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Asmoduin: Die Nervensäge kehrt zurück (German Edition)

Asmoduin: Die Nervensäge kehrt zurück (German Edition)

Titel: Asmoduin: Die Nervensäge kehrt zurück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Schumacher
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er bemerkte, dass ich ihn angeekelt beobachtete, deutete er mit der tropfenden Kelle auf die Wand, dann auf meine rot gesprenkelten Klamotten. »Wenn mich nicht alles täuscht, solltest du dich ein bisschen beeilen, Schwabbel. Schließlich müssen wir zur Schule.«
    »Wir?«
Ich betete, dass ich mich gerade verhört hatte. »Sagtest du wir?«
    Asmoduin nickte beiläufig und kippte mehr Schokocrispies in seine Schüssel.
    Mir wurde abwechselnd heiß und kalt. »Du hast gesagt, dass du diesmal nicht durch einen magischen Bann an mich gebunden bist. Du könntest also auch ganz bequem hierbleiben … am besten unten im Keller! Dort steht immer noch der alte Fernseher. Du siehst doch gern fern, oder?« Ich gab mir alle Mühe, die Aussicht auf einen Vormittag vor der Glotze in einem fensterlosen Kellerraum so verführerisch wie möglich klingen zu lassen. »Den labberigen Sitzsack gibt es auch noch. Und vielleicht finde ich irgendwo eine Tüte Chips, dann kannst du …«
    Asmoduin schlürfte die Schüssel leer und schüttelte den Kopf. »Ich komme mit. Wenn ich schon in der Oberwelt bin, will ich mich auch unter die Eingeborenen mischen.« Sein kakaotriefendes Grinsen verhieß alles, nur nichts Gutes.
    »Vergiss es! Du bleibst hier.«
    »Ach ja? Und wenn ich nicht will?« Schlagartig wurde er wieder unsichtbar. »Kannst ja mal versuchen, mich am Mitkommen zu hindern«, tönte seine Stimme plötzlich aus dem Flur.
    Zähneknirschend schrubbte ich die Wand sauber, eilte in mein Zimmer und wechselte T-Shirt und Hose. Während ich im Bad meine Frisur notdürftig zu richten versuchte, wappnete ich mich für das Unvermeidliche: Mir stand ein neuer Anwärter für die
Top Ten der grauenhaftesten Schultage im Leben des Bob Zarkoff
bevor.
    Da wir längst zu spät dran waren, erwischten wir nur noch einen Bus, der erst nach Schulbeginn ankommen würde. In gewisser Weise war mir das nur recht. So gehörte der Fahrgastraum bis auf einige Rentner uns allein. Asmoduin, der sich zwischenzeitlich wieder sichtbar gemacht hatte – zumindest für mich – konnte ungehindert im Gang auf und ab rennen und einem älteren Herrn, der aussah, als wäre er einem alten Schwarz-Weiß-Kriegsfilm entsprungen, ein ums andere Mal den Hut vom Kopf schlagen. Ich ließ es geschehen. Sollte er sich austoben. Hauptsache, er richtete im weiteren Verlauf des Vormittags nicht wieder ein heilloses Chaos an.
    Als ich wenig später schwer atmend die Treppe zur Schule hinaufhastete, hatte die erste Stunde längst begonnen. Zum Glück konnte mich Mrs Seweryn, unsere Biolehrerin, ganz gut leiden. Erst nachdem ich eine Entschuldigung gestammelt und mich auf meinen Platz begeben hatte, fiel mir auf, dass Asmoduin nicht mit in den Saal gekommen war. Wollte er seinen neu gewonnenen Aktionsradius dazu nutzen, das Schulgelände auf eigene Faust zu erkunden? Das mochte manch anderem Schüler eine unangenehme Überraschung bescheren, ich dagegen würde den Vormittag vielleicht wider Erwarten irgendwie überstehen.
    Tatsächlich ließ sich der Höllenspross bis zum Ende der Stunde nicht blicken. Auch in der nächsten – Kunst bei Mrs Berglund – sah und hörte ich nichts von ihm. Allmählich begann ich, mir Hoffnungen zu machen. Vergeblich, wie sich bald herausstellen sollte.
    In der großen Pause drückte ich mich zunächst eine Weile hinter dem Schulgebäude herum. Ich war überzeugt, dass Asmoduin mich dort finden würde, wenn er wollte. Doch mein höllischer Gast ließ sich nicht blicken.
    Irgendwann bekam ich Hunger. Ich beschloss, zum Kiosk zu gehen und mir bei Hausmeister Brecker eine Wurstsemmel zu genehmigen.
    Ich kam nicht weit. Kaum war ich um die Ecke gebogen, als ich auch schon wie angewurzelt stehen blieb.
    Auf dem Schulhof war im wahrsten Sinne des Wortes der Teufel los.
    Eine dichte Menschentraube stand um mehrere Männer geschart, die hellrote Jacken mit der Aufschrift NOTARZT trugen. Als ich näher kam, konnte ich erkennen, dass die Sanitäter sich hektisch um ein halbes Dutzend Schüler bemühten, die auf der Umrandung des Springbrunnens in der Mitte des Hofes hockten. Einige bekamen den Blutdruck gemessen, bei anderen wurde mit Ohrthermometern die Körpertemperatur überprüft.
    Außer ihren verstörten Mienen und den panisch aufgerissenen Augen hatten die sechs Jugendlichen noch etwas gemeinsam: Vor ihren Lippen hing blasiger, weißer Schaum!
    Ich entdeckte meinen Klassenkameraden Henry Bottler in der gaffenden Menge und schob mich neben ihn. »Was ist da

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