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Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Titel: Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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Neubekehrter.«
    »Die Dinger waren da draußen«, sagte Tom. »Ich habe gegen eine gekämpft. Und noch mehr von denen gesehen. Wir müssen hier weg.«
    »Das ist zwei Wochen her, Tom. Wo sind diese Monster denn jetzt? Glaubst du nicht, wir hätten es inzwischen gemerkt, wenn da irgendeine Gefahr wäre? Das mit dem Bergwerk tut mir leid. Und das mit Alex. Aber du musst das hinter dir lassen.«
    »Mellie«, mahnte Weller in scharfem Ton.
    »Wenn ich jedes Mal fünf Cent bekäme, sobald mir einer sagt, ich soll Afghanistan einfach hinter mir lassen, wäre ich schon fünffacher Millionär«, erwiderte Tom. Wie sollte man einen Splitter vergessen, der einem ins Auge geflogen war und sich bei jedem Zwinkern tiefer hineinbohrte? »Lass mich mal ausreden, okay? Lassen wir« – seine Kehle schnürte sich zusammen – »lassen wir Alex aus dem Spiel. Reden wir mal über Tatsachen. Luke ist vierzehn, Cindi ist zwölf, Chad ist dreizehn. Dann hätten wir noch  … wie viele? Drei andere Zwölfjährige?«
    »Ja.« Mellies Blick war so gereizt wie ihre Stimme. »Und?«
    »Muss ich dir das wirklich haarklein auseinanderklamüsern? In Gottes Namen, Mellie, Napalm? Das sind Kinder . Sie können nicht kämpfen, und sie sollten ganz sicher nicht in einen Krieg ziehen. Es gibt keinen Grund, nach Rule zu marschieren.«
    »So? Ich weiß, du meinst, wir sollten Alex außen vor lassen, aber sag mir eins, Tom: Hättest du auch so plötzlich deine Meinung geändert, wenn Alex nicht im Bergwerk gewesen wäre?«
    »Ja. Warte  … lass mich ausreden.« Er hatte gewusst, dass dieser Vorwurf kommen würde, aber er traf ihn dennoch wie ein Stich ins Herz. »Klar würde ich nach Rule gehen. Nichts könnte mich aufhalten.«
    »Obwohl es jetzt dort nichts mehr für dich zu gewinnen gibt  … «
    »Ich sagte, ich würde gehen. Alex rauszuholen wäre mein Kampf.«
    »Tatsächlich? Du warst aber neulich ganz froh, dass Luke dich begleitet hat. Und Weller.«
    Tom machte den Mund auf und schloss ihn wieder. Froh war das falsche Wort. Aber sie hatte recht.
    »Mm-hm.« Mellie nickte, als er schwieg. »Tu nicht so, als wärst du anständiger oder besser. Denk mal drüber nach, wie du Luke benutzt und sein Leben zu deinem Vorteil aufs Spiel gesetzt hast – und dann erklär mir, warum ich so viel schlimmer bin. Es gibt nur einen Menschen, der dir wirklich etwas bedeutet, und der ist tot. Also komm drüber weg, Tom, oder steig aus.«
    »Mellie!«, dröhnte Weller. »Jetzt beruhigen wir uns alle mal, ja?«
    »Ach, halt den Mund, Weller«, fuhr sie ihn an. »Ich bin es leid, dass du immer für ihn Partei ergreifst. Schau ihn dir doch an. Er ist unberechenbar und gefährlich. Man dürfte ihn gar nicht in die Nähe der Kinder lassen.«
    »Ich  … ich weiß, dass ich ein paar  … « Wieder verstummte Tom. Was sollte er sagen?
    »Ja, wirklich ein paar . Geh.« Sie scheuchte ihn mit einer Handbewegung weg. »Verschwinde hier. Mach deinen kleinen Ausritt zur Kirche, begleite Chad und Cindi, spiel Soldat, tu wenigstens irgendwas Nützliches, aber geht mir jetzt aus den Augen, alle beide. Ach, und Tom? Ich wäre dir dankbar, wenn du mir meinen Sprengstoff zurückgibst.«
    Das war der Augenblick, in dem sein Zeigefinger zuckte und er sich vorstellte, wie seine Kugel ihr Auge durchbohrte und ihren Schädel zertrümmerte – roter Nebel, rosa Hirnmasse – und wie süß der Knall für ihn klingen würde.
    »Unterm Pferdetrog«, hörte er sich sagen. »Kannst du alles haben. Ich möchte keine Bombe mehr bauen oder auch nur sehen, solange ich lebe.«
    Dann sah er zu, dass er schleunigst hinauskam, voller Angst, dass er tatsächlich unter Beweis stellen könnte, wie gefährlich er war.
    »Sie hat recht.« Tom warf Weller einen müden Blick zu. »Wer bin ich, dass ich diesen Kindern irgendetwas sagen könnte?«
    »Du bist ein Mensch. Aber sie ist auf dich losgegangen wie ein wild gewordener Stier. Ich kapiere nicht, was in sie gefahren ist.« Weller schüttelte den Kopf. »Wahrscheinlich gestresst wie wir alle. Also, was hast du dir überlegt?«
    »Wie gesagt: Vergiss Rule.« Links von ihm ragte auf einem fernen, von Nadelbäumen gesäumten Hügel der Glockenturm der evangelisch-lutherischen Kirche auf. Durch die Lücken zwischen den Bäumen glaubte Tom Chads und Cindis Pferde zu sehen, die an einen Fahrradständer gebunden waren. Aber hatten sie sich etwa hingelegt? Wenn er nur sein Fernglas dabeihätte. Nach wenigen Schritten versperrten ihm die Bäume wieder die

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