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Ashes to Ashes (German Edition)

Ashes to Ashes (German Edition)

Titel: Ashes to Ashes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valentine Morgen
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welchem der Neuankömmling saß, beinahe
thronte, denn aus seiner Körperhaltung sprachen Starrsinn und Selbstliebe.
Abschätzig erwiderte er Christens und Duncans erstaunte Blicke, wischte sich
dabei mit der behandschuhten Rechten eine lockige Strähne seines rabenschwarzen
Haares aus der Stirn.
    „Du da!“, fuhr er schließlich fort, deutete
brüsk auf Alan, der ihn mit unverhohlenem Entsetzen anblickte.
    „Deine Übungsstunde ist noch nicht beendet! Nimm
dein Schwert und lass dir von einem erfahrenen Kriegsherren zeigen, wie man es
richtig führt!“
    Er schnaubte, als er aus dem Sattel glitt,
geschmeidig wie ein wildes Tier und genauso gefährlich lauernd. Als er an Duncan
vorbei lief, rammte er ihn an der Schulter und musterte ihn kalt aus den
Augenwinkeln.
    „Was ist, Junge, worauf wartest du?“, fauchte er
Alan zu, der noch immer regungslos da stand und sich in jenem Augenblick nichts
sehnlicher wünschte, als einfach im Erdboden zu versinken oder vom Windhauch
hinfort getragen zu werden.
    „Der Junge ist müde, Sire! Wir haben bereits
eine Stunde trainiert. Gönnt ihm eine Pause!“, wandte Duncan ein, doch der große
Mann beachtete ihn nicht, zuckte nicht einmal mit den Lidern.
    „Sind hier alle Burschen so lahm? Oder willst du
meinen Befehl verweigern und dafür hängen, Knäblein?“, stichelte er boshaft,
kniff amüsiert die Augen zusammen, als Alan endlich sein Schwert hob.
    „Es geht doch, jetzt greif mich an!“
     
    Der Junge zögerte einen Augenblick, starrte
Hilfe suchend zu Duncan, dann zu seinen Kameraden, bis sich Entschlossenheit in
seine Mundwinkel legte und er mit einem lauten Schrei auf den fremden Mann
zurannte. Er hieb aus, doch sein Gegenüber konterte geschickt, entfloh seiner
Attacke durch einen einzigen Schritt nach rechts, drehte sich dem Jungen
spielerisch zu, wobei sein schwarzer Umhang wie ein garstiger Schatten hinter
ihm wippte und seine raschen Bewegungen nachahmte.  Alan verfehlte jedes Mal.
Die Arme stachen ihm, fühlten sich schwer an wie Blei und selbst mit größter
Anstrengung konnte er das Zittern in ihnen jetzt nicht mehr verbergen. Ob es aus
Erschöpfung war oder aus Angst, konnte er nicht einmal selbst sagen, doch was
spielte das für eine Rolle in diesem Augenblick?
     
    „Auge und Auge... Zahn um Zahn!“ Der Fremde
holte weit aus, zu schnell als dass sich Alan hätte vor seinem Hieb auch nur
irgendwie schützen können. Er fühlte den Stahl bereits gedanklich auf seinen
Rippen, zuckte zusammen, als er ein lautes Klirren vor sich hörte und wagte erst
nach einer kleinen Ewigkeit wieder aufzuschauen.
    Duncan stand vor ihm, mit erhobener Klinge,
hatte das Schwert des anderen mit dem eigenen abgefangen.
    Zorn mischte sich in die eisige Miene des
schwarzhaarigen Ritters, doch schließlich zog er seine Klinge zurück, schob sie
unter einem breiten Grinsen zurück in die Scheide.
    „Ich wollte mich vergewissern, dass die
Ausbildungs-standards an diesem Hofe nicht schlechter geworden sind!“
    „Hierzu muss kein Kind gefährdet werden!“
    „Was hättet Ihr an dem Bengel schon verloren?
Seine Ausdauer ist schlecht und sein Willen berstet so leicht wie das Wasser an
einem Felsen. Ihr solltet Euere künftigen Gefolgsmänner nicht von Schwächlingen
unterrichten lassen, mein Prinz! Ihr Unvermögen färbt zu stark auf ihre
Fähigkeiten ab!“
    Duncan verstand die Sticheleien genau und es
gelang ihm nur mühsam, keine bissige Antwort zurück zu werfen. Doch anscheinend
war der große Mann mit dem Prinzen verwandt und er konnte sich Schwierigkeiten
einhandeln, wenn er etwas Falsches sagte. Wozu auch? Diese Belanglosigkeiten
waren keinen Trubel wert...
    Aufmunternd tätschelte er Alan die Schulter,
nickte ihm zu, er solle gehen. Dieses Mal zögerte der Junge nicht lange, sondern
verschwand sofort mit seinen Freunden im nächsten Stall, wo sie wahrscheinlich
entweder griesgrämig ihrer Arbeit nachgehen oder sich aufgeregt über den Vorfall
unterhalten würden.
    „Es freut mich, dich wohl auf zu sehen,
Cousin!“, grüßte Christen mit fester Stimme. Duncan wusste, dass er sich gerne
die Zunge abgebissen hätte, bevor solche heuchlerischen Worte über seine Lippen
kamen, aber die Sitte am Hof gebot es so.
    „Hast du diese Kleider extra für mich gewählt
oder willst du damit meine Schwester willkommen heißen, Christen?!“ Musternd
fuhren die Blicke des Ritters über Christens Körper. Der Prinz war sich seines

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