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Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Titel: Ashes Bd. 1 Brennendes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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entgegnete er ruhig. »Und zwar schon vor Wochen, in den ersten paar Minuten.«
    »Sofern man den Gerüchten glauben darf.«
    Er ignorierte ihren Einwand. »Das heißt, es gibt jede Menge menschenleere Häuser mit gefüllten Vorratskammern, vorausgesetzt es ist uns niemand zuvorgekommen.«
    »Trotzdem ist es unheimlich weit. Überleg mal, wie lange wir gebraucht haben, um es bis hierher zu schaffen.« Sie sah, dass sich seine Miene aufhellte. »Was ist?«
    »Könnte sein, dass wir einen fahrbaren Untersatz haben.«
    Ihr Mund stand offen. »Wie bitte?«
    »Der Lastwagen in der Garage. Der ist ziemlich alt. Ich glaube, er könnte funktionieren. Ich hab’s nur noch nicht …« Er zuckte vielsagend mit den Schultern.
    »Oh mein Gott«, sagte sie. »Du glaubst, wir können fahren ? Warum hast du das nicht gleich gesagt?«
    »Aus mehreren Gründen. Sobald es Schneeverwehungen gibt und der Schnee höher als zwanzig bis dreißig Zentimeter liegt, sind wir aufgeschmissen, sogar mit Schneeketten, und auf den Winterdienst brauchen wir nicht zu warten. Außerdem ist der Treibstoff ein Problem. Wir haben zwar etwas hier, aber Erdtanks funktionieren mit Elektropumpen. Ohne Strom kommen wir nicht an den Treibstoff ran.«
    »Aber es gibt doch bestimmt jede Menge liegen gebliebene Fahrzeuge, oder? Da saugen wir uns den Sprit ab, den wir brauchen. Tom, mit einem Laster sind achthundert Kilometer so gut wie nichts. Wir könnten in zehn, zwölf Stunden dort sein. Wir könnten fahren, wohin wir wollen.«
    »Unter normalen Umständen schon. Aber ich kann mir vorstellen, dass die Straßen verstopft sind. Alle Fahrzeuge sind auf einen Schlag stehen geblieben. Wenn es stimmt, was wir über Funk gehört haben, dann sind sehr viele Leute tot umgefallen, so wie Stan. Das heißt, es liegen Leichen herum, jede Menge Leichen. Und wo Tote sind, gibt es auch Aasfresser, und ich rede nicht nur von verwilderten Hunden. Man muss mit Waschbären, Opossums, Füchsen, Wölfen, vielleicht sogar Bären rechnen. All die Autos bedeuten, dass wir die meiste Zeit damit beschäftigt sein werden, die Straße zu räumen. Und wenn wir auf etwas Größeres stoßen, was sich nicht forträumen lässt, müssen wir ohnehin zu Fuß weiter.«
    »Und wenn wir uns von den größeren Straßen fernhalten?«
    »Ja, aber kennst du den Spielberg-Film Krieg der Welten ? Weißt du noch, was passiert ist, als sie versucht haben, an all den Leuten vorbeizufahren, die kein Auto haben? Sie wurden beinahe getötet, und dann haben sie den Bus verloren und standen mit leeren Händen da. So sieht es in der wirklichen Welt aus, Alex. Und das wird passieren, wenn wir den Laster nehmen. Da draußen gibt es nichts mehr von dem, was wir uns unter Zivilisation vorstellen.«
    Alex wusste, was er meinte. Schließlich hatte sie den Film auch gesehen. »Wenn wir zu große Angst haben, um wegzugehen, dann ist diese Hütte nicht besser als ein Gefängnis.«
    Er schwieg, nach einer Weile sagte er: »Was ist, wenn wir noch mehr von ihnen begegnen?«
    Sie wusste, von wem er sprach. »Vielleicht sind sie inzwischen alle tot. Es ist kalt. Wahrscheinlich sind sie erfroren.« Gleichzeitig dachte sie: Ja, aber wenn tatsächlich ein durchgeknallter Ranger diese Selbstschussfalle gebaut hat, sind sie vielleicht schlauer, als sie aussehen. Ging man davon aus, dann waren bestimmt noch mehr durchgeknallte Jugendliche dort draußen unterwegs. Aber panische, von Gerüchten genährte Funksprüche waren keine Fakten. Obwohl sie ja den Rest auch glaubten. Warum also nicht das?
    »Jim«, rief Tom ihr in Erinnerung, »ist mir mehr als zwei Tage lang entwischt. Wenn noch mehr Leute verrückt geworden sind, würde ich mich nicht darauf verlassen, dass sie keine Gefahr mehr darstellen.«
    »Ja«, stimmte sie zu, »aber dann könnten auch wir gefährlich werden.«
    »Kann sein. Zudem haben die Funker angedeutet, dass die Überlebenden generell Angst vor Jugendlichen, also auch vor uns haben«, setzte er noch eins drauf. »Das heißt, wir sind der Feind. Die Bedrohung. Wir können von Glück reden, wenn sie uns nicht schon beim ersten Anblick erschießen.«
    Ellie war nicht so unglücklich, wie Alex erwartet hatte, nicht einmal als Tom ihr erklärte, dass alles anders aussehen könnte, sobald sie auf andere Leute trafen. Für Ellie war Tom einfach ein Soldat, wie ihr Vater einer gewesen war. Tom hatte sie schon einmal gerettet, und er würde es wieder tun.
    Im Laufe der nächsten zwei Tage sah Alex die Vorräte durch,

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