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Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Titel: Ashes Bd. 1 Brennendes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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Jim, aber uns fehlt nichts. Und Ellie auch nicht.«
    Bis jetzt. Das sprach er nicht aus, aber beide dachten es. Das Feuer krachte. Ein Funkenregen glühte, sprühte und erstarb. Dann fragte Alex: »Was ist mit dem Gestank?«
    »Welcher Gestank?«
    »Der nach toten Tieren.« Tom schien nicht zu wissen, was sie meinte, also erklärte sie: »Dadurch wusste ich, dass Jim da war. Diese Jugendlichen haben genauso gerochen, und die Hunde haben Jim auch gewittert …« Sie hörte auf zu sprechen, als ihr aufging, dass Ellie nicht reagiert, also auch nicht gewusst hatte, dass Jim da war.
    Weil sie ihn nicht gerochen hat. Nur die Hunde und – ich.
    Vorsichtig fragte sie: »Hat sich Jim über einen sonderbaren Geruch beklagt, bevor er, du weißt schon, sich verändert hat?«
    »Ich glaube nicht«, sagte Tom.
    In dieser Nacht war der Mond grün.

25
    S ie hörten das Geräusch erstmals zwei Tage später, als sie noch einige Meilen von der Rangerhütte entfernt waren. Zuerst dachte Alex, es wäre ein Specht – ein Helmspecht, der einen Baum malträtierte. Als sie näher kamen, wurde ihr jedoch klar, dass das Klopfen nicht von einem Tier stammen konnte. Es folgte Schlag auf Schlag, wie bei einem Hammerwerk: putta-putta-putta-putta-putta.
    Der Hund, auf drei Beinen humpelnd, spitzte die Ohren. »Was ist das?«, fragte Ellie. Sie war schon vor ein paar Meilen müde geworden, aber Tom wollte nichts von einer Pause hören. Als sie sich nicht mehr vom Fleck rührte, hatte er sie hochgehoben und klaglos den nahezu senkrechten Serpentinenpfad hochgeschleppt. Jetzt befreite sich Ellie aus seinen Armen und grinste von einem Ohr bis zum anderen. »Das ist eine Maschine. Tom, ein Motor!«
    »Schsch.« Tom lauschte angestrengt. »Ich glaube …«
    »Sie hat recht«, sagte Alex. Ihr stockte der Atem. Sie stand wie angewurzelt da, jeder Nerv bebte wie bei einem Jagdhund vor dem Wild, und ihre Erschöpfung – die letzten sechs Meilen war es nur bergauf gegangen – verflog. »Mein Gott, das hört sich an wie ein Generator. Tom, vielleicht hat man die kaputten Sachen richten können, nicht nur hier, sondern überall.«
    »Siehst du?« Ellie triumphierte. »Du täuschst dich.«
    »Mir gefällt das nicht«, sagte Tom, ohne zu lächeln. »Erst einmal läuft nicht jeder Generator computergesteuert, das heißt, jemand muss ihn per Hand angeschaltet haben. Aber der Blitz liegt schon acht Tage zurück.«
    »Na und?«, sagte Ellie.
    »Das heißt, der Generator läuft schon ziemlich lange, und das geht normalerweise nicht, die meisten brauchen alle vier Stunden eine neue Dieselfüllung.«
    »Vielleicht sind sie gut ausgerüstet und haben genug Diesel. Oder vielleicht wurde der Generator erst vor ein paar Tagen angeworfen, oder sie machen ihn nur gelegentlich an. Ist doch egal«, meinte Alex.
    »Es ist immer noch hell«, gab Tom zu bedenken. »Warum einen Generator laufen lassen, wenn man ihn nicht braucht?«
    Darauf fiel ihr keine gute Antwort ein. »Egal wer da ist, er hat Strom. Das heißt …« Sie bemerkte die plötzliche Anspannung in Toms Gesicht. »Was ist?«
    »Hört ihr das nicht?«
    Ellie runzelte die Stirn. »Was denn?«
    »Horcht mal genau hin, hinter dem Generatorgeräusch.« Tom schloss die Augen. »Da ist es wieder.«
    Alex schloss die Augen und konzentrierte sich, dann schnappte sie es auf: Es waren tiefe Töne, hohl und rhythmisch. Nicht mechanisch, aber …
    »Ein Lied.« Ellie schnappte nach Luft. »Das ist Musik.«
    Schön, Alex musste zugeben: Das war wirklich seltsam. Begrenzte Ressourcen, vier Stunden Strom pro Tankfüllung, und den verschwendete man dann, um Platten zu spielen? Denn wenn Toms EMP-Theorie stimmte, musste es eine Schallplatte sein, ein CD-Player würde nicht funktionieren, aber ein alter Plattenspieler schon. Wie stand es mit einem Kassettenrekorder?
    Aber Tom kann sich irren.
    »Wenn sie Musik machen können«, sagte Ellie, »heißt das, du hast nicht recht, Tom.«
    »Das hoffe ich, Ellie«, erwiderte Tom geduldig. »Das hoffe ich wirklich. Aber weißt du, was mich beunruhigt, Schatz. Du bist mitten im Wald. Soweit du weißt, gibt es keinen Strom mehr – und du lässt raushängen, dass du welchen hast? Du verschwendest deinen Strom für Musik?«
    »Tom«, sagte Alex. »Das sind Ranger. Vielleicht wollen sie Aufmerksamkeit erregen. Den Leuten mitteilen, dass sie hier Zuflucht finden.«
    »Und wenn es keine Ranger sind?«, wandte Tom ein. »Wenn, wer immer da ist, aus den falschen Gründen auf sich aufmerksam

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