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Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Titel: Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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durcheinanderredeten. »Wo zum Teufel ist die Taschenlampe?« »Was meinst du damit, du hast sie fallen lassen, Junge?« »Mensch, und ich sag ihm noch, er soll mit den verdammten Kippen Schluss machen, nachdem ihm die Pillen für seine Pumpe ausgegangen sind  … «
    Cindi wartete, bis die Wachen zwischen den Bäumen verschwunden waren, und sah dann Chad und Jasper an. »Luke kann Herz-Lungen-Wiederbelebung«, sagte sie leise. »Tom hat es uns beigebracht, wisst ihr noch?«
    »Mir nicht«, widersprach Jasper.
    »Du warst zu klein.« Chad hielt die noch brodelnde Kaffeekanne in der Hand. »Dort unten geht was vor. Cindi, Jasper«, wies er sie an, »holt euch ein paar Steine vom Feuer. Aber verbrennt euch nicht.«
    »Die haben Gewehre«, protestierte Cindi, während sie einen faustgroßen, scharfkantigen Stein aufklaubte.
    »Vielleicht nicht mehr lange«, meinte Chad und stellte sich so vor Cindi und Jasper, dass er ihnen Deckung gab. »Wenn etwas wirklich Schlimmes passiert, rennt einfach  … «
    Von den Bäumen her ertönten erstickte Schreie, ein scharfes: » Was  … ? « Dann ein tiefes Knurren und das Plopp einer Handfeuerwaffe, bei dem Cindi zusammenfuhr.
    »Mist.« Chad keuchte. »Ich weiß nicht, ob  … «
    Ob das Tiere sind oder Chuckies. Cindi schnappte vor Schreck quiekend nach Luft, schlug sich aber gleich die Hand vor den Mund. Da, noch mehr Geräusche! Geröll löste sich, ein seltsames Aufjaulen, ein Knacken.
    »O Gott, das war eine Uzi. Vielleicht verschwindet ihr lieber«, schlug Chad vor.
    »Wir bleiben zusammen.« Auch wenn Cindis Herz flatterte wie ein Kolibri. »Ich seh doch nicht zu, wie du gefressen wirst.«
    »Es können keine Chuckies oder Tiere sein. Luke lebt noch  … Hey!« Jasper zeigte zu der Stelle, wo Luke und die Wachen verschwunden waren. »Schaut mal!«
    Als Erstes erschien ein riesenhafter grau-weißer Wolf zwischen den Bäumen, so groß wie einer der Warge in Der Herr der Ringe , nur nicht so hässlich und ohne knurrenden, Schwert schwingenden Ork auf dem Rücken. Trotzdem rang Cindi nach Luft und trat einen Schritt zurück. Keine Chance, dass ich schnell genug rennen kann.
    »O Mann, ist der riesig«, sagte Chad mit zitternder Stimme. »Wo  … «
    Nun tauchten zwei Gestalten auf. Zuerst erkannten sie Luke, gebeugt unter dem Gewicht der Gewehre. »Luke!«, rief Cindi. Erleichterung durchströmte sie. Vor ihrem geistigen Auge hatte sie Luke bereits mit durchgebissener Kehle und blutüberströmter Brust gesehen. »Was ist  … « Doch sie verstummte, denn jetzt kam die zweite Gestalt in Sicht: ein Mädchen in merkwürdigen Tarnklamotten, mit einer Uzi in der Hand und einem Kammerverschlussgewehr über der Schulter.
    He, die hab ich doch schon mal irgendwo gesehen  … »Wer bist du?«, fragte sie.
    »Ich heiße Alex«, antwortete das Mädchen. »Und wer seid ihr? Wie seid ihr an Finn geraten?«
    Bei diesen Worten sahen sich die vier – Cindi, Luke, Jasper und Chad – an, bevor sie sich wieder dem Mädchen zuwandten. Cindi hatte schon den Mund geöffnet, aber Luke kam ihr zuvor. »Alex?«, fragte er. » Toms Alex?«
    Erstaunt hielt das Mädchen mitten im Schritt inne, ihre Hand fuhr an die Kehle. »Ihr  … ihr kennt Tom? Ihr habt Tom gesehen?«
    »Ja, klar«, erwiderte Jasper. Cindi hätte das blöde Kind erwürgen können. »Er war unser Freund und hat uns geholfen.«
    »War?« Alex wurde bleich. Ihre grünen Augen schimmerten plötzlich feucht.
    »Ja.« Luke warf Cindi einen unglücklichen Blick zu, bevor er weitersprach. Sie wusste, wie er sich fühlte.
    »Tut mir leid, Alex«, sagte Luke kleinlaut. »Aber Tom ist tot.«

43
    » I ch sehe sie nicht«, sagte Tom. Er und Chris hatten ihre Pferde so schnell wie möglich den Pfad entlanggetrieben, der sich schimmernd zwischen dem dichten Gitterwerk aus Laub- und Nadelbäumen hindurch zu dem Ausguck wand. Der Wachturm thronte im Südosten auf einem weiten steinernen Plateau etwa hundert Meter hinter einem hastig errichteten Baumverhau. Jetzt befanden sie sich dort, etwa fünfundsiebzig Meter über dem Boden. Tom ließ das Fernglas sinken. Über ihnen funkelten hell die Sterne an einem tiefblauen Firmament, aber im Osten ahnte man schon den ersten Silberstreif am Horizont. Zu seiner Rechten schoben sich immer wieder Wolken vor einen hellgrünen Mondball, der auf den Baumspitzen balancierte. Da die Schneedecke in weiten Teilen geschmolzen war und an vielen Stellen blanker Boden hervorlugte, wurde das Mondlicht leider kaum

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