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Ashton, der Heißbluetige

Titel: Ashton, der Heißbluetige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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mit erhobenem Kopf auf seine Antwort. Ein langer Augenblick verging.
    „Wisst Ihr es nicht?“ brachte er schließlich heraus.
    „Geld“, erwiderte sie flach. Das ergab Sinn. Im Nachhinein war sein gesamter Aufenthalt in Fair Badden ein einziger lang gezogener Schwindel gewesen: der charmante, erfolglose Tölpel, der sich langsam in einen vom Glück verfolgten Spieler verwandelte.
    „Von Mrs. Fraiser wird kein Geld zu holen sein“, verkündete sie. „Das Land und alles darauf gehört ihrem Sohn, und der ist weit außerhalb Eurer Reichweite. “
    Keine Antwort.
    Sie beugte sich vor, so dass das Licht vom Fenster auf ihr Gesicht fiel und er ihre Verachtung, ihren Abscheu sehen konnte.
    „Es gibt für Euch keine Möglichkeit, von irgendjemandem Geld für meine Rückkehr zu erpressen. “ Eine geringe Genugtuung, aber sie nahm, was sie bekommen konnte. „Was auch immer Phillip wollen mag, Squire Watt wird mich jetzt nicht mehr als Schwiegertochter willkommen heißen.“
    „Seid Ihr Euch da so sicher? Ich bin es nicht.“
    Sie schüttelte den Kopf, und die langen, zerzausten Strähnen ihres Haares schwangen um ihre Wangen und ihren Hals wie ein Schleier. „Er mag das Fehlen einer Mitgift übersehen, aber nicht das meiner Jungfräulichkeit.“ „O Rhiannon, ich versichere Euch, Ihr besitzt mehr, das Euch für diese besondere Ehe empfiehlt, als ein nicht mehr vorhandenes Häutchen.“
    „Ich verabscheue Euch.“
    „Ich weiß.“
    Er würde sich weder zu irgendetwas hinreißen noch irgendwie treffen lassen von der Verachtung, die sie wie eine Klinge gegen ihn schwang. Sein Herz und seine Seele waren unverwundbar, wenn er so etwas denn überhaupt sein Eigen nannte. Wie hatte sie sich nur so täuschen lassen können? „Wie einträglich war Euer Aufenthalt in Fair Badden?“ Die schattenhafte Gestalt zuckte die Schultern, wich einen Schritt zurück und verschmolz tiefer mit der Dunkelheit. „Vierhundert Pfund. Etwas mehr oder weniger.“
    „Ihr gebt es zu?“ fragte sie.
    „Warum nicht?“ entgegnete er. „Ihr habt mich bereits durchschaut. Ich habe nichts mehr dadurch zu gewinnen, Eure Naivität weiter zu fördern. Wenn Ihr es nicht ertragt
    - wie habt Ihr es ausgedrückt? ,ins Ehebett zu steigen, in dem Wissen, dass in Kürze die Lüge aufgedeckt würde“, wie kann ich da weniger edelmütig sein? Nichts als die Wahrheit zwischen uns beiden, was, Rhiannon? Es sei denn“, er senkte seine Stimme zu einem heiseren, spöttischen Flüstern, „es wäre Euch lieber, wenn wir auch auf diese Unannehmlichkeit verzichten . . .?“
    Sie schrak vor seinen hässlichen Worten zurück.
    „Nein? Nun gut.“
    Er war genauso abscheulich, wie sie gedacht hatte. Wie viel schlimmer könnte er noch werden? Sie musste das Ausmaß ihrer Gutgläubigkeit kennen lernen.
    „Das Lied?“ erkundigte sie sich. „Stimmt das auch?“ „Welches Lied?“
    „Der Ritt des teuflischen Earl und seiner Brut.“
    „St. John muss sich ja schier überschlagen haben in seiner Hast, Euch seine kleine Geschichte zu erzählen.“
    „Stimmt es? Habt Ihr das getan?“
    „Warum?“ versetzte er. „Fragt Ihr Euch, wie böse der Samen sein kann, den Ihr empfangen habt?“
    Bei dieser derben Bemerkung keuchte sie auf. Er hatte mit so ruhiger, leidenschaftsloser Stimme gesprochen, den tödlichen Schlag ausgeteilt.
    „In Ordnung. Hier habt Ihr es. Ich habe Reihen von Män-
    nern niedergemetzelt, die mit nichts als Piken und Prügeln bewaffnet waren. Mein Säbel leuchtete rot von ihrem Blut. Ich habe sie unter den Hufen meines Pferdes in den Boden getrampelt.“
    Sie schlang die Arme um sich.
    „Ich habe den Rotröcken dabei geholfen, schottische Bauern zu erschlagen.“ Und dann, so leise, dass sie es kaum verstand, fügte er hinzu: „Ich habe meinem Bruder das Leben gerettet. “
    Sie hob ihren Blick, durchbohrte die Dunkelheit, die ihn verbarg, mit ihren Augen. „Diese Bauern waren mein Clan. McClairen war mein Laird.“
    Er stand ganz still, reglos wie die Nacht.
    Er hatte sie am Vorabend ihrer Hochzeit verführt, ihre Clansleute umgebracht und sie aus dem Heim fortgerissen, das sie sich so sorgfältig eingerichtet hatte, dem Leben, das sie sich so mühsam aufgebaut hatte.
    Nun, dachte sie, muss ich nicht mehr vorsichtig sein. Es gab niemanden, dem sie gefallen wollte, dem zuliebe sie etwas tun oder lassen wollte.
    „Ihr könnt nicht die ganze Zeit wach bleiben“, flüsterte sie. „Aber Ihr solltet es lieber versuchen, Ash Merrick. Denn

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