Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Asmoduin: Die Nervensäge kehrt zurück (German Edition)

Asmoduin: Die Nervensäge kehrt zurück (German Edition)

Titel: Asmoduin: Die Nervensäge kehrt zurück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Schumacher
Vom Netzwerk:
meinst, er tut vielleicht Böses nur um des Bösen willen?« Sie starrte nachdenklich die Zimmerdecke an. »Hmmm, trotzdem … selbst wenn er wirklich besessen sein sollte, bleibt die Frage, wie er das alles während seines Unterrichts hingebogen haben könnte.« Sie schüttelte den Kopf und sprang auf. »Je länger man darüber nachdenkt, desto komplizierter wird es. Aber zum Glück gibt es gegen rauchende Köpfe ein bewährtes Heilmittel: einen extragroßen Eisbecher bei Giovanni!«
    Giovanni hieß eigentlich Volga Pestiçek. In einer kleinen Eisdiele am Ende der Straße servierte er die leckersten Milchshakes der Stadt, außerdem einen gigantischen Bananensplit, den er zu Ehren des Kunden, der den Koloss am häufigsten bestellte, »Bob-Boot« getauft hatte.
    Asmoduin sprang ebenfalls auf und erkundigte sich interessiert, was ein Eisbecher sei. Als Zara es ihm erklärte, ließ seine Begeisterung schlagartig nach.
    »Guillotine und Henkersbeil! Ein Gericht, das
noch
kälter ist als der Rest eurer komischen Oberwelt? Euch haben sie wohl ins Hirn gepieselt! Wo ich schon von deinen Schnudeln Frostbeulen an meinem empfindlichen Gaumen bekomme, Schwabbel.«
    »Der Nudelauflauf hat noch Blasen geworfen, als du ihn in dich reingeschaufelt hast«, verteidigte ich mich.
    »Lauwarm! Bestenfalls!«, quäkte Asmoduin mit leidender Miene.
    »Du kommst also nicht mit?« Zara schien nicht nach Diskussionen zumute zu sein. Ihr Handyetui in der einen, ihr knallbuntes Handtäschchen in der anderen Hand, tippelte sie in den Flur hinaus.
    Statt einer Antwort huschte Asmoduin zum Wohnzimmerschrank, in dem Mom unsere Knabbereien aufbewahrt. Er fand eine XXL -Tüte Chilichips, umarmte sie wie einen lange vermissten Freund und fläzte sich damit vor den Fernseher. Sekunden später lieferten sich ein Dutzend Sportwagen auf der Mattscheibe eine erbitterte Verfolgungsjagd, wobei sie in unregelmäßigen Abständen mit irgendwelchen Hindernissen kollidierten.
    »Viel Spaß beim Maulverkühlen!«, rief der Höllenspross über den Explosionslärm hinweg und riss ungeschickt die Tüte auf, aus der sich sofort ein Sturzbach Chips auf den Teppich ergoss.
    Seufzend wandte ich mich ab. Mom würde erst am späten Abend heimkommen, also blieb mir nachher noch genug Zeit, das schlimmste Chaos zu beseitigen.
    Draußen empfing uns ein milder Nachmittag. Die Sonne zauberte kitschige Farben in die blumenverzierten Vorgärten, und nach wenigen Schritten kam ich mir vor wie in einer Fernsehwerbung für Lebensversicherungen oder Frischkäse.
    Ein paar Dutzend Meter weiter wollte ich das Gespräch wieder auf meine neue Theorie Mr Palmentari betreffend lenken. Aber Zara hatte eine SMS erhalten (vielleicht auch zehn) und war damit beschäftigt, sie zu beantworten. So schlenderten wir wortlos die Straße entlang.
    Gedankenverloren ließ ich meinen Blick über die Autos schweifen, die am Straßenrand aufgereiht standen. Als wir einen großen Mercedes passierten, fiel mir auf, dass die komplette rechte Seite des Wagens mit tiefen Kratzern übersät war, als hätte jemand immer wieder einen Schlüssel über den Lack gezogen. Der Besitzer würde ganz schön sauer sein, wenn er zurückkam.
    Hinter dem Mercedes parkte ein Golf. Ich stutzte. Auch bei diesem Fahrzeug hatte jemand mit einem spitzen Gegenstand den Lack zerkratzt. Ich wollte Zara darauf aufmerksam machen, doch sie schüttelte nur den Kopf, den Blick aufs Display ihres Telefons geheftet.
    Das nächste Auto war ein Lieferwagen eines Paketdienstes. Hier war der Lack in Ordnung. Dafür hatte jemand mit voller Kraft gegen die Schiebetür getreten. Die entstandene Delle war so tief, dass die Tür sich vermutlich nicht mehr würde öffnen lassen.
    Ich blieb stehen. Auch an den folgenden Autos waren Beschädigungen verschiedenster Art zu erkennen: ein abgetretener Außenspiegel hier, eine zertrümmerte Seitenscheibe da. Dazwischen immer wieder hoffnungslos zerkratzte Türen und Kotflügel.
    Als Zara merkte, dass ich zurückgeblieben war, blieb sie stehen und drehte sich um. Wortlos deutete ich auf die Reihe demolierter Fahrzeuge.
    »Heiliger Swarovski!« Sie ließ das Smartphone sinken. »Da hat aber einer ganze Arbeit geleistet.«
    Bis zur Eisdiele zählten wir achtzehn beschädigte Autos. Als wir Giovannis Laden betraten, sahen wir aus dem Augenwinkel, wie ein Streifenwagen in die Straße einbog. Offenbar hatte einer der Autobesitzer bereits die Polizei verständigt.
    Drinnen entschied sich Zara für einen

Weitere Kostenlose Bücher