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Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Titel: Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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Chris spürte auch die Anspannung von Night, der nach einem sicheren Stand für seine Hufe suchte. Hände zerrten an seinen Beinen. Überall auf dem Platz lauerten Zähne und fauchende Gesichter. Für Chris wiederholte sich der Albtraum auf dem Plateau, nur dass er diesmal zwei Pferde im Zaum halten musste. Greg hatte zu ihm aufgeschlossen, und Chris hörte weitere Schüsse, als sie sich die letzten zwanzig Meter durchkämpften.
    »Warte, Chris! Bleib auf deinem Pferd!« Toms Gesicht war schmerzverzerrt und nass von Schweiß und Blut. Über seine Brust zog sich eine breite rote Wunde, und er atmete schwer. Er und Alex standen Rücken an Rücken, sie hielt die Mossberg, während der riesige Hund noch immer schnappend herumwirbelte. »Greg, hilf mir! Chris«, keuchte Tom, als Greg zu ihm eilte, »gib mir die Uzi!«
    »Hier!« Chris riss sich die Waffe von der Schulter und reichte sie ihm mit dem Griff voraus. »Wie steht’s um ihn?«
    »Schlecht. Alex!«, rief Tom über die Schulter. »Nimm die Uzi!«
    Augenblicklich richtete sie die Mossberg nach oben und drehte sich um, eine Hand bereits nach der neuen Waffe ausgestreckt. Als sich ihre Finger um den Griff der Uzi schlossen und Chris den Ruck spürte, ließ er sofort los. Trotzdem sah sie kurz zu ihm auf. Ihre Blicke begegneten sich, und er sagte: »Alex, es  … «
    »Ich weiß, Chris. Mir auch. Hilf Peter.« Sie hängte sich die Mossberg um die Schulter und drehte sich schon wieder um, gab ihnen Feuerschutz.
    »Chris!«, rief Tom. »Du musst ihn festhalten, bis wir hier raus sind!«
    »Wie viel Zeit ist noch?«, fragte er und zügelte Night.
    »Nicht genug! Okay, los jetzt, los!« Tom verlagerte sein Gewicht und kniete sich mit einem Bein hin, sodass Peter in Gregs Arme glitt, während Tom Peters Beine hochhievte.
    »Beeilung!«, schrie Alex. Die Uzi im Anschlag, gab sie ihnen Deckung, versuchte, nach allen Seiten gleichzeitig abzusichern. Einer von Finns Männern – alt, aber mit nur wenigen weißen Strähnen im Haar – kam panisch auf sie zu, wühlte sich förmlich durch die Massen. Ehe Alex einen Schuss abgeben konnte, machte der Wolfshund einen Satz. Schreiend taumelte der Alte, als plötzlich eine Wunde über seinem Ellbogen klaffte.
    »Hierher, Buck!« Der Wolfshund sprang zu ihr zurück, und Alex stieß kurz und heftig den Kolben der Uzi gegen das Kinn des Mannes. Aus der Platzwunde spritzte Blut, und der Mann fiel hin. Im nächsten Augenblick schnappten ihn sich die Veränderten, und er ging kreischend unter, nur seine blutige Hand reckte sich noch in die Luft wie bei einem Untoten, der seinem Grab entsteigen will.
    »Heb ihn hoch, Greg, ganz vorsichtig«, befahl Tom. Peter war kreidebleich, das Blut sah wie aufgesprühte Farbe aus. Während Greg und Tom Peter in den Sattel hievten, blickte Chris in Peters von Schmerz gezeichnetes Gesicht und hörte ihn stöhnen.
    »Gott, o Gott, Peter, halt durch, halt durch!«, beschwor ihn Chris, als Peter nach hinten kippte und mit dem Rücken gegen seine Brust sank. »Ich hab dich, es ist alles okay.«
    » K-k -kalt«, japste Peter. Er war so über und über voller Blut, dass Chris den Eisengeschmack sogar auf der Zunge spüren konnte. Peters Kopf rollte hin und her. » I-i st s-s o k-k alt  … Ch-Chris, t-t ut mir l-l eid, ich w-w ollte  … «
    »Schsch, du hast dich prima geschlagen«, erwiderte Chris mit zittriger Stimme und musste ein Schluchzen unterdrücken. »Es wird alles gut. Ich bin bei dir, Peter.« Peter schauderte, rang nach Luft. Ich werde dich retten. Ich werde uns beide retten. Chris schlang die Arme um seinen Freund und hielt ihn fest. »Ich werde dich nicht fallen lassen, Peter; ich hab dich, ich hab dich, es kann dir nichts passieren.«
    »Okay, Greg, aufs Pferd und los!« Während Chris ihm die Zügel gab, drehte sich Tom um und rief: »Alex, du reitest mit mir  … « Er verstummte. »Alex, wo ist Alex?«, rief er dann panisch.
    »Was?« Verwirrt blickte Chris zu der Stelle, wo sie eben noch gewesen war, dann hinauf zum Gemeindehaus. Schließlich entdeckte er sie, ihren knallroten Haarschopf, wie sie sich mit dem Hund an Veränderten und kämpfenden Menschen vorbeidrängte und die Treppe hinaufstürmte – zu jemandem, der dort lag. »Da!«, schrie Chris.
    »Alex, nein!« Fassungslos rannte Tom los, schwang die Pistole wie einen Knüppel, versuchte, sich einen Weg freizuschlagen. »Alex, wir haben keine Zeit mehr – keine neunzig Sekunden! Was tust du da, was soll das?«
    Doch sie lief

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