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Ashton, der Heißbluetige

Titel: Ashton, der Heißbluetige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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dieses Wissen auf irgendeine für Ash schmerzhafte Weise zu nutzen suchen würde. Sie wollte nicht ein weiteres von Carrs Werkzeugen sein, mit denen er sich seinen Sohn gefügig machte. Sie wollte Ash nur lieben.
    Sie lächelte traurig. Als sie geglaubt hatte, in Fair Badden einer mädchenhaften Schwärmerei verfallen zu sein, hatte sie Recht gehabt. Sie war in Ashs gutes Aussehen, seine dunkle Schönheit voller Gegensätze vernarrt gewesen, von den verbotenen Gefahren, auf die seine vernarbten Handgelenke schließen ließen, unwiderstehlich angezogen, seinen geschmeidigen Komplimenten und seiner Weltgewandtheit zum Opfer gefallen. Sie hatte sich in eine Maske verliebt, ein Wesen, das Ash geschaffen hatte, den Mann vor der Welt zu verbergen, der er in Wirklichkeit war, ein Mann, so viel vielschichtiger und so viel verletzlicher und doch so viel stärker als jener Schauspieler. Ein Mann, der der Liebe bedurfte. Ihrer Liebe.
    Nun gut, dachte Rhiannon, er hat meine Liebe, ob er nun will oder nicht. Sie liebte Ash Merrick.
    Wie traurig, dass sie so viele Jahre unter freundlichen, liebevollen Menschen gelebt und doch nie die einfachste Wahrheit über dieses Gefühl erkannt hatte - dass das Herz nicht Gründe braucht, um zu lieben, sondern nur die Gelegenheit.
    Sie hatte sich nie Richard und Edith Fraisers Liebe verdienen müssen. Sie hatte sich nie Mühe geben müssen, sich Phillips Zuneigung zu sichern.
    Bei dem Gedanken an Phillip überfielen sie Schuldgefühle. Wie schlecht hatte sie ihn behandelt! Wie sehr hatte sie ihm Unrecht getan! Sie konnte niemals wieder gutmachen, was sie ihm schuldete - aber sie musste es versuchen. Sie würde keinen Frieden finden können, bis sie es nicht wenigstens versucht hatte.
    Sie stand auf und raffte ihr zerrissenes Nachthemd, so gut es ging, zusammen. Nach einem letzten, sehnsüchtigen Blick auf Ash schlüpfte sie aus seinem Zimmer und eilte den dunklen Flur hinab.

29. Kapitel
    Im Stall war es warm und der Morgen nach ein paar Regenschauern kühl. Dem jungen Andy Payne war heiß, und ihm war so großspurig zu Mute, wie es nur einem sechzehnjährigen Jungen sein kann, der soeben in die Welt der fleischlichen Genüsse eingeführt worden war. Sein Liebchen - Cathy? Carly? - war vor kurzem gegangen, und er war ein wenig eingedöst - diese körperliche Liebe war eine kräftezehrende Angelegenheit -, aber jetzt verspürte er Lust auf eine Tasse Milch und ein Stück Schinken.
    Fröhlich vor sich hin pfeifend, kletterte Andy die Leiter von dem Heuboden herunter, schlenderte aus den Ställen und schritt auf den Küchentrakt zu. Der Duft von frisch gebackenem Brot wehte ihm mit der steifen Ostbrise entgegen. Er folgte dem Geruch über den Weg zwischen dem Bierkeller und dem Eishaus . . . und prallte mit einem Mal gegen einen menschlichen Berg.
    Andy taumelte zurück und starrte in ein einst hübsches Gesicht, das nun von Schmerz und Schlaflosigkeit gezeichnet war.
    „Mr. Watt!“ rief er erstaunt.
    Phillip hielt dem Jungen mit einer Hand den Mund zu und befahl ihm mit leiser, drängender Stimme zu schweigen, bevor er ihn zu einer knapp fünfzig Fuß entfernt wachsenden Lärche zerrte. Ein halbes Dutzend Männer trat vor und bildete einen Kreis um Andy. Ihre Gesichter zeigten grimmige Mienen, ihre Kleidung war schmutzig und ihre Stiefel von Reisestaub bedeckt.
    Andy zählte außer Phillip drei bekannte Männer: John Fortnum, Ben Hobson und Edward St. John. Die anderen beiden waren ihm nur vage vertraut, aber dank der Jahre, die er für seinen Vater im Gasthaus gearbeitet hatte, erkannte er das Glitzern der Aufregung in ihren Augen nur zu gut. Unruhestifter, die ganze Bande. Die hatten nichts Gutes im
    Sinn. Darauf würde er die Guinea in seiner Hosentasche verwetten.
    „Was tut Ihr hier, Mr. Watt?“ fragte Andy, obwohl er ahnte, dass er das bereits wusste, und dieses Wissen lag ihm wie ein Stein im Magen. „Wo kommt Ihr her?“
    „Wir sind schon seit drei Tagen hier, Junge“, erklärte Phillip angespannt, „und warten auf die Gelegenheit, Miss Russell eine Nachricht zukommen zu lassen. Gott sei Dank bist du uns über den Weg gelaufen.“
    „Aber Ihr hättet ihr doch nur einen Brief schreiben und durch einen Kurier überbringen lassen müssen. Oder ihn ihr selbst geben“, erwiderte Andy verwirrt. „Sie macht jeden Morgen einen Spaziergang entlang der Klippen. Sie wird dort drin nicht gefangen gehalten, müsst Ihr wissen. “
    „Ha!“ Phillips Lachen war bitter, und Bitterkeit bei

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