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Ashford Park

Ashford Park

Titel: Ashford Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Willig
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ja, ein bisschen.»
    Bea sagte nichts. Sie wartete nur, während sie ab und zu die Asche von ihrer türkischen Zigarette schnippte. Der dünne Rauchfaden hing dunstig zwischen ihnen.
    Anfangs hatte er gefragt, bevor er wegfuhr. Nur ein kurzer Jagdausflug mit ein paar Freunden, sie habe doch nichts dagegen? Nach einiger Zeit war aus der Frage eine Ankündigung geworden, bis er dann gar nichts mehr sagte. Sie hätte keine Ahnung gehabt, dass Marcus aufs Land fahren wollte, wenn sie nicht vorher gesehen hätte, wie sein Diener die Tasche mit seinem Rasierzeug einpackte. Es war das spezielle Rasierzeug mit seinen Initialen in Silber, das sie aus Paris hatte kommen lassen, um es ihm zu schenken, als sie einen Monat verheiratet waren.
    Wie hatte es so weit kommen können, dass sie sich sogar dazu herabließ, die Dienstboten zu bespitzeln, jeden Schritt ihres Mannes zu beobachten und heimlich seine Post vom Tablett in der Eingangshalle zu nehmen?
    «Ich habe dich gar nicht gesehen», fügte er hinzu.
    «Nein», versetzte Bea eisig. Sie nahm einen tiefen Zug aus der langen Onyxzigarettenspitze mit den eingelegten Diamantinitialen. Marcus hatte sie ihr in Paris gekauft. «Natürlich nicht.»
    Sie konnte sich nicht erinnern, wann er sie das letzte Mal angesehen hatte, anstatt durch die hindurch- oder an ihr vorbeizuschauen. Sie war wie diese verdammte Vase, ein Ausstattungsstück, dem man ausweichen, das man halten musste, bevor es in die Brüche gehen konnte.
    Bea fragte sich, was er tun würde, wenn sie die Vase in beide Hände nähme und zu Boden schleuderte, sodass sie vor ihren Füßen in tausend Scherben zersprang.
    Aber das würde gar nicht passieren. Der Teppich würde den Aufprall dämpfen, und die Dienstboten würden die Scherben auffegen. Und Marcus würde fröhlich seiner Wege gehen.
    «Machst du heute Nachmittag etwas Nettes?», fragte Marcus, verzweifelt bemüht, sich irgendwie aus der Affäre zu ziehen. «Herrliches Wetter, nicht?»
    Das Wetter? Etwas Besseres fiel ihm nicht ein? Aber, na ja, dachte Bea, während sie Asche in den Axminster Teppich trat, ein gewandter Plauderer war er nie gewesen, nicht einmal in den glücklichen Tagen ihrer Verlobungszeit, als seine Blicke, seine Gedanken, seine begierigen Hände nur sie gesucht hatten, als er ihr fasziniert von Ballsaal zu Ballsaal gefolgt war.
    Sie hatte sich eingeredet, es spiele keine Rolle; was er sagte, sei nicht so wichtig wie das, was er tat. War es denn so schlimm, wenn er sie nicht mit lyrischen Ergüssen umwarb? Er war ein Mann der Tat, nicht der Worte. Und er hatte sich nicht im Geringsten gescheut, seinen Impulsen nachzugeben.
    Sie hatte sich nie überlegt, was passieren könnte, wenn diese Impulse ihn woandershin treiben sollten. Ihr Mann ihr untreu? Die Vorstellung war absurd.
    Aber jetzt nicht mehr.
    Noch immer träge an den Türrahmen gelehnt, zog Bea an ihrer edlen Zigarettenspitze. «Wer ist es denn dieses Wochenende? Die appetitlichen Schwestern ffoulkes?»
    «Lavinia und Bunny kommen auch, ja. Und noch andere», fügte er hastig hinzu.
    Bea zog eine sorgsam gezupfte Braue hoch. «Du meinst Stuart Travis und Dick Penhallow und diese penetrante kleine Curzon mit der näselnden Stimme?»
    «Ja», sagte Marcus kleinlaut. «Sie sind auch da.»
    «Natürlich», murmelte Bea. «Deine heißgeliebte Gang.»
    So war es doch. Sie hatten sich irgendeinen absurd kindischen Namen gegeben, die Famosen oder die Chaotischen oder irgendetwas ähnlich Idiotisches. Stuart war Marcus’ Trauzeuge gewesen, Dick – oder der Dämliche Dick, wie Bea ihn getauft hatte – war ein Verwandter der ffoulkes und stand fest im feindlichen Lager. Seine Anwesenheit sorgte für die Fassade von Ehrbarkeit, hinter der Lavinia so schamlos, dass es peinlich war, versuchte, Bea ihren Mann auszuspannen.
    Die Clique hatte in den goldenen Zeiten ihres jungen Glücks noch nicht existiert. Es waren Tage der Champagnerseligkeit und perlenden Gelächters gewesen. Ihre Verlobungszeit war in einem Wirbel von schnellen Autofahrten verflogen, von atemlosen Umarmungen in fremden Gärten, heimlichen Tanzausflügen zu Rector’s, wo die Jazzmusiker Feuerwehrhelme trugen und man sich mit Drinks aus billigen dickwandigen Bechern beschwipste. Bea wusste, dass sich der Zauber mit der Zeit verlieren würde. Irgendwann, wenn sie alt und bequem geworden waren, mit drei Kindern im Kinderzimmer, wenn sie füllig wurde und Marcus nicht mehr so gut aussah. Aber doch nicht jetzt, wo sie noch schön war

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