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Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Titel: Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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»Wovon sprichst du?«, fragte Luke.
    »Na, Gedanken sind irgendwie vielschichtig«, sagte Jasper.
    »Okay. Und?«
    Jasper warf ihnen einen Blick zu, der deutlich sagte: Steht ihr jetzt völlig auf dem Schlauch? , und fragte: »Was macht Peter denn? Spricht er über zig Millionen Dinge? Nein. Er sagt immer dasselbe, immer wieder: Los-los-los, lass mich los .«
    »Ja, aber er ist verrückt«, meinte Chad.
    »Nicht immer.« Jasper schaute durch die Plastikrolle wie ein Pirat durch sein Fernrohr. »Es wird schlimmer bei ihm, wenn die Chuckies unterwegs sind. Zu anderen Zeiten ist er normal.«
    »Er isst Menschen«, widersprach Cindi. »Seine Augen sind gruselig.«
    »Okay, nicht normal -normal, aber auch kein Chucky. Und wenn Finn ihn mitnimmt, ist Peter immer gefesselt oder es sind etliche Wachen dabei.«
    »Weil Finn ihn nicht gut genug kontrollieren kann?«, fragte Luke.
    »Oder nicht die ganze Zeit, genau. Und wenn Finn ihn hier zurücklässt, dann ist Peter viel weniger laut und verrückt. Es geht ihm besser, wenn Finn fort ist. Ich glaube, es hängt von der kumulativen Wirkung ab und wie weit entfernt die Signale sind. So wie beim WLAN .«
    Hä? »Also?«, fragte Luke, und als Jasper darauf nur wieder das Rohr vor seinem Auge drehte, setzte er hinzu: »Kannst du mal damit aufhören? Das nervt.«
    »Na schön.« Jasper seufzte schwer. »Ich glaube nicht, dass Peter aus dem Käfig raus und nach Hause will, wenn er lass mich los sagt. Möglicherweise meint er lass mich los-los-los, ihnen hinterher . Los-los-los ist das Kommando. Vielleicht packt Finn einfach nur Kommandos auf andere Signale drauf.«
    »Ich versteh nur Bahnhof«, sagte Cindi.
    »Na ja, die Chuckies sind keine Funkgeräte«, zweifelte Chad.
    Funk . Luke ließ es sich sorgfältig durch den Kopf gehen. WLAN. Da war was Wichtiges  … was Jasper über die Signalstärke gesagt hat, nicht nur wegen der Entfernung, sondern  …
    »Leute, was meint ihr, was ein Gedanke ist?«, fragte Jasper. »Ein elektrischer Impuls, nichts weiter. Der Körper ist voller Elektrizität. Ihr habt Gradienten in der Haut und Ionenströme in den Zellen.«
    »Aha«, sagte Cindi. »Und was hat das damit zu tun?«
    »Na ja, Gedanken sind chemische und elektrische  … ich weiß auch nicht.« Jasper zuckte mit den Schultern. »Hört mal, ich kann euch nicht sagen, wie Finn das macht, jedenfalls kann er nicht wirklich kompliziertes Zeug übermitteln, oder wenn er es tut, kapieren es nur ein paar wenige Chuckies. Vielleicht auch nur ein Einziger.«
    »Wow. Moment mal.« Cindi setzte sich auf. »Er hat recht. Zwei Gruppen von Chuckies, die einen in Weiß  … «
    »Und der Rest«, sagte Chad. »Anscheinend wirkt es nicht bei jedem Chucky.«
    »Oder er braucht sie für seine Zwecke nicht alle«, überlegte Luke. »Allerdings muss er in der Nähe sein – ihr kennt das ja vom WLAN , das funktioniert nicht mehr, wenn man zu weit weg von der Funkstation ist.« Immer noch ging es ihm durch den Kopf: Signalstärke, Signalstärke und ein Netzwerk  …
    »Okay, das hab ich kapiert. Aber  … «, Chad warf die Arme hoch, »was hilft uns das hier und jetzt?«
    Das wusste Luke auch nicht. Außerdem fühlte sich sein Kopf an, als hätte er die ganze Nacht für eine Prüfung gepaukt, die er sicher vermasseln würde. Manchmal fiel ihm die Lösung für ein Problem plötzlich ein, wenn er sich mit etwas ganz anderem befasste. »Ich hol mal Wasser«, sagte er. Als er aufstand, merkten alle vier Wachposten auf. »Wasser«, sagte er, hielt seine Feldflasche hoch und schüttelte sie.
    »Moment.« Schwerfällig erhob sich der Wachposten mit dem schmutzig gelben Schnurrbart und trottete zu ihnen herüber. Natürlich wieder mit brennender Kippe im Mund. »Okay, gehen wir«, sagte er und gab ihm eine Taschenlampe.
    »Ich hab nicht vor abzuhauen«, beschwerte sich Luke, aber der Mann grunzte nur und machte eine auffordernde Geste mit der Uzi.
    Zum Bach ging es hinter den Zelten der Kinder ein kurzes Stück in den Wald hinein. Zwischen den Bäumen war es stellenweise stockfinster, und so folgte er dem Lichtstrahl der Taschenlampe. Vor sich hörte er Wasser über Steine tosen. Die letzten sechs Meter zum Bach fielen steil ab. »Da geh ich nicht runter«, sagte der Wachposten, »das machen meine Knie nicht mit. Beeil dich.« Die Spitze seiner Zigarette glühte auf. »Mir ist arschkalt.«
    Ach, leck mich doch. Vorsichtig balancierte Luke über Eis und Steine und ließ dabei den Lichtstrahl über den

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