Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Titel: Ashes Bd. 1 Brennendes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
Vom Netzwerk:
machen will?«
    Sie wechselten besorgte Blicke. Dann sagte Ellie: »Du meinst, es ist eine Falle?«
    Gleichzeitig warf Alex ein: »Das ist doch lächerlich«, dachte aber: Wenn Jim seine Ausbildung nicht vergessen hatte, könnte dann ein Ranger nicht noch wissen, wie man einen Plattenspieler anmacht? Oder einen Kassettenrekorder? Oder einen Generator?
    Tom schwieg.
    Alle, auch Mina, lauschten dem putt-putt des Generators und der unkenntlichen Musik, die davon überlagert wurde. Ellie zappelte herum. »Gehen wir jetzt?«
    »Ja«, sagte Tom schließlich. Er rückte den Gurt seiner Winchester an seiner rechten Schulter so zurecht, dass er die Waffe griffbereit hatte. »Du musst den Rest des Weges gehen, Ellie, okay? Ich weiß, du bist müde, und es geht ständig bergauf, aber wir machen langsam. Ich muss die Hände frei haben.«
    »Bestimmt wird alles gut«, sagte Alex zu Ellie, als sie ihm folgten. Sie ließ das Kind zwischen sich und dem Hund gehen, und als Ellie gerade nicht aufpasste, drapierte auch sie die Mossberg über ihrer rechten Schulter und überprüfte die Sicherung. Nur für alle Fälle.
    Stunden später rückte Alex näher an Tom heran. »Und jetzt?«, fragte sie.
    Tom schüttelte nur den Kopf. Schlagartig war die Nacht angebrochen, die Sterne glitzerten wie Pailletten auf schwarzem Samt. Der Mond würde erst in einigen Stunden aufgehen – das war gut so, denn seine merkwürdig grünliche Farbe, die sie an einen verheilenden Bluterguss erinnerte, wirkte ziemlich verstörend. Kein Mond hieß auch, dass sie darauf hoffen konnten, nahezu unsichtbar zu sein, obwohl sie keine sechzig Meter von dem hoch aufragenden Feuerwachturm zu ihrer Rechten entfernt waren. Auch der Turm lag im Dunkeln.
    Im Gegensatz zu der Hütte. Sie stand auf einem Felsplateau und strahlte. Jedes einzelne Fenster war hell erleuchtet. Das Licht malte längliche gelbe Rechtecke auf den Boden, und Alex sah die Ecke eines Sessels vor einem Fenster und Bücher, die sich auf einem niedrigen Kaffeetisch stapelten. Musik drang durch die offenen Fenster, und sie lauschten, wie Mick Jagger über seine Unzufriedenheit klagte, um dann von Robert Plant abgelöst zu werden, der sich über brennend rote Augen ausließ. Es war so hell, dass die Scheiben eines Gebäudes ein Stück rechts vom Haus funkelten. Wahrscheinlich eine Garage – Alex sah den Kies einer Zufahrt.
    »Schau dir den Hund an«, flüsterte ihr Tom ins Ohr.
    Mina betrachtete die Rangerhütte mit offenkundiger Neugier, aber ohne Angst. Als die wilden Hunde aufgetaucht sind, war sie anders, dachte Alex. Sie kam sich ein bisschen albern vor – und hoffte, dass Tom nichts merkte –, als sie vorsichtig schnupperte. Der einzige Geruch, der ihr in die Nase stieg, war Holzrauch und Holzschutzmittel. Ein offener Kamin oder vielleicht eine Feuerstelle im Freien, mehr war es nicht. Kein Todesgeruch, aber das hatte nichts zu sagen. Hatte sie sich etwa in einen Bluthund verwandelt?
    »Wenn der Hund nicht unruhig ist, dann ist wohl alles in Ordnung«, meinte Tom. »Ich geh mal nachsehen.«
    »Warte.« Alex legte ihm die Hand auf den Arm. »Besser, ich gehe mit.«
    »Mir passiert schon nichts. Im Auskundschaften bin ich gut.«
    »Braucht man da nicht immer Rückendeckung? Wenn ich hierbleibe, bin ich zu weit weg, um zielgenau zu schießen.«
    »Glaub mir, falls du auf Leute schießen musst, bin ich froh, wenn ich dir nicht im Weg stehe.«
    »He, komm mir nicht blöd. Es ist ja nicht so, dass ich noch nie eine Waffe in der Hand gehabt hätte«, gab sie wütend zurück.
    »Ich will ja nur sagen, es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass hier irgendwas ist, auf das man schießen müsste.«
    »Wenn es so unwahrscheinlich ist, warum diskutieren wir dann überhaupt?«
    »Bist du immer so schwierig?«
    »Ja, ist sie«, meldete sich Ellie zu Wort.
    »He«, protestierte Alex.
    »Wir sind hier nicht im Irak oder in Afghanistan«, sagte Tom. »Ich kundschafte nur mal aus. Außerdem muss jemand bei Ellie bleiben.«
    »Dann nimm wenigstens den Hund mit.«
    »Alex hat recht, Tom«, bekräftigte Ellie. »Mina ist ein Bombenspürhund.«
    »Ihr zwei habt zu viele Filme gesehen. In dem Haus sind wohl kaum Bomben«, grummelte Tom. Aber er nahm den Hund mit.
    Sie beobachteten, wie erst Mina, dann Tom von der Dunkelheit verschluckt wurden. Robert Plants Geheule über seine Träume war verstummt, stattdessen war jetzt eine Bluesgitarre und irgendwas über einen »boss man« zu hören. Alex kannte den Titel nicht. Sie

Weitere Kostenlose Bücher