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Ashes - Ruhelose Seelen (German Edition)

Ashes - Ruhelose Seelen (German Edition)

Titel: Ashes - Ruhelose Seelen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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sei in Ordnung, ist sie das noch lange nicht. Würde ein Gefangener nicht alles Mögliche gestehen, nur damit ihr aufhört, ihm wehzutun?«
    »Hey, das ist nicht fair«, sagte Pru. »Der Rat hat es auch abgesegnet.«
    »Was die meisten von uns aber nicht wussten, bis Chris abgehauen ist. Wenn Folter in Ordnung wäre, warum wurde sie uns dann verschwiegen?« Tori ließ Greg nicht aus den Augen. »Was würde passieren, wenn ihr euch weigern würdet?«
    »Keine Ahnung.« Greg wollte es nicht unbedingt rausfinden. Es war, als würde man dem Schuldirektor ins Gesicht sagen, dass er Mist gebaut hatte: Aha, danke für deine Meinung, mein Junge, dafür darfst du den Rest deines Lebens nachsitzen. Schließlich hatte Yeager auch Chris ins Gefängnis geworfen, ohne mit der Wimper zu zucken, obwohl der sogar sein Enkel war. Greg stand auf. »Wir müssen los. Können wir die Entscheidung, wer mitkommt, verschieben, bis wir wissen, wie wir es anstellen oder ob wir es jetzt überhaupt tun sollen? Mensch, wir haben immer noch Winter.«
    »Aber nicht mehr lange«, gab Sarah zu bedenken. »Wir müssen uns entscheiden, und zwar bald.« Als sich Greg wortlos anschickte, den Reißverschluss seines Parkas zuzuziehen, fuhr sie fort: »Weißt du was? Wenn du nicht mitmachen willst: Schön. Aber stell dich uns nicht in den Weg.«
    »Wie bitte?«, gab Greg zurück. »Sarah, nur für den Fall, dass du es nicht mitbekommen hast, ich bin nicht der Feind.«
    »Sie ist bloß ein bisschen durcheinander«, lenkte Tori ein.
    Ich etwa nicht? »Du brauchst sie nicht in Schutz zu nehmen.«
    »Aber verstehst du das nicht, Greg? Alles geht den Bach runter.« Sarah standen die Tränen in den Augen. »Peter ist tot und Chris ist fort, und es sieht einfach nur zappenduster aus!«
    »Glaubst du, das weiß ich nicht?« Plötzlich packte ihn die Wut. »Ich will dir mal was sagen: Peter war mein Freund. Der einzige Grund, warum ich bei dem Hinterhalt nicht umgekommen bin, war, dass ich mit Chris nach Oren unterwegs war. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht darüber nachdenke, wie ich Peter vielleicht hätte retten können. Und was ist mit Chris? Er hat mir vertraut. Hätte Chris mich darum gebeten, hätte ich ihm bei der Flucht geholfen. Hat er aber nicht, und nun ist er weg. Wenn jetzt der Rat Entscheidungen durchsetzen will, kommt er zu mir, und weißt du, was ich inzwischen tun soll? Alten Leuten die Hölle heiß machen, weil sie angeblich ein paar Wüstenrennmäuse verstecken! Also erzähl mir nicht, dass es zappenduster aussieht, Sarah.« Er riss so energisch an seinem Reißverschluss, dass beinahe Funken sprühten. »Das kenne ich bis zum Abwinken.«
    Tori holte sie ein, als er und Pru das Kirchenschiff halb durchquert hatten. »Sie ist einfach zu aufgeregt.«
    »Das kommt öfter mal vor«, meinte Pru.
    »Mach dir deswegen keine Gedanken, Tori«, sagte Greg, immer noch wütend. »Ist kein Problem.«
    »Doch, ist es schon. Pass auf, ich …« Toris Blick huschte zu Pru. »Können wir einen Moment allein reden?«
    »Äh … ja, klar.« Greg sah Pru an, der nur die Schultern zuckte, zum Altar ging und links hinter einem Torbogen verschwand. Greg wartete, bis er Prus Stiefel über die Stufen poltern hörte, dann wandte er sich Tori zu. »Ja?«
    »Ich wollte dir nicht das Leben schwer machen«, sagte sie und drückte seinen Arm ein wenig. »Ich bin froh, dass der Rat dich als Nachfolger von Chris bestimmt hat und nicht Pru.«
    »Oh.« Sein Mund wurde trocken. Tori hatte ihn noch nie berührt. Weder Tori noch ein anderes Mädchen. Wie seltsam, hier in einer Kirche mit einem Mädchen herumzustehen, in das er verknallt war – und noch dazu mit einem Gewehr in der Hand. »Ich, ähm …« Er hüstelte. »Ich hatte nicht wirklich die große Auswahl.«
    Toris Augen waren tiefblau, das konnte aber daran liegen, dass sie nun noch ein bisschen näher gekommen war. »Du hättest Nein sagen können. Hast du aber nicht. Nur herumstänkern kann jeder, so wie ich das früher bei meiner Mom gemacht habe, wenn sie mich abends nicht aufbleiben ließ.« Tori lächelte so traurig, dass Greg das seltsame Bedürfnis empfand, ihr die Hand auf die Wange zu legen, wie seine Mom es getan hatte, wenn er fiebrig gewesen war. »Jetzt, wo wir diese kleinen Kinder zu versorgen haben, verstehe ich besser, worum es ihr ging.«
    »Heute würde ich viel drum geben, wenn meine Mom da wäre und wegen der Hausaufgaben meckern würde und dass ich die Xbox wegräumen soll. Wahrscheinlich würde

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