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Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Titel: Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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von Hufgeklapper auf vereistem Asphalt, nervösem Winseln und Jaulen der verbliebenen Hunde und den hohen Stimmen der Kinder, die Fragen stellten und einander riefen. Die meisten von ihnen waren noch nicht einmal zwölf und wurden nun in einen der beiden Pferdekarren verfrachtet. Links von Tom schob ein glatzköpfiger Kerl, der so viele Piercings hatte wie andere Kids Pickel, einen bebrillten Jungen auf die Pritsche, wo Sarah, ein schlankes Mädchen mit leicht hinkendem Gang, wartete.
    »Du kennst doch Jayden«, sagte Tom begütigend.
    »Darum geht es nicht. Ich sollte hierbleiben. Ich könnte helfen«, beharrte Ellie. »Und Mina auch.« Beim Klang ihres Namens wedelte die Hündin mit dem Schwanz. »Wir sollten uns nicht trennen, Tom. Wir haben uns doch gerade erst  … «
    »Ich weiß, Schatz.« Er beugte sich etwas vor, damit Ellie ihn über das Krachen der Äxte und das Quietschen der Handsägen hinweg hören konnte. Sobald die Kinder abgefahren waren, würden die jetzt angeschlagenen und angesägten Bäume gefällt werden, damit die Straße für Finns Männer unpassierbar wurde. Ein großer Trupp müsste dann einen kilometerlangen Umweg in Kauf nehmen, um ihnen zu folgen. Sofern Finn überhaupt noch in der Lage war, die Flüchtenden zu verfolgen. Was Tom nicht glaubte. »Aber ich muss hierbleiben und noch was erledigen. Und wenn du dann noch da bist, mache ich mir Sorgen um dich und kann mich nicht auf meine Arbeit konzentrieren.«
    »Aber warum musst das denn du machen? Warum können nicht andere dableiben?«
    »Chris bleibt auch.« Davon war Tom zwar nicht gerade begeistert, aber Chris hatte darauf bestanden: Dein Plan, meine Stadt, und du wirst Hilfe gebrauchen können. Tom wollte deswegen keinen Streit vom Zaun brechen, aber bei erstbester Gelegenheit würde er Chris fortschicken. »Das kann nur ich, Ellie. Ich sorge dafür, dass euch nichts passiert.« Da sich abzeichnete, dass sie gleich losheulen würde, nahm er ihr Gesicht in seine Hände. »Du und Alex, ihr wart das Beste, was mir je passiert ist. Ich dachte, ich hätte dich für immer verloren, aber plötzlich bist du aufgetaucht, es war wie ein Wunder. Ich bin vor Freude fast geplatzt. Für dich würde ich alles tun, Ellie. Und ich weiß, dass es dir schwerfällt, aber tu das jetzt bitte für mich.«
    »Tom.« Ellie blinzelte heftig. »Ich hab nichts mehr, was ich dir geben könnte, damit dir nichts zustößt. Chris hat meinen Glücksbringer. Was anderes hab ich nicht.«
    »Ach, Schatz.« Er küsste sie erst auf die eine Hand und dann auf die andere, ehe er beide an seine Brust drückte. »Du bist da drin. Mehr brauche ich nicht.«
    »Aber was ist mit Alex?«
    Seine Kehle schnürte sich zusammen. »Sie wohnt auch da drin«, brachte er heraus. »Und das wird sie für immer.«
    »Aber ich möchte sie in echt haben, Tom. Versprichst du mir, dass wir sie suchen gehen, wir beide zusammen?« Sie blickte ihn aus feuchten Augen an. »Bitte, Tom, schwör es.«
    Zum zweiten Mal innerhalb von fünf Minuten kam ihm eine Lüge über die Lippen. »Ich schwöre, dass  … « Da kam plötzlich Chris auf sie zugesprintet. Die Körpersprache des Jungen sagte alles.
    Es ist so weit. »Du musst los, Schatz.« Er nahm Ellie auf den Arm, rannte im Laufschritt zu Sarahs Karren und hob sie hinauf. »Ich komme so bald wie möglich nach.«
    »Tom!« Ellie packte Mina, die hinter ihr auf den Wagen sprang, am Halsband. »Warte, Tom!«
    »Ich komme nach«, wiederholte er und lief zu dem vorderen, mit Kindern und Hunden voll beladenen Karren. Jayden schnallte Kincaid gerade einen Rucksack um, während der Arzt ein heulendes Mädchen tröstete und einen Golden Retriever ermahnte, der dem Kind dauernd übers Gesicht lecken wollte. »Ihr müsst aufbrechen«, sagte Tom.
    »Das meine ich auch.« Kincaid beugte sich hinunter und nahm Toms Hand. »Alles Gute. Hals- und Beinbruch, mein Junge.«
    »Ebenso.« Tom streckte Jayden die Hand hin. »Sei vorsichtig. Und pass auf Ellie auf.«
    »Mach das mal lieber selbst.« Zu Toms Überraschung schlang Jayden plötzlich die Arme um ihn. »Ich habe mich nie bei dir bedankt«, sagte der Junge mit kratziger Stimme. »Dafür, dass  … du weißt schon.«
    »Ist schon in Ordnung.« Tom drückte ihn. »Viel Glück.«
    »Lass dir nicht zu viel Zeit, ja?« Jayden hielt Tom an den Unterarmen fest. »Bleib in Chris’ Nähe. Er hat ein Funkgerät. Ich lasse meines eingeschaltet, damit ihr wisst, wo ihr uns findet. Mach keine dummen, unvernünftigen

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