheimischen kennt, Rafaella. Sollen wir aufbrechen?«
»Ich kümmere mich um die Pferde und das Maultier«, antwortete die Führerin.
»Domna«, erinnerte Ethan sie schüchtern an seine Anwesenheit. »Ja, Ethan.«
»Das ist für Euch. Meine Tante hat es geschickt.« Er hielt ihr das Bündel entgegen und wurde rot. »Es ist ein Geschenk.«
»Das ist aber nett von ihr, Ethan.« Margaret ging in die Knie, so dass sie auf Augenhöhe mit dem Jungen war, ohne auf die entsetzten Mienen mehrerer Einheimischer zu achten, die sie interessiert beobachtet hatten.
»Nicht alle Kaufleute sind habgierig, egal, was die Katze sagt.« Er war entschlossen, die Ehre seiner Familie zu verteidigen.
»Das weiß ich, Ethan. Und dein Onkel ist ein Künstler, und wie jeder weiß, können Künstler nicht mit Geld umgehen, hab ich Recht?« Der Junge lachte kurz und sah sie dann eindringlich an. »Glaubt Ihr wirklich,

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