Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Titel: Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
Vom Netzwerk:
Tatsachen. Es ist deine Schuld, deine Verantwortung. Du hast das heraufbeschworen. Glaubst du, wenn du Ellie bei so etwas hilfst, kannst du damit wiedergutmachen, was du getan hast? Oder vielmehr was du heute nicht getan hast?«
    »Hannah«, warf Jayden ein. »Das ist nicht fair. Wir haben drei von denen getötet. Du warst nicht dabei.«
    Ihre Augen funkelten im Schein des Feuers. »Das musste ich auch nicht. Chris hatte Lena, das hast du selbst gesagt. Aber er hat nicht geschossen. Ich weiß nicht, ob ich überhaupt wissen will, warum  … «
    »Aus demselben Grund, warum ich nicht sicher bin, ob ich dich erschießen könnte«, erwiderte Chris barsch. Immer wieder durchlebte er den Augenblick: Lena in seinem Visier, ihr Gesicht riesig in dem Zielfernrohr und so  … verändert. Diese grausige Mischung aus Mitleid und Entsetzen, die ihm den Atem raubte und ihn hinderte abzudrücken. Ihrem Leben ein Ende zu machen. Als er endlich schoss, war es in allerletzter Sekunde. Danach ging es nur noch um Ellie. »Bei Jayden würde es mir genauso gehen oder bei jedem anderen, den ich kenne und mag.«
    Hannah lachte freudlos. »Auf so eine Sympathie kann ich gut und gern verzichten. Du hast sie doch zu uns geführt. Du hättest mitkriegen müssen, was mit Lena passiert ist, aber du warst blind, Chris. Du wolltest es nicht sehen. Wenn du von Anfang an ehrlich gewesen wärst, hätten wir Vorkehrungen treffen oder weggehen können.«
    »Weg müssen wir immer noch«, warf Jayden ein. Er war blass geworden.
    »Ja, aber wir hätten dann gehen können, wann es uns passt, nicht nachdem wir Tiere – und ein Kind – verloren haben. Nachdem Lena ihren eigenen Bruder getötet hat.«
    »Hannah.« Ellie schaute wütend drein. »Lass es. Schrei Chris nicht an.«
    »Du denkst wohl, du kannst deine Hände in Unschuld waschen, Chris. Aber das kannst du niemals wiedergutmachen!« Sie fuchtelte mit der geballten Faust vor seinem Gesicht herum. »Isaac ist alt. Dieser Brand hat ihn sehr mitgenommen. Kann sein, dass er dir verzeiht, wenn er überlebt. Du und Jayden, ihr mögt vielleicht plötzlich richtig dicke Kumpels geworden sein  … «
    »Hannah«, warnte Jayden.
    »Und vielleicht versteht Jayden es, aber ich nicht. Ich wünschte, du wärst tot.«
    »Hannah!« Jayden packte sie am Handgelenk. »Hör auf damit!«
    »Lass mich los, lass mich  … « Die Ohrfeige, die sie Jayden verpasste, knallte wie ein Gewehrschuss. Vor Zorn glühend riss sie sich los und brüllte Chris an: »Ich wünschte, du wärst uns nie begegnet! Ich wünschte, du wärst tot geblieben! Warum konntest du nicht sterben, warum bist du nicht gestorben?«
    »Hannah!«, rief Ellie. »Hör auf! Jayden, mach, dass sie  … «
    »Ich weiß es nicht, Hannah.«
    Mit jedem Wort streute sie Salz in seine Wunde, und er fand, dass es ihm recht geschah. Was sollte er sagen? Ich habe Angst gehabt?
    »Ich weiß nicht, warum ich noch lebe, und es tut mir leid, dass ich nicht gestorben bin. Wenn du willst, dass ich gehe, mache ich das.«
    »Nein  … «, begann Ellie.
    »Ach ja, klar.« Hannah sah aus, als würde sie gleich auf ihn losgehen. »Du haust ab, und wir dürfen dann dein Chaos aufr äumen  … «
    Jayden stellte sich zwischen Chris und Hannah. »Was soll das?« Da es aussah, als wollte sie wieder zuschlagen, hob Jayden schützend die Hände. »Für wen hältst du dich eigentlich?«
    »Für wen ich mich halte?« Das nahm ihr für einen Moment den Wind aus den Segeln. Ungläubig sah sie ihn an. »Warum fragst du das? Ich bin dieselbe wie immer. Ich kämpfe darum, dass wir überleben.«
    »Aber nicht so«, entgegnete Jayden ruhig. »Es zählt nicht nur deine Stimme, Hannah. So geht das nicht.«
    »Wenn du nicht auf mich hören willst, dann hör wenigstens auf Jayden«, sagte Chris. »Du musst dich jetzt zusammenreißen. Es ist Ellies Recht, das zu tun, und ich helfe ihr dabei. Wenn sie dir wirklich am Herzen läge, wenn es dir um sie ginge und nicht nur um dich, würdest du das einsehen.«
    Hannah öffnete den Mund, aber Jayden kam ihr zuvor. »Bitte, halt einfach die Klappe, Hannah.«
    »Jayden.« In ihrem Gesicht spiegelte sich Entsetzen. »Du bist auf seiner Seite?«
    »Chris hatte Angst, und ich würde dich nie schlagen. Denk darüber nach. Und nein, im Moment bin ich auf Ellies Seite.« Bevor sie etwas erwidern konnte, drehte sich Jayden um und nickte Chris zu.
    Eine erneute Aufforderung brauchte er nicht, er beachtete Hannah nicht weiter. »Also, ich helfe dir mit Bella,

Weitere Kostenlose Bücher