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Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)

Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)

Titel: Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wunder
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Pause und ließ seine Worte wirken. In den Augen der meisten erkannte er Aufregung und Verwunderung, dann sprach er weiter. »Wir haben nicht viel Zeit, deshalb werde ich mich kurz fassen und euch mitteilen, was der Orden von eucherwartet. Die meisten von euch haben den Großmeister noch nie zu Gesicht bekommen, aber ihr glaubt fest an seine Ziele und die des Ordens, und nichts anderes erwartet er von euch. In den kommenden Tagen wird sich das Schicksal des Ordens entscheiden. Entweder werden wir dann alle tot sein oder auf dem Weg in die Hauptstadt der Menschen. Egal was kommt, ich weiß, dass er sich auf euch verlassen kann, wie auch ich mich auf euch verlasse. Eure Schilde mag der Feind in Stücke hauen, eure Rüstungen euch vom Körper reißen und euer Fleisch verzehren. Die Waffen mögen zersplittern und zerbrechen, doch eines werden sie nicht – euren Willen brechen und euch auf die Knie zwingen. Euer Hauptmann wird euch sagen, in welchen Kompanien ihr von jetzt ab Dienst tun werdet. Ihr werdet euch den anderen Truppen anschließen und sie durch euren Willen und eure Unerschütterlichkeit leiten. Ihr sollt für sie leuchtende Vorbilder sein, wenn sie in der tobenden Schlacht wanken. Ihr tragt die größte Verantwortung. Wir sind dem Feind zahlenmäßig stark unterlegen und es darf keinen Einbruch in der Schlachtlinie geben, oder es ist alles verloren und unsere Seelen werden von Anzbachers Dämonen verschlungen. Aber das weitaus Schlimmere wäre, dass Tiro dann in einem Strudel aus Blut, Chaos und Leid versinken würde. Wir sind die letzte Bastion, das letzte Bollwerk, das zwischen dieser düsteren Zukunft und der Erlösung steht. Seid tapfer und spornt eure Kampfgefährten an, ihr Bestes zu geben, denn ein Versagen bedeutet für sie ein weitaus schlimmeres Schicksal! Ich selbst benötige dreißig Freiwillige, die mit mir in die altehrwürdigen Katakomben unseres Ordens hinabsteigen, denn auch dort hat sich das Böse bereits unbemerkt eingenistet. Die, die mit mir in den Kampf ziehen, sollten Meister des Hammers sein, denn Klingenwaffen würden uns gegen diesen Gegner wenig nützen.«
    Rugor sah, wie sich Ithtars Gesicht verfinsterte. Der Hauptmann hatte angenommen, er würde die Expedition in die Krypta führen, aber Rugor wusste, dass der Tod dort unten lauerte und Ithtar wurde an der Front gebraucht. Der Komtur hatte alles genau überlegt, denn wenn Mandrax zurückkehrte, würde er selbst nicht mehr gebraucht. Er lächelte Ithtar an und dieser schien plötzlich zu verstehen, was sein Freund von ihm erwartete, denn er nickte langsam. Der Komtur wandte sich wieder an seine Krieger: »In einem Zyklus werde ich mit den Freiwilligen in die Gruft hinabsteigen und die anderen werden bei ihren neuen Einheiten sein. Euer Hauptmann wird jetzt mit euch den Eid erneuern, damit sein Geist eure Waffen schärft, euren Schild stärkt und euer Wille von ihm geleitet wird. Macht dem Orden Ehre!«
    Keine Hochrufe waren zu hören, nur ein stetiges Schlagen auf Rüstungen und Schilde. Rugor verließ die Kanzel und ging durch die Reihen auf den Ausgang zu. Das Trommeln schwoll an und alle Gesichter drehten sich zu ihm, während er seine treuen Männer und Frauen passierte.
    Rugor traf sich zur vereinbarten Zeit mit seinem gewünschten Gefolge. Natürlich hatten sich alle Eidritter für diese Mission gemeldet und so musste der Hauptmann entscheiden, wer mit Rugor ging. Ausschließlich Zwerge waren von Ithtar ausgewählt worden. Ihre kleine, kompakte Statur war für den bevorstehenden Kampf in den schmalen Gängen der Krypta wie geschaffen, lebten sie doch meist unter der Erde und trieben Stollen in die Berge, um dem Gestein seine Schätze zu entreißen. Ihre rubinroten Rüstungen waren auf Hochglanz poliert worden und alle waren mit großen, zweihändigen Kriegshämmern bewaffnet. Das Falkenmotiv war entweder in verschiedenen Facetten eingraviert oder der ganze Hammerkopf besaß die Form des stolzen Raubvogels. Da ihnen der Eid vorgab, in Zeiten des Kampfes kein Wort zu sprechen, verständigten sie sich mit einer ausgeklügelten Zeichensprache. Ein Zwerg mit einem wallenden grauen Bart signalisierte seinem Komtur, dass alles bereit war, um in die Tiefen hinabzusteigen.
    Rugor nickte nur und wollte gerade die Tür zur Gruft aufstoßen, als ein Bote herangeeilt kam. Schwer atmend blieb er vor dem Vampir stehen und machte seine Meldung: »Mein Herr, Ithtar lässt sich entschuldigen, aber die Horden vor der Festung haben einen

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