Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ashes, Band 02: Tödliche Schatten (German Edition)

Ashes, Band 02: Tödliche Schatten (German Edition)

Titel: Ashes, Band 02: Tödliche Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
Vom Netzwerk:
Gerste in einen Futterschacht und watschelte aus dem Verschlag, während sich die Schweine schnüffelnd um ihr Abendessen drängelten. »Erst finden es alle gut, Schwein zu essen. Dann heißt es, die Viecher sind zu dreckig. Aber Schweinedung ist für einen Bauern Gold wert, wenn man ihn richtig einsetzt, nur will davon niemand was hören … «
    Mich eingeschlossen . Tom stieß das Schaufelblatt in den dritten und letzten Haufen Schweinemist. Der Boden war leicht abgeschrägt und betoniert, und in den Tagen, als das Wasser noch aus Druckschläuchen kam, leicht zu reinigen gewesen. Aber im Lauf des strengen Winters war Wade die Arbeit über den Kopf gewachsen, und aus einem Misthaufen wurden drei, die Tom fast bis zu den Knien reichten. Da Wade seinen Schweinen Gasöfen aufgestellt hatte, war die Kacke nur teilweise gefroren und dampfte oft sogar noch. Der Gestank setzte sich in Toms Mund fest, obwohl er schon eine halbe Tube Zahnpasta verbraucht hatte.
    »Was mich aufregt«, fuhr Wade fort, als Tom sich wieder dem Misthaufen zuwandte, »sind diese Nazis in der Umweltbehörde … «
    Nazis? Tom hatte keine Ahnung, was der Bauer da faselte. Dass er auf eine nicht mehr existierende Regierung schimpfte, erschien ihm irgendwie absurd. Himmel, er hoffte nur, dass Dixie rasch wieder zu Kräften kam. Momentan war die Stute im Stall bei den anderen Pferden und hatte die Schnauze tief in einen Futtereimer gesteckt.
    Raleigh war allerdings ein echtes Problem. Weder Wade noch Nikki machten sich etwas aus Hunden, was Tom bei Leuten, die Landwirtschaft betrieben, merkwürdig fand. Sie hatten Raleigh nicht im Haus haben wollen, und dass er bei den Tieren frei herumlief, war ihnen auch nicht recht. Schließlich hatte Tom eine behelfsmäßige Hütte zusammengenagelt und draußen in den eingezäunten Gemüsegarten gestellt, wo Raleigh nun bleiben musste. Am ersten Tag hatte der Hund die halbe Nacht lang gebellt. Als Tom den Golden Retriever herausließ, war er schnurstracks zu der verfallenen Scheune gerannt. Wade bekam einen Anfall: Der Hund erschreckt meine Hühner, die legen keine Eier mehr, der Köter kriegt ’ne Ladung Schrot zu fressen! Danach musste Raleigh in dem verwaisten Garten bleiben. Tom hoffte nur, dass der Hund nicht krank wurde. Vielleicht war er ja bloß wegen der ungewohnten Gerüche so aufgeregt.
    Erst an der überlangen Gesprächspause merkte Tom, dass Wade ihm eine Frage gestellt hatte. »Entschuldige. Was hast du gesagt?«
    »Ich habe gesagt, vielleicht könntest du ja noch ein paar Tage dableiben, ich könnte nämlich gut Hilfe gebrauchen. Das Dach muss repariert werden, und ich traue mich nicht mehr auf eine Leiter.«
    »Ja, aber weißt du, Wade«, Tom schob die Schaufel seitlich auf die Schubkarre, »ich glaube, ich habe dir und Nikki schon genug Umstände gemacht.«
    »Ärgerst du dich immer noch wegen dem Hund?« Wade machte mit seiner Hand, die groß und fleischig war wie ein Eisbein, eine bedauernde Geste. »Hier ist es sonst so ruhig, und dann platzt da dieser Hund rein. Ist mir einfach auf die Nerven gegangen.« Wades Miene hellte sich auf. »Weißt du was, wir haben noch Hackfleisch da. Ich kenne keinen Hund, der das nicht mag. Wir müssen vielleicht einfach erst ein bisschen miteinander warm werden. Ich lasse Nikki ein paar Eier aufschlagen und … «
    »Nein«, wehrte Tom ab. »Ihr solltet euer Fleisch aufsparen. Und morgen muss ich wirklich wieder los.«
    »Warum die Eile?«
    »Ich möchte nur bald dort ankommen, wo ich hinmuss.«
    »Und wo wäre das?«
    »Erst mal geht’s nach Osten.« Tom hob die Schubkarre an und schob sie zur offenen Stalltür. »Dann nach Süden.«
    Wade trottete hinterher. »Zur Ostküste? Keine gute Idee. Nach dem, was ich gehört habe, ist die noch die nächsten zehntausend Jahre verstrahlt.«
    »Na, so weit muss ich wahrscheinlich nicht.« Als Tom aus dem relativ warmen Stall ins Freie trat, schlug ihm schneidend kalter Wind entgegen, und seine Augen tränten. Eine Bö zerrte an der Flaggenleine des Fahnenmastes und klatschte sie gegen das Aluminium. Eine US -amerikanische und nun auch eine alte Kolonialfahne flatterten krachend wie Laken auf der Wäscheleine. »Ich werde wohl eine Zeit lang in Michigan bleiben und dann vielleicht runter nach Süden ziehen, zurück nach Wisconsin«, sagte er, was nur zur Hälfte gelogen war. Sobald er Alex gefunden hatte, würden sie nach Norden gehen und diesen ganzen Wahnsinn hinter sich lassen: nach Minnesota, oder zu Jeds

Weitere Kostenlose Bücher