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Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Titel: Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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 … als ich v-v -versucht  …«
    »Komm raus.« Sein Tonfall war unerbittlich. »Jeder Fluchtversuch ist zwecklos.«
    » S-S ie haben ein G-G -Gewehr«, sagte sie. »Erschießen Sie mich nicht.«
    »Doch, wenn du nicht sofort rauskommst.«
    Vielleicht spielte dieser Mann einfach nicht gern den Großvater. »Sie wollten mich fressen. Lassen Sie nicht zu, dass sie mich kriegen.«
    »Niemand wird dir etwas tun«, antwortete er. Hatte das gerade netter geklungen? Sie konnte es nicht einordnen. Den Stiefeln nach schien er das Gewicht zu verlagern, und dann setzte er einen Fuß nach vorn und ging in die Hocke. Schlecht. Noch ein Stückchen tiefer, und er würde sehen, dass ihre Stiefel leer waren. »Komm  … «
    Der bekannte Geruch wurde plötzlich pfeffrig und scharf. Nein, nein, nein, er wird dich erschießen, Blödmann. Ihr wurde flau. Halt dich zurück, bleib hinten!
    Aber der Wolfshund hielt sich nicht zurück. Er griff an, weil ein Teil von ihm Hund war und sie in Gefahr. Hunde hatten das schon einmal für sie getan, damals, in dieser ersten schrecklichen Nacht in Rule.
    Alex sah, wie der Jäger herumfuhr. »Himmel  … «
    »Nein, hier bin ich!« Sie schob den Parka beiseite und stieg aus ihrer Höhle. »Hier!«

17
    E in tintenschwarzer Schatten flitzte über Ellies Kopf, als der Junge mit der Machete über den Spalt sprang und hinter ihr landete. Den Bruchteil einer Sekunde später kreischte Eli auf und hielt sich die Hände vor den Bauch; das Blut floss schon, als die Hunde losstürmten.
    Eigentlich hätte die Scholle genau in diesem Moment kippen müssen, doch da merkte Ellie, wie etwas an ihren Armen riss. Instinktiv wehrte sie sich dagegen, schaute wieder nach vorn und hätte beinahe aufgeschrien.
    Das Mädchen mit dem grünen Schal, Lena, wie Eli sie genannt hatte, lag ausgestreckt auf dem Eis. Zwei Menschenfresser hielten sie an den Beinen fest, während sie mit einer Hand die Bohrerspitze gepackt hatte und daran zerrte. Wasser schwappte über das Eisfloß, während es näher aufs feste Eis zuschlingerte.
    »Nein!« Ellie versetzte dem Bohrer einen energischen Stoß und rammte ihn dem Mädchen fast ins Gesicht. Erschrocken ließ Lena los, und die rasiermesserscharfen Schneiden schwirrten an ihr vorbei. Ganz kurz sah Ellie nicht nur Gier, sondern auch Verwirrung in Lenas Gesicht, und in diesem Moment schien es fast, als könnte dieses Mädchen einfach nicht fassen, was aus ihr geworden war.
    Doch blitzschnell war dieser Augenblick wieder vorbei und das Unheil nahm weiter seinen Lauf. Da Ellie von niemandem mehr festgehalten wurde – der arme Eli schrie noch immer, die Hunde knurrten, der Menschenfresser schlug jaulend um sich – , kippte die ganze Scholle. Ellie ließ den nutzlosen Bohrer los und versuchte sich ans Eis zu krallen, aber sie hätte ebenso gut versuchen können, eine aufrecht stehende Glasscheibe hochzuklettern. Sie geriet ins Rutschen und schlitterte mit wachsendem Tempo hinunter. Nein, nein, nein, nein! Irgendetwas krachte, dann noch zweimal, sie glaubte, Schreie zu hören, aber auch sie kreischte und war nicht sicher, ob das Krachen vom Eis herrührte oder von etwas anderem.
    Dann ging alles rasend schnell, und die schnappenden Hunde, Eli, der Junge mit der Machete – alle rutschten auf sie zu, knallten gegen sie.
    Mit einem Aufschrei flutschte Ellie vom Eis.

18
    A lex schnellte aus ihrem Versteck hervor. Von links stürmte etwas Grauweißes heran, und sie hoffte inständig, dass der Wolfshund nicht angriff. Doch für diese Sorge blieb ihr nicht viel Zeit, denn jetzt zählte nur noch, dass das Gewehr des alten Mannes nicht losging.
    Bei ihrem Ruf wirbelte der Jäger mit seiner langen Flinte herum. Den rechten Arm bereits angewinkelt, duckte sich Alex darunter weg. Leider nicht schnell genug. Nahezu gleichzeitig blitzte das Mündungsfeuer auf und es knallte, sodass sie ihren eigenen Schrei nicht hörte. Die Kugel streifte ihre linke Schläfe. Irgendetwas in ihrem linken Ohr zersprang, und bis sie den Schuss wirklich registrierte und ihr klar wurde, dass sein Gewehr jetzt nicht mehr geladen war, hatte sie sein zerfurchtes Gesicht schon direkt vor Augen.
    Sie stach zu.
    Sie hatte Zeit genug gehabt, um zu überlegen, warum diese Spritze so merkwürdig nach Krankenhaus roch und warum sie bei Peters Sachen gewesen war. Sie hatte an seine Bücher gedacht. Mammalogie. Evolution. Genetik. Wölfe.
    Egal, ob Peter zuerst Penny oder Wolf zu dem Haus am See gebracht hatte, bei beiden stellte

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