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Ashes, Band 02: Tödliche Schatten (German Edition)

Ashes, Band 02: Tödliche Schatten (German Edition)

Titel: Ashes, Band 02: Tödliche Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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auf seiner Wange. »Warum sollte Nathan – «
    »Nathan allein kann es nicht gewesen sein. Es stecken beide dahinter, Jess und Nathan«, erklärte Lena. »Denn diese Mappe – dieses schwarze Ding, das Alex so wichtig war, erinnert ihr euch? –, sie ist in Jess’ Zimmer, in demselben Schrankfach.«
    Chris klappte die Kinnlade herunter. »Alex hat sie zurückgelassen? Das würde sie nie tun.«
    »Aber sie ist da. Ich kann sie euch zeigen.«
    »Ich denke«, meinte Yeager, »das würden wir uns alle gern ansehen.«

17
    A uf dem Kolben der Schrotlinte fanden sich mehr als genug Beweise. Chris’ Blick wanderte zwischen der Waffe, die der Wachmann aus Nathans Zimmer geholt hatte, und der schwarze n gepolsterten Mappe hin und her. Der Kolben der Remington war mit getrocknetem Blut verkrustet, in dem sich gut sichtbar graue und schwarze Haare befanden, eingeschlossen wie Insekten in Bernstein.
    Noch bevor Chris den Reißverschluss der Mappe aufzog und die Klappe zurückschlug, erkannte er bereits am Gewicht, dass die beiden robusten Taschen mit der grauen Asche noch darin sein mussten. Alex hätte sie nie zurückgelassen. Etwas verunsichert betrachtete er den Inhalt der Tasche, denn er wollte sie nicht berühren, die sterblichen Überreste ihrer Eltern verdienten Respekt. Mehr als unbedingt nötig damit herumzuhantieren wäre so, als würde man auf ihren Gräbern herumtrampeln.
    »Ich fasse es nicht.« Weller, der die Mappe aus Jess’ Zimmer geholt hatte, starrte mit großen Augen darauf. »Die haben das ausgeheckt? Jess und Nathan?«
    »So sieht es aus. Bitte«, wandte sich Yeager an Nathan, »du kannst das sicherlich erklären.«
    »Das kann gern ich übernehmen«, mischte sich jetzt Weller ein und knöpfte sich den Wachmann vor. »Du Dreckskerl, du steckst da bis zum Hals mit drin. Entweder hast du Chris und Jess niedergeschlagen, oder sie hat Chris den Hieb versetzt, und dann hast du ihr eins übergebraten, damit deine Geschichte plausibel klingt.«
    »Aber warum?«, fragte Tori. Sie und Sarah hielten sich eng umschlungen, als wollten sie einander Halt geben.
    »Ich weiß es«, sagte Chris grimmig. »Weil ich zu früh zurückgekommen bin. Eigentlich sollte ich wieder zu Peter stoßen, aber ich habe beschlossen, direkt durchzureiten. Am Kontrollpunkt erzählte mir einer der Wachmänner, dass er Alex auf Kincaids Pferd gesehen hatte, und da wusste ich, dass irgendwas nicht stimmte, und … « Zornig ballte er die Fäuste. »Wenn ich mich doch bloß erinnern könnte! Ich sehe noch Alex auf dem Pferd vor mir, und danach ist alles wie ausgelöscht, bis ich hier wieder aufgewacht bin.«
    »Du brauchst dich nicht zu erinnern, ich kann dir sagen, wie es abgelaufen ist. Du hast ihre Pläne durchkreuzt, und dann mussten sie improvisieren.« Wellers Blick durchbohrte Nathan geradezu. »Clevere Idee, Jess niederzuschlagen. Aber ich wette, euch ging der Arsch auf Grundeis, weil ihr nicht wusstet, woran sich Chris erinnern würde. Was mich allerdings noch mehr interessiert, ist, was ihr sonst alles gemacht habt. Ihr musstet den Meldegänger, Lang, abfangen. Er war der Einzige, der wusste, wo wir waren und welche Route wir zurück nach Rule nehmen würden. Du musst weitere Männer in der Hinterhand gehabt haben, und dann habt ihr diesen Kopfgeldjägern einen Tipp gegeben. Du verdammter Hurens…«
    Weller sprang vor und verpasste Nathan einen soliden Kinnhaken, sodass dessen Kopf zurückschnellte und Bluttröpfchen durch die Luft spritzten. Dann rammte er seine knochige Stirn in Nathans Gesicht.
    »Weller!«, rief Kincaid, »hör auf!«
    Nein, mach weiter. Chris biss die Zähne so fest zusammen, dass seine Nackenmuskeln hervortraten. Alex ist weg und Peter auch, und dieses Arschloch hat es verdient, nach Strich und Faden verprügelt zu werden.
    Nathan taumelte, doch Weller ließ nicht von ihm ab, sondern stieß ihn wie im Rausch durch den Raum, woraufhin die Ratsmitglieder hektisch und mit flatternden Roben auseinanderstoben wie ein aufgescheuchter Schwarm Krähen. Mittlerweile hielt Nathan nur noch schützend die Hände vors Gesicht, ohne sich zu wehren. Mit einem Fluch trat Weller ihm brutal in den Unterleib. Nathan gab ein ersticktes Krächzen von sich, dann klappte er zusammen und übergab sich, versuchte dabei aber immer noch zurückzuweichen. Als er dann rücklings gegen einen kleinen Ziertisch stieß, ging der unter krachendem Holz und zerbrechenden Porzellanfiguren zu Boden. Die in der Küche eingesperrten Hunde begannen

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