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Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Titel: Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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sein. Jayden kann es machen oder Connor«, wandte Hannah ein, und Chris merkte, dass sie sich wirklich alle Mühe gab, ihren Zorn im Zaum zu halten. Bis auf die Knochen durchgefroren, wollte Chris sich nicht einmischen. Sie hatten Ellie die nassen Kleider ausgezogen und sie in eine Satteldecke und Jaydens Parka gehüllt. Chris hatte von Jayden einen Pullover bekommen und dann neben dem Feuer mit Ellie im Arm und dem Hund auf seinem Schoß gewartet, während Jayden wegritt, um Hilfe zu holen. Als er wiederkam, hatte er Kleidung, Thermoskannen voll heißer Suppe und die wutschnaubende Hannah dabei.
    »Hör endlich auf, mit mir zu streiten, Ellie«, beharrte Hannah. »Du musst nach Hause.«
    »Ich streite nicht. Ich sage es nur.« Ellies Unterlippe zitterte. Eingemummelt in eine Rollmütze, zwei Pullover, eine Schneehose, zwei Paar Socken und einen Parka, erinnerte sie Chris an die verschrumpelte alte Frau unter ihrem Berg von Decken, der er im Hospiz von Rule vorgelesen hatte. Als sie Ellies Stimme hörte, gab Bella durch den dunkelroten Schaum vor ihrem Maul ein Stöhnen von sich. Ellie unterdrückte ein Schluchzen und streichelte den Kopf des Pferdes. »Ich sollte diejenige sein, die es macht. Ich musste Eli und Roc zurücklassen. Zwingt mich nicht, Bella auch im Stich zu lassen.«
    »Das ist was anderes. Eli und Roc waren nicht deine Schuld.« Hannah sprach zwar mit Ellie, warf dabei aber Chris einen vernichtenden Blick zu.
    Zu Recht, fand Chris. Der ganze Schlamassel – der Stall, Bella, Eli und Roc, die unter dem Eis trieben oder auf dem Grund des Sees lagen – das alles ging auf sein Konto. Niemand wollte es laut aussprechen, aber vermutlich würden sie den Jungen und seinen Hund erst im Frühling finden, falls überhaupt.
    »Doch, war es schon. Ich hatte die Idee mit den Löchern im Eis, und jetzt ist E-E li  … « Ellie blickte zu Jayden auf. »Ist mein Gewehr groß genug? Für Bella?«
    Jayden schüttelte den Kopf. »Du müsstest eins von unseren nehmen.«
    »Und die sind viel zu schwer für dich«, gab Hannah zu bedenken. »Du musst das nicht tun, Ellie. Du bist noch nicht alt genug. Wenn du Bella lieb hast, dann lass uns ihr Leiden beenden.«
    »Hannah hat recht.« Jayden streckte ihr schüchtern die Hand entgegen. »Wir müssen gehen, Ellie. Es ist schon spät. Hannah muss nach Isaac sehen, und die Tiere brauchen uns. Möchtest du uns nicht helfen?«
    »Ja, aber  … « Ellie liefen Tränen über die Wangen. Wieder stöhnte Bella. »Schsch, Mädel.« Ungeduldig wischte sich Ellie die Tränen vom Gesicht. »Ist schon gut.« Zu Jayden sagte sie: »Natürlich helfe ich euch. Aber ich will auch meinem Pferd helfen.«
    »Dann lässt du uns  … «, fing Hannah an.
    »Ich helfe dir, Ellie«, sagte Chris.
    Hannah warf ihm einen frostigen Blick zu. »Danke, Chris«, entgegnete sie in einem Ton, als wäre er ein Ungeziefer. »Aber das geht dich nichts an.«
    Doch, es geht mich sehr wohl etwas an. Ohne auf Hannah zu achten, ging er in die Hocke, sodass er auf Augenhöhe mit Ellie war. »Wir können mein Gewehr nehmen.«
    »Chris«, mahnte Hannah.
    Für einen Augenblick wich die Verzweiflung aus Ellies Gesicht, dann verdüsterte sich ihre Miene wieder. »Aber das ist zu schwer für mich.«
    »Chris«, versuchte Hannah es noch einmal.
    »Lass ihn in Ruhe, Hannah«, sagte Jayden.
    »Was?« Hannah glotzte den Jungen an, der mit entschlossener Miene ihrem Blick standhielt. »Was hast du gesagt?«
    »Das hast du doch gehört«, erwiderte er. »Ich habe dabei auch ein Wörtchen mitzureden, schon vergessen?«
    »Jayden, das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt  … «
    »Wir machen es so«, erklärte Chris Ellie, »wir halten das Gewehr gemeinsam. Ich halte es ruhig, und du drückst den Abzug. Du musst beide Zeigefinger nehmen, aber das schaffst du.«
    »Wirklich?« Ellies Kinn zitterte. »Das würdest du machen?«
    » Chris «, keuchte Hannah, die ihren Streit mit Jayden offenbar zurückgestellt hatte. Ihre Stimme klang, als müsste sie sich beherrschen, um ihn nicht anzuschreien oder ihm den Kopf wegzupusten. Am liebsten würde sie wohl beides tun. »Ellie ist zu klein, um  … «
    »Es ist ihre Entscheidung, Hannah.« Chris hoffte, dass seine Stimme frei von Ironie war. »Geht es bei euch nicht immer um Entscheidungsfreiheit?«
    »Wie bitte?« Hannah blinzelte, als hätte er sie geohrfeigt, und dann machte sich ihre Frustration – und ihre Trauer, dachte Chris – mit einem Schlag Luft. »Verdreh nicht die

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