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Ashes, Band 02: Tödliche Schatten (German Edition)

Ashes, Band 02: Tödliche Schatten (German Edition)

Titel: Ashes, Band 02: Tödliche Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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wenn Kopfgeldjäger unterwegs sind?«
    »So sicher, wie man nur sein kann«, erwiderte Mellie. »Tom, wir können nicht mehr als unser Bestes geben.«
    »Aber die Tiere haben niemandem etwas getan.« Tom blieb störrisch. »Sie verdienen es nicht zu sterben.«
    »Und das werden sie auch nicht«, erwiderte Weller. »Trotzdem müssen wir jetzt los. Du willst doch das Mädchen retten? Also baust du die Bomben, und wir lassen das Bergwerk hochgehen, und dann marschieren wir nach Rule, und du befreist Alex aus dem Gefängnis.«
    Er sah zu Weller hoch. »So einfach ist das nicht. Wir müssen unbemerkt hineingelangen. Ich muss die Sprengsätze an den exakt richtigen Stellen anbringen, und dann müssen sie in der richtigen Reihenfolge hochgehen. Ich bin nicht einmal sicher, dass es überhaupt funktioniert. Für ein Gebäude mit ordentlichen Stützpfeilern aus Beton bräuchte man Hunderte Pfund Sprengstoff.«
    »Hör mal, das haben wir doch schon besprochen«, sagte Weller.
    »Ich habe dabei nur erfahren, dass es eine Mine gibt und ihr wollt, dass ich euch dabei helfe, sie zu sprengen. Doch ich wüsste gern, warum ich das tun sollte. Was hat Alex davon, wenn eine Mine voller Chuckies in die Luft fliegt? Und woher willst du überhaupt wissen, dass sie in diesem Bergwerk sind?«
    Unwirsch schob Weller das bärtige Kinn vor. »Weil ich sie gesehen habe«, knarzte er, »und wir einigen Chuckie-Gruppen gefolgt sind. Lange bevor all das passiert ist, haben sich dort immer Jugendliche rumgetrieben. Sie haben unten Partys gefeiert und die Gänge erkundet. Es war ein Treffpunkt. Ich kenne meine Enkel, insbesondere Mandy, sie … « Weller sah in die Ferne, seine Kiefer mahlten, dann hustete er und spuckte aus. »Jedenfalls ist das der Platz, wo sich ziemlich viele Veränderte … «
    »Veränderte?«
    Weller zuckte leicht mit der Schulter. »So nennt man die kleinen Mistkerle in Rule. Ich sag ja lieber Chuckies. Veränderte klingt so, als hätte die Hand Gottes etwas damit zu tun.«
    »Wie viele halten sich denn ständig dort auf? Leben die da?«
    Wellers Gesicht legte sich in nachdenkliche Falten. »Nein. Anscheinend ziehen sie in verschiedenen Cliquen und Banden umher und tauchen abwechselnd dort auf, wie Jugendliche in einer Schulmensa. Ich schätze, so etwa zweihundert, zweihundertfünfzig? Manchmal mehr, manchmal weniger, je nachdem.«
    »Das sind eine ganze Menge.« Doch was Weller sagte, passte zu dem, was Jed mehr als einmal erwähnt hatte: Die Chuckies umkreisten Bekanntes. Und was für einen besseren Platz zum Abhängen konnte es geben als einen Treffpunkt, wo tolle Partys gefeiert worden waren und den man in bester Erinnerung hatte? »Frieren die dort nicht?«
    »Wie ich schon gesagt habe, Tom. Ist man erst einmal tief genug in einem Bergwerk drinnen, ist es ziemlich warm, und es wird immer heißer, je weiter man reinfährt. Himmel, es gab Tage, da hab ich nicht mehr getragen als Unterwäsche und Stiefel, Helm, Schutzbrille und Handschuhe. Außerdem gibt es in dieser Mine jede Menge Platz, wo man sich ausbreiten kann: Felskammern, wo die Maschinen untergestellt waren, und Stauräume. Plätze zum Ausruhen, wo man sich eine Weile ausstrecken oder auch was essen konnte. Es gibt sogar diese eine große Abbaukammer … «
    »Eine Abbaukammer?« Alles, was Tom über Bergwerke wusste, stammte aus Filmen. »Du meinst einen Schacht?«
    Weller schüttelte den Kopf. »Hast du mal eine dieser Ameisenfarmen gesehen, die sie häufig in Schulen haben? All diese Hohlkammern? Das ist im Prinzip das Miniaturmodell einer Mine: Einfach ein riesiger Ameisenhaufen mit Tunneln und Stollen, nur dass die Kammern aus dem Gestein gehauen sind und nicht aus Sand gebaut und Abbaukammern heißen. Manche sind ziemlich klein, da passt nur ein Mann rein. Andere sind riesig. In dieser Mine gibt es in etwa hundertfünfzig Meter Teufe einen großen, kugelförmigen Hohlraum, loses Gestein, wo nur solche dünnen Pfeiler die Decke halten. Dort sind durch die Spannung die Klüfte in manchen Wänden so breit, dass man mit dem Laster durchfahren kann.«
    »In hundertfünfzig Meter Tiefe?« So hoch war das Washington-Monument. »Wie tief geht es denn insgesamt unter Tage?«
    »Über sechshundert Meter. Aber so tief kommen die kleinen Scheißkerle nicht. Ab etwa dreihundert Meter Teufe steht das Bergwerk seit Jahren unter Wasser. Würde mich nicht wundern, wenn es noch höher gestiegen wäre. Wenn eine Mine erst mal so alt ist, kann das Wasser in der Kammer nebendran

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