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Asharas Rückkehr - 19

Asharas Rückkehr - 19

Titel: Asharas Rückkehr - 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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brachten ein Gefühl an die Oberfläche, namenlos und kostbar, und als das Lied vorüber war, empfand sie zum ersten Mal seit Tagen Frieden.
Als Jerana ihren Gesang beendete, war es schon spät, und Margaret hatte zwei Dutzend Stücke aufgenommen. Die alte Frau führte sie zu einem großen Bett im hinteren Teil der Hütte, und Margaret verbarg ihr Unbehagen, es mit einer zweiten Person teilen zu müssen. Es spielte auch keine Rolle. Sie konnte kaum noch die Augen aufhalten. Rafaella gähnte ebenfalls. Sie zog ihre Stiefel aus, riss sich Jacke und Hose vom Leib und kroch unter die Bettdecke, also tat Margaret es ihr gleich. Sie schlief beinahe augenblicklich ein, und ausnahmsweise hatte sie keine Träume.
10

Margaret erwachte beim ersten Tageslicht mit einem Gefühl der Beklemmung und einem Summen wie von Bienen in einem Ohr. Noch ganz benommen wollte sie sich umdrehen und stellte fest, dass Rafaella den Kopf an ihre Schulter gebettet hatte. Sie blickte auf das feuerrote Haupt hinab und musste lächeln. Rafaella schnarchte ganz leise. Behutsam schob sie die Frau weg, und das leichte Erstickungsgefühl war vorbei. Wie gut, dass ich nie geheiratet habe, wenn es mir so unangenehm ist, das Bett mit jemandem zu teilen. Kaum hatte sie es gedacht, wusste Margaret, dass es nicht ganz stimmte. Es hatte sie nicht wirklich gestört, mit Rafaella im Bett zu liegen.
Aus dem Hauptraum der Hütte drangen Geräusche, und Margaret hörte Jerana mit lauter Stimme singen. Der gute, warme Geruch von Haferbrei wehte durch die kühle Morgenluft; sie spürte eine Mattigkeit in den Gliedern und genoss dieses Gefühl der Entspannung, als Rafaella ein plötzliches Schnauben ausstieß und zu schnarchen aufhörte. Einen Augenblick später setzte sie sich auf und zog gleichzeitig die Bettdecke weg.
»Ich rieche Frühstück«, verkündete sie.
Margaret musste lachen. Rafaella hatte einen gesunden Appetit, und Margaret fragte sich, wie sie es fertig brachte, so viel zu essen und ihre schlanke Figur zu behalten. »Ja. Ich höre Jerana schon.« Die kühle Luft ließ sie frösteln, und sie stand auf, zog ihre Kleider an und zupfte ihre Haare zurecht. Ihre Kleidung roch inzwischen nach Pferd, Schweiß und dem Weg, und sie dachte sehnsüchtig an die riesige Badewanne im Haus von Meister Everard und mit Balsam parfümiertes Wasser, so heiß, dass sich ihre Haut rötete.
Beim Frühstück mit der alten Jerana und ihrem schweigsamen Urenkel Alan sann die betagte Sängerin laut über ihre Laufbahn nach, über die Unzulänglichkeit von heutigen Gesangskünstlern und die Skandale der Vergangenheit. Margaret bedauerte, dass sie ihren Rekorder schon eingepackt hatte, denn es war faszinierend, alten Klatsch mit zungeschnalzender Freude erzählt zu bekommen.
Als sie fertig waren, gingen Rafaella und Alan hinaus, um sich um die Pferde zu kümmern, und Margaret blieb sitzen und trank ihren Morgentee aus. Sie hatte den Bauch voll heißem Haferbrei, und ihr Herz war federleicht. Sie war auf eine stille Weise glücklich, und ihr wurde klar, dass sie sich seit langer Zeit nicht mehr so gefühlt hatte. »Ich glaube«, unterbrach Jerana ihre Gedanken, »im Dorf auf der anderen Seite des Berges könnte Ihnen Gavin nützlich sein.« »Gavin?«
Jerana ließ ihr beängstigendes Gackern hören und nickte. »Gavin MacDougal war zu seiner Zeit ein guter Sänger, allerdings hat er sich nie der Gilde angeschlossen. Er ist ein bisschen streitsüchtig, aber er kennt sich mit Musik aus. Aber erzählen Sie ihm nicht, dass ich das gesagt habe, er ist schon eingebildet genug. Und ich muss Sie warnen, er mag Ihre Rafaella überhaupt nicht.«
»Wieso das?«
»Gavin findet, der Platz einer Frau ist am Herd, und er lehnt die Entsagenden ab. Als brauchten sie seine Zustimmung! Er war ein hochnäsiger Jüngling, und nun ist er ein arroganter alter Mann. Er wollte mich früher einmal heiraten - er ist erst neunzig, und damals fand ich ihn zu jung -, und er hat mir nie wirklich verziehen, dass ich stattdessen meinen Padric ausgesucht habe. Man sieht es mir jetzt nicht mehr an, aber früher waren die Männer alle hinter mir her. Ich war eine richtige
Schönheit. Aber ich komme schon wieder vom Thema ab. Lassen Sie sich gesagt sein, Marguerida, das Alter ist ein Segen, aber es ist auch ein Fluch. An manchen Tagen kann man sich kaum an seinen Namen erinnern.«
Margaret dachte an Ivor, der vor ihren Augen immer schwächer geworden war, und nickte. »Ja, mein Lehrer war genauso. Er war voll auf der

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