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Ashford Park

Ashford Park

Titel: Ashford Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Willig
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Das Foyer stank förmlich nach geldigem altem Adel. Unglücklicherweise hieß das in England oft auch alte Leitungen.
    Wenn sie Glück hatte, war Paul eventuell aufgehalten worden, und sie würden die Besprechung verlegen müssen. Pfeif auf die Dusche, sie wollte nur schlafen.
    Der Rezeptionist blickte vom Computer auf. «Mr. Dietrich ist gestern Abend angekommen.»
    Mist.
    Die widerspenstige lockige Strähne fiel ihm in die Augen, als er mit gekrausten Brauen das Schlüsselbrett musterte. «Einen Augenblick. Ich glaube, er hat eine Nachricht hinterlassen …»
    Er kramte in einem Stapel Papiere hinter dem Empfangstisch. Das Licht fiel auf einen goldenen Ring an seiner Hand. Ein Ehering? Nein. Ein Siegelring.
    Dann war es ja gut, dachte Clemmie halb im Schlaf. Selbst bei Phantasieabenteuern zog sie die Grenze bei verheirateten Männern.
    «Miss Evans?» Er hielt ihr einen Zettel hin.
    «Oh! Danke.» Clemmies Hand stieß mit seiner zusammen, als sie nach dem Zettel griff. «Entschuldigung, das ist der Jetlag», murmelte sie und faltete eilig den Zettel auseinander.
    Paul schrieb nur mit Füller. Das machte seine Krakelschrift nicht leichter lesbar, doch Clemmie hatte eine Menge Übung darin, sie zu entziffern. Meistens stieß sie nachts um drei, wenn Paul längst daheim in Westchester in seinem Bett lag, am Rand eines wichtigen Dokuments auf eine entscheidende Bemerkung, die sie dann mühevoll dechiffrieren musste. Diese Nachricht war auf Hotelpapier geschmiert. RHH von einem Wappen gekrönt.
    Paul hatte keine Zeit an überflüssige Höflichkeit verschwendet.
Mittagsbesprechung auf Frühstück verlegt. Um neun im
The Hill? Nein. Grill. Der Grill Room im Dorchester.
    Na prima.
    Er wusste doch, dass ihre Maschine erst um sieben gelandet war, oder nicht? Nein, natürlich nicht, das hätte ja bedeutet, dass Paul die an ihn adressierte E-Mail mit ihrem Reiseplan tatsächlich gelesen hatte. Es war jetzt schon Viertel vor neun. Clemmie kannte London nur flüchtig, aber sie war ziemlich sicher, dass das Dorchester nicht gleich nebenan war.
    Und eine E-Mail hatte er ihr nicht schicken können, weil? Wenn er das getan hätte, wäre sie direkt vom Flughafen zum Dorchester gefahren. Am meisten ärgerte sie, dass sie sich nicht einmal beschweren konnte: Der Seniorpartner hatte, wie der Kunde, immer recht. Sie würde sich liebenswürdig entschuldigen müssen, obwohl es Pauls Schuld war.
    Clemmie fluchte. «Oh, Entschuldigung», sagte sie.
    «Ich habe schon Schlimmeres gehört», erwiderte der Rezeptionist gelassen.
    Jetzt war keine Zeit mehr, nach oben zu laufen und sich umzuziehen, keine Zeit mehr für die wohltuende Dusche, die sie sich seit Heathrow vorgestellt hatte. «Kann ich den hierlassen?» Sie zeigte auf den Koffer. «Ich muss jetzt sofort los.»
    «Ich lasse ihn in Ihr Zimmer hinaufbringen.»
    «Danke», sagte sie erleichtert. «Wie weit ist es von hier zum Dorchester?»
    «Wann müssen Sie denn dort sein?»
    Clemmie schnitt eine Grimasse. «Vor fünf Minuten.»
    Der Mann warf einen Blick auf ihren engen Rock und die hochhackigen Pumps. «Da sollten Sie ein Taxi nehmen.»
    Er kam hinter dem Empfang hervor und ging flott an ihr vorbei zum Portier, der eine dunkelblaue, leicht militärisch wirkende Uniform trug, mit Gold am Kragen und an den Manschetten. Der Rezeptionist sah im Gegensatz dazu in seiner grauen Flanellhose und dem blauen Blazer aus, als wäre er gerade aus Oxford heruntergekommen. Ein paar kurze Worte, ein schriller Pfiff, und schon war ein Taxi da. In ihrem benebelten Zustand kam es ihr vor wie Zauberei.
    «Danke», sagte Clemmie noch einmal, und es kam ihr von Herzen. «Sie haben mir gerade den Arsch gerettet. Ich meine …»
    Er lächelte amüsiert. «Gehört alles zum Service», sagte er und kam damit weiteren idiotischen Bemerkungen zuvor, die sie womöglich gemacht hätte. «Viel Glück.»
    Als die Wagentür zu war, hätte Clemmie sich am liebsten geohrfeigt. Kein Wunder dass sie vor Dan jahrelang Single gewesen war. Nicht dass sie ernsthaft vorgehabt hätte, den Rezepionisten anzumachen. Aber es wäre doch wohltuend, wenn sie zur Abwechslung mal den Mund aufmachen könnte, ohne ihn sich zu verbrennen.
    «Wohin?», fragte der Fahrer.
    «Dorchester House.» Clemmie holte ihr BlackBerry aus dem Seitenfach ihrer Tasche. Sie hatte immer noch eine winzige Chance, es rechtzeitig zu schaffen, aber vorsichtshalber würde sie Paul eine E-Mail schicken.
    Sie tippte D für ‹Dietrich›, und bevor sie zum

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