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Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Titel: Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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Leichenteile, die in einem grausigen Regen zu Boden fallen, und dieser tote Hund, Vorsicht, Vorsicht, sie stecken Bomben in alles, in Hunde, in Müll, in tote Kinder. Nichts wie weg .
    Wenn er noch eine Sekunde geblieben wäre, hätte er Mellie eine Kugel in den Kopf gejagt. Dass er sich vorstellte, wie ihr Kopf dabei aussehen und wie es sich anhören würde, verstörte ihn noch mehr.
    Darf es nicht an mich ranlassen. Er preschte an einem Stapel brennender Reifen vorbei, aufgedunsene Hunde im Abwasserkanal, ein Müllhaufen und diese Flasche, die vielleicht gar kein Wasser enthielt; Schutt, wo noch vor wenigen Sekunden ein Haus mit Kindern und Wäsche an der Leine gewesen war. Darf mich nicht davon unterkriegen lassen. Vorbei an einer Phalanx kreischender, heulender Frauen, seid still, seid still, seid still, seid still – und Jim: Jim im Waucamaw, Jim, bellend, im Ansturm  …
    »Tom!« brüllte Weller. »Mach langsam, bevor du das arme Pferd zuschanden reitest, gottverdammt!«
    Klar, Weller hatte recht. Das war total blödsinnig. Ein einziger Fehltritt durch den verharschten Schnee ins Gestein oder Gestrüpp, und die Stute würde sich das Bein brechen. Er würde sie töten müssen – erschießen wie Jim – wegen etwas, das er hätte verhindern können.
    »Ho, Mädel, langsam, langsam.« Die eigene Stimme zu hören half. Er lenkte das Pferd leicht nach links, das reichte, um den Galopp zu beenden. Unter ihm rang die Stute nach Atem, dicker Schaum trat ihr aus dem Maul. »Tut mir leid, Mädel.« Er tätschelte den bebenden Hals des Tiers, spürte das Blut unter seiner eigenen, gerade verheilenden Wunde pulsieren. Auch er keuchte und konnte nicht sagen, ob es nur Schweiß war, der ihm über die Wangen lief. Von rechts wälzte sich fast im rechten Winkel ein Humvee vor ihm vorbei, der Arm des Soldaten am Steuer war im gelben Wasser des Kanals gerade noch sichtbar, weil die Panzerweste so schwer war. Tom schaute weg. »Langsam, Mädel. Es ist alles in Ordnung.«
    Aber nur, wenn du dich in den Griff kriegst. Er wendete die Stute und sah, dass auch Weller sein Pferd nur noch traben ließ. Reiß dich zusammen, Tom, sonst kannst du überhaupt niemandem mehr helfen.
    »Mein Gott.« Weller zügelte sein schnaubendes Tier, wischte sich mit dem Arm die Stirn ab, dann zuckte er mit der Schulter. »Ich frage besser nicht, was zum Teufel du dir dabei gedacht hast.«
    Eine Kruste aus braunem Blut zog sich unterhalb des nicht mehr vorhandenen Kiefers über Wellers Hals, und Tom sah den nutzlosen Wurm einer blauen Zunge. Nicht echt. Tom wandte den Blick ab und sog Luft ein, die nach Diesel und brennendem Öl stank. »Ich musste da raus. Konnte nicht denken  … « Er sammelte sich. Komm schon, Tom, schau ihn an, Weller geht’s gut, das ist nur ein verdammter Flashback. Er zwang sich, den Blick wieder auf den alten Mann zu richten, und stellte zu seiner unendlichen Erleichterung fest, dass Weller sich mal wieder rasieren sollte. »Was Mellie will, ist Quatsch. Das muss dir doch klar sein.«
    »Ist es auch.« Weller warf ihm einen gereizten Blick zu. »Aber es gibt bessere Methoden, um seinen Standpunkt klarzumachen, als sie vor all den Kindern anzugreifen. Dann reagiert sie nur umso sturer.«
    »Schon klar. Ich bin gegangen, weil ich vor den Kindern nicht komplett ausflippen wollte.«
    »Ach ja? Na, es ist ja so viel besser für die Kids, wenn sie dich aus dem Lager stürmen sehen, als hättest du nicht mehr alle Tassen im Schrank.« Weller spuckte aus, seufzte, dann lenkte er seinen silberweißen Wallach in Richtung Norden. »Komm, wenn wir schon da sind, können wir auch zur Kirche weiterreiten und Cindi und Chad abholen. Und in Ruhe drüber reden. Du und ich, Tom, wir finden eine Lösung.«
    »Wie denn? Mellie hört sowieso nicht zu. Sie glaubt, dass ihr ohne mich besser dran wärt. Vielleicht hat sie recht.«
    »Stell dich nicht dumm, Tom. Die Kinder brauchen dich, und ich glaube, dass du sie genauso brauchst.«
    »Dann müssen wir sie aufhalten.« Kurz darauf merkte er, dass der Gestank nach Öl und Diesel verschwunden war und er das Wehklagen der Frauen nicht mehr hörte. »Sie wird die Kinder immer weiter anstacheln, bis es einen Unfall gibt, Weller, oder Schlimmeres. Mellie zieht das so lange durch, bis die Kinder tot sind.«
    »Tom, jetzt mach mal halblang.« Mellie sprach mit ihm, als wäre er ein Achtjähriger, der einen Wutanfall bekommt, weil man ihn vom Klettergerüst geholt hat. »Ich habe gehört, was du gesagt

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