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Assassini

Assassini

Titel: Assassini Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gifford
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Driskill gesagt hat, aber ich möchte, daß Sie sich von ihm und Father Dunn fernhalten. Driskill kann sehr gut auf sich selbst aufpassen …«
    »Sie sagten doch, er und ich sollten uns aus dieser Sache heraushalten!«
    »Es interessiert mich nicht, was mit Driskill geschieht, Schwester. Sie sind es, um die …«
    »Ich kann nicht auf mich selbst aufpassen? Wollen Sie das andeuten?«
    Er ignorierte ihren plötzlichen Zorn. »Was immer ich Ihnen anvertraut habe, Sie müssen damit fertig werden. Es ist sinnlos, sich darüber zu streiten. Sie stellen für D’Ambrizzis Plan eine gefährliche Bedrohung dar. Er wird Sie ohne mit der Wimper zu zucken beseitigen lassen, wenn Sie ihm nicht schleunigst aus dem Weg gehen. Sie mögen vielleicht noch immer an ihn glauben, aber alles, was Sie tun, alles, was Sie in den letzten Wochen getan haben – es kann ihn vernichten!«
    »Das kann ich einfach nicht glauben«, sagte sie. »Meinen Sie denn, mir ginge es anders?«
    »Falls Sie recht haben – wie sehen seine Pläne aus? Was soll geschehen?«
    Sandanato zog eine Zigarette aus der Tasche seines Mantels und zündete sie an; die Rauchschwaden zogen zur Schreibtischlampe hinüber. Elizabeth war der Appetit auf eine Zigarette vergangen. Er hustete, schnippte einen Tabakskrümel von seiner Zunge.
    »D’Ambrizzi«, sagte er dann, »will sich die gesamte Kirche unterwerfen … und er beginnt mit ihrem Herzen. Er hat seine Macht gebündelt, hat einen kompakten, zuverlässigen Block von Anhängern unter den Kardinälen, steht bei der Presse hoch im Kurs, hat das amerikanische Geld im Rücken, steht mit einem Bein fest in der wirtschaftlichen und politischen Welt und mit dem anderen im Vatikan. Die Presse liebt ihn, Schwester. Ich liebe ihn noch immer, wie auch Sie und wie auch Valentine ihn geliebt haben. Aber der Mann, den wir lieben und dem wir vertrauen, hat uns benutzt, um seine eigenen Pläne schneller vorantreiben zu können. Er ist der einzige Mensch, dem der Heilige Vater noch Gehör schenkt. Er hat den Papst völlig in seiner Gewalt. Calixtus’ Geist, seinen Willen. D’Ambrizzi entscheidet, wer Zugang zu seiner Heiligkeit hat. Er richtet es so ein, daß der Heilige Vater mit möglichst vielen Kardinälen sprechen kann, um ihnen D’Ambrizzi als Nachfolger seiner Wahl zu empfehlen – D’Ambrizzi will Papst werden, und er hat es geschafft, seine eigene Vergangenheit für immer auszulöschen. Er muß aufgehalten werden, Schwester!«
    »Und Sie und Indelicato können ihn aufhalten«, sagte sie.
    »Wenn es überhaupt noch jemand kann.«
    »Dann sind Sie und Driskill Verbündete.«
    »Nein, nein. Begreifen Sie denn nicht? Dunn ist Driskills engster Vertrauter geworden. Sie sind fast schon Freunde.«
    »Und was ist daran so schlimm? Dunn ist …«
    »Was daran schlimm ist? Elizabeth, Dunn ist ein alter Gefolgsmann D’Ambrizzis! Verstehen Sie jetzt? Nur darum war Dunn bei dieser ganzen Geschichte dabei, vom ersten Tag an. Er war derjenige, der Driskill und seine tote Schwester in der Familienkapelle entdeckt hat. Ben Driskill hat nie die Gelegenheit gehabt, irgendwelche Schritte zu unternehmen, was die Aufklärung von Valentines Ermordung betraf, ohne Dunns Einfluß ausgesetzt zu sein. Immer war Dunn an seiner Seite, hat ihn geleitet, gelenkt, ihm Trost zugesprochen.« Sandanato hustete erneut und trat ans Fenster, blickte hinunter auf die Straße. »Dunn muß gewußt haben, daß Schwester Val ermordet werden sollte. Sie war der Wahrheit über D’Ambrizzi zu nahe gekommen. Sie hat ihn mit den Nazis im besetzten Paris in Verbindung gebracht. Sie kannte seine Vergangenheit, und darum mußte sie beseitigt werden. Und D’Ambrizzi hat Dunn auf Driskill angesetzt, um ihm über den Tod seiner Schwester hinwegzuhelfen, um irgendwelchen gefährlichen Spekulationen sofort einen Riegel vorzuschieben – und um sicherzustellen, daß der Mord reibungslos über die Bühne geht.«
    »Aber man hat doch versucht, auch Ben zu töten, als Sie mit ihm Schlittschuh …«
    »Kein Wunder. Ben hatte Dunn ja auch deutlich genug zu verstehen gegeben, daß er sich mit Vals Vergangenheit beschäftigen wollte. Mit dem, was sie getan hatte, um so vielleicht auf eine Spur zu stoßen, die ihre Ermordung erklären konnte …«
    Die Sätze kamen wie Hammerschläge. Eine Ungeheuerlichkeit folgte der anderen, wie Zeitbomben, die vor Wochen und Monaten scharf gemacht worden waren und nun in den Tiefen von Elizabeth’ Psyche detonierten. Die gesamte katholische

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