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Ashton, der Heißbluetige

Titel: Ashton, der Heißbluetige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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Lippen, jetzt weiß ich alles darüber.
    Wenn es doch nur so billig und geschmacklos gewesen wäre, sich so niederträchtig angefühlt hätte, wie sie wusste, dass es war. Aber das hatte es nicht. Es hatte sich nicht angefühlt wie Wollust oder das gedankenlose Zusammenkommen zweier Körper. Es war ihr vorgekommen wie ein zwingendes Verlangen ihrer Seele. Es war einfach . . . wunderbar gewesen.
    Wenn das nicht so wäre, würde sie ihn jetzt nicht so sehr hassen.
    Es war nicht nur, dass er sie hintergangen hatte, sondern dass sie Phillip betrogen hatte, dass er sie der Gelegenheit beraubt hatte, zu gestehen, was sie selbst kaum erklären konnte. Und obwohl sie wusste, alle Schuld Ash zuzuschieben war ungerecht, kümmerte sie sich nicht länger darum.
    Es war ungerecht, dass Ash knapp drei Wochen vor ihrer Hochzeit in ihr Leben getreten war. Es war ungerecht, dass seine Augen dunkel waren, seine Handgelenke voller Narben und seine Seele zerrissen - und dass sie seinen seelischen Zustand wieder erkannte.
    Ein skrupelloser Mann, hatte Fia gesagt. Ein gefährlicher, Nun, die Highlands hatten mehr als einen solchen Mann her- | vorgebracht. War sie selbst nicht skrupellos gewesen, indem sie sich genommen hatte, was sie wollte, ohne einen Gedanken an das Morgen zu verschwenden oder daran, wohin ihr unüberlegter Sprung in das Vergnügen sie führen konnte? Oder irgendjemand anderen. Sie vergrub ihr Gesicht in dem Kissen, krank vor Schuldgefühlen. Sie konnte das Wissen um ihren Betrug in Phillips schönen Augen lesen, seine Enttäuschung, seinen Schmerz . . . Sie setzte sich auf.
    Von der jähen Bewegung erschreckt, fuhr Fia herum. „Ihr seid wach.“
    Rhiannon ergriff die Gelegenheit zur Ablenkung von ihren Gedanken. „Ja. Aber ich bin sicher, dass Ihr das gewusst habt. Anderenfalls wäret Ihr ja nicht hereingekommen, nicht wahr?“
    Das Mädchen nickte gelassen. „Selbstverständlich.“
    „Ihr wolltet mich sehen?“ Rhiannon lehnte sich in die weichen Kissen zurück. Ruhig. Atme ein und wieder aus. Gestern war sie ein Opfer gewesen, aber das musste heute nicht auch so sein.
    „Gunna ist draußen. Sie wünscht Euch zu sehen.“
    „Gunna?“ fragte Rhiannon. „Das Kindermädchen? Warum sollte Euer Kindermädchen mich sehen wollen, und warum sollte sie es nötig haben, Euch als Vorhut vorauszuschicken, um mir ihre Ankunft anzukündigen, Lady Fia?“
    „Sie hat ein paar Kleider dabei, die Ihr anprobieren sollt, und ich . . . Nun, es ist so, dass Gunna sehr . . . wenig einnehmend aussieht. Genau genommen sieht sie ziemlich scheußlich aus. Aber .. .“ Fia zögerte. Was auch immer sie erwogen hatte, ihr anzuvertrauen, sie entschied sich dagegen. „Sie ist mir eine treu ergebene Dienerin. Ich möchte nicht, dass sie gekränkt wird.“
    Fia lächelte trocken angesichts von Rhiannons zweifelnder Miene. „Sie ist dennoch überaus nützlich“, erklärte sie kühl. „Bringt sie herein.“
    Die Augen der jungen Frau wurden bei der Anweisung einen Augenblick lang schmal, und Rhiannon lächelte. Sie war Rhiannon Russell, und ein entfernter Cousin von ihr war der Laird der McClairen gewesen. Ash hatte sie gegen ihren Willen hierher zurückgebracht und dabei das halb verschüttete Wissen wieder freigelegt. Sollte er nur sehen, was er da ,i
    ausgegraben und ans Tageslicht gezerrt hatte. Welche Allüren dieses seltsam unnatürliche Mädchen auch immer hatte, sie hatte sie angenommen. In Rhiannons Kämpferherz wallten fünfhundert Jahre voller Stolz und Wagemut auf, ließen sich nicht länger unterdrücken. „Jetzt, Fia. Bevor ich wieder einschlafe.“
    Das Mädchen lächelte einmal mehr, dieses Mal ein aufrichtiges, leicht reuiges Lächeln von solch bestechendem Zauber und so voller Humor, dass sich Rhiannon, obwohl alles sie dazu drängte, sich vor Fia in Acht zu nehmen, zu dem jungen Mädchen hingezogen fühlte.
    Ohne ein weiteres Wort schwebte - es gab einfach keinen anderen Ausdruck, ihre Art, sich zu bewegen, zu beschreiben
    - Fia zur Tür und öffnete sie. „Gunna!“
    Einen Augenblick später kam eine gebeugte, verrenkte, in schwarze Wolle gehüllte Gestalt ins Zimmer gehinkt, ein halbes Dutzend Kleider über dem Arm. Eine Art Schleier, einer Mantilla ähnlich, bedeckte ihren Kopf und war so in ihren Haaren befestigt, dass die linke Seite ihres Gesichtes darunter verborgen war. Die andere Seite zeigte einen deformierten Kiefer, ein großes, eingesunkenes Auge und das verkrüppelte Zerrbild einer Nase.
    Wenn die arme

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