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Ashes, Band 02: Tödliche Schatten (German Edition)

Ashes, Band 02: Tödliche Schatten (German Edition)

Titel: Ashes, Band 02: Tödliche Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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tun? Würde dir das nicht auch seltsam vorkommen?«
    »Ich habe versucht, sie aufzuhalten «, gab Chris zurück. »Haben euch das die Wachmänner nicht gesagt?«
    »Das ist ihnen egal, Chris. Verstehst du nicht? Die haben ihr Urteil längst gefällt«, sagte Lena. In ihren Augen glitzerten Tränen, als sie Yeager attackierte: »Sie glauben, er ist schuldig, und sogar wenn Alex zurückkäme, würden Sie dafür sorgen, dass sie nie wieder einen Fuß in diesen Ort setzt und Chris wiedersieht.«
    »Weil sie gegen die Regeln verstoßen hat!« Yeagers Gesicht hatte die Farbe einer Pflaume angenommen. »Sie hat sich uns widersetzt, und dabei hat ihr jemand geholfen. Und ich will wissen, wer!«
    »Und ich hab gesagt, ich weiß es nicht!« Chris riss sich los. Seine Handgelenke schmerzten, als hätte er sich verbrannt. »Du brauchst uns, bildest dir aber ein, uns vorschreiben zu können, was wir zu fühlen haben oder wen wir gern haben dürfen? Wir gehen da raus, wir tragen das ganze Risiko! Wir verrecken dort draußen, während du hier in deiner Robe sitzt und über uns urteilst, und das reicht dir immer noch nicht. Du willst alles. Du willst wissen, was ich denke, was ich füh…«
    » Ruhe !« Die Hand seines Großvaters sauste auf ihn zu. Der Schlag traf Chris so hart und mit solcher Wucht, dass es klang, als würde dünnes Eis brechen. Es riss ihm den Kopf herum, und mit einem erstaunten, gequälten Zischen entwich die Luft aus seinen Lungen. »Maße dir nicht an, mich belehren zu wollen! Du schuldest mir und Rule Gehorsam, und wir werden keinen Judas in unserer Mitte dulden!« Wieder schlug sein Großvater zu, diesmal noch härter. »Ich werde dich zermalmen, Bürschchen, zermalmen! «
    »Yeager«, sagte Kincaid erschrocken und machte einen Schritt vor, doch ein Wachmann packte ihn am Arm. »Reverend, bitte, was reden Sie denn da!«
    »Du brauchst mich«, krächzte Chris. In seinen Ohren klingelte es, und ihm wurde schlecht von dem metallischen Blutgeschmack im Mund. »Du willst, dass ich spreche, aber nur um zu beweisen, dass du noch das Sagen hast. Du weißt längst genug, sonst hättest du nicht all diese Wachmänner hergebracht. Ich kann nur verlieren, und das weißt du. Wenn ich rede, sperrst du mich ein, und wenn ich schweige, auch.« Zu seinem eigenen Erstaunen brachte er ein kurzes blutig-blubberndes Lachen zustande. »Du möchtest, dass ich mich entscheide, aber es gibt sowieso nur eine richtige Antwort für dich.«
    »Und ich will sie hören.« Die Lippen seines Großvaters waren so schmal wie ein Sprung in einem Stein. »Aus deinem Mund.«
    »In Gottes Ohr, wie?« Wieder lachte Chris. Er wischte sich über den Mund, was rote Blutspuren auf seinem Handrücken hinterließ. Sein Großvater war Rule, und wenn Chris sich ihm nicht unterwarf, würde der Alte ihm die Hölle heißmachen, bis er letztlich klein beigab. Aber nicht mit mir. »Du bist nicht Gott. Es gibt keinen Gott, und wenn doch, dann muss er ein ziemlich durchgeknallter Scheißkerl sein, sonst würde er nicht alten Ärschen wie euch die Macht geben.«
    Ich bin verrückt geworden , schoss es ihm durch den Kopf. Er sah, wie sein Großvater erneut ausholte. Ich könnte diesen alten Kerl niederschlagen, aber dann wäre ich nicht besser als er und als Dad. Ich weiß, was ich für Alex empfinde. Das kann mir niemand nehmen.
    Lena trat zwischen sie. » Halt! Sie müssen es nicht aus seinem Mund hören, ich kann es Ihnen auch sagen.«
    »Darauf verzichte ich«, gab Yeager zurück.
    »Zu schade«, meinte Lena.
    »Ist schon gut, Lena.« Chris legte seine Hände auf ihre Schultern. »Ich habe viel Erfahrung mit Typen, die einen mit Gewalt einzuschüchtern versuchen.«
    »Ich auch«, erwiderte sie. Und an Yeager gewandt: »Wenn Sie wissen wollen, wer Alex geholfen hat, kann ich es Ihnen sagen.«
    Sie zeigte auf Nathan. »Er.«

16
    N athan zuckte regelrecht zusammen. »Was? Du spinnst wohl?«
    »Keineswegs.« Lenas Blick war voller Verachtung. Am liebsten hätte sie diesem alten Fiesling die Augen ausgekratzt. Hätte sie ein Messer, sie würde das Gleiche mit ihm machen wie mit Brecher-Karl in jenem Jahr, bevor dieser Albtraum begonnen hatte, und es würde ihr kein bisschen leid tun. Die Welt lag in Scherben, aber sie hatte es nur geschafft, den einen Kotzbrocken in ihrem Leben durch einen anderen zu ersetzen. »Nathan steckt dahinter, und Jess wahrscheinlich auch. Die haben ja dauernd zusammengegluckt. Und Tori hat erzählt, dass am Abend, bevor Alex

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